Frage: blutrucksende Mittel

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich soll evtl. mit einem Blutdrucksenker eingestellt werden. Eine Einnahme mit Bisoprolol 2 x 1/4 ergab gar keine Wirkung. Jetzt habe ich gehört von dem Medikament Methyldopa, leider hörte ich auch, dass es sehr schlecht verträglich wäre. Bei mir ist der Blutdruck nur phasenweise alle paar Tage und auch Stunden erhöht, dann allerdings mit Werten von 180-200 zu 100-110. Der Arzt meinte noch wir könnten auch Metroprolol probieren, jedoch will das der Frauenarzt weniger, weil er meinte dann auch das Kind unter Umständen kleiner und leichter wird?? Methyldopa so wie ich es gelesen und verstanden habe ist ja ein Antisympathotonika. Ich könnte mir schon vorstellen, dass dies bei mir helfen würde, da ich ja schon auch einen symphatikotonen Anfall hatte und dieser leider noch immer überaktiv ist. Danke für Ihre Rat und Einschätzung MfG Kristall

von Kristall am 14.03.2014, 11:01



Antwort auf: blutrucksende Mittel

Nach den aktuellen Leitlinien ist in der Schwangerschaft eine medikamentöse Einstellung des Blutdruckes bei systolischen Werten über 160 mm Hg bzw. diastolischen Werten über 100 mm Hg erforderlich. In der Schwangerschaft sollte eine arterielle Hypertonie bevorzugt mit Methyldopa, älteren Betablockern oder Dihydralazin eingestellt werden, doch sollte der Blutdruck nicht zu stark gesenkt werden, damit nicht die kindliche Versorgung darunter leidet. Unter den Betablockern sollten in der Schwangerschaft vorrangig die älteren ß1-spezifischen Präparate wie Metoprolol (Tagesdosis: bis 100 mg/d) verwendet werden. Da Betablocker plazentagängig sind, können sie beim Neugeborenen Bradykardie (niedrige Herzfrequenz), Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) auslösen. Die meist nur milden Symptome, die innerhalb der ersten 48 Stunden nach Geburt verschwinden, erfordern lediglich eine aufmerksame Überwachung des Neugeborenen. Methyldopa wird als Dauermedikation bei Bluthochdruck alternativ zu Metoprolol in der Schwangerschaft eingesetzt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 15.03.2014