Hallo,
Ich hätte eine Frage zum Mittagsbrei. Ich weiß, dass man etwas Saft beifügen sollte wegen des Vitamin C und der verbesserten Eisenaufnahme. Nun finde ich allerdings, dass ein paar Löffel Saft den Geschmack des Breis stark verändern. Und eigentlich möchte ich, dass meine Tochter alle Geschmäcker so rein wie möglich erfährt. Im Moment gebe ich ihr nach dem Mittagsbrei ein paar Löffel Apfelmuß mit etwas Zitronensaft gemischt ( selbst gekocht ).
Nun habe ich vor wirklich alles selbst zu machen und nie in der Babylebensmittelabteilung einzukaufen.
Deswegen stellt sich mir die Frage, ob ich wenn ich mal keine Zeit habe Muß zu kochen, ihr etwas Saft als Getränk anzubieten nach dem Essen. Wirklich nur so viel, wie auch im Brei vorhanden wäre.
Viele liebe Grüße
Janet + Emilia
von
Jani0312
am 26.09.2016, 08:16
Antwort auf:
Saft im Mittagsbrei als Getränk
Hallo Janet
Das mit dem Saftzusatz ist so eine Sache....
Eigentlich gilt es eher als gute Wahl, wenn du einen milden Apfelsaft aus dem Sortiment der Babykost nimmst, der einen Extrazusatz an Vitamin C hat ....so wird es in vielen Breikochbüchern empfohlen.
Früher galt als Saftzusatz im Brei, die Empfehlung, (frisch gepressten) Orangensaft hinzuzufügen. Aber Orangensaft (enthält ca 40mg Vit C/100ml) ist in der Regel säurereich. Weil leider viele Babys O-saft ( bszw allgemein Südfrüchte, säurereiche Säfte) weniger gut vertragen, gilt als Empfehlung heutzutage: Apfelsaft. Diesen gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. Gewöhnlicher A-Saft enthält, je nach dem, etwa 2,5-2,8 mg Vit C/100ml). Mit dem Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller wärest du mit einem angepassten Maß an Vit C (ca 25-50mg Vit C/100ml) auf der sicheren Seite. Ab dem 8. Lm könntest du auch als Nachtisch, statt Saft, ein bis zwei TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt, denn im frisch geriebenen (Bio-)Apfel hast du garantiert Vit C, und zwar Natürliches!
Wenn du O-Saft selbst pressen magst, ab dem 8. Lm, wäre das okay, wenn es dein Baby verträgt. Nimm dafür aber unbedingt unbehandelte/ungespritzte Orangen.
Und noch was: wenn du ganz frisch kochst, ist im Brei auch noch Vit C enthalten. Und wenn du stillst, bekommt dein Baby durch die Mumi bestimmte Stoffe, die die Eisenresorption ebenfalls günstig beeinflussen. Absolut unerlässlich ist der Vit C-Zusatz allerdings beim Brei in der vegetarischen Variante, wenn Haferflocken statt Fleisch als Breizutat verwendet werden. Das Vit C hilft hierbei ganz wesentlich, die Resorption des Eisens aus der pflanzlichen Nahrung so "umzuwandeln", dass es besser resorbierbar wird.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 27.09.2016
Antwort auf:
Saft im Mittagsbrei als Getränk
Hallo nochmal und danke für die schnelle Antwort.
Also habe ich das richtig verstanden, dass ich ihr den Apfelsaft aus der Babyabteilung über die Flasche nach dem Mittagsbrei geben kann?
Weil den Apfelsaft unter den Brei mischen würde ja wieder den Geschmack des Breis verändern und das wollte ich ja nicht.
Emilia ist 5 1/2 Monate, bekommt seit 3 Wochen Kartoffel-Gemüsebrei mit Rapsöl und seit ein paar Tagen mische ich gedünstete und pürierte Bio-Hähnchenbrust unter. Ansonsten stille ich.
Es geht mir halt darum ob sie das bisschen Saft aus der Flasche trinken darf oder ob es zwingend nötig ist, das der Saft in den Brei gemischt wird.
Habe nämlich von anderen gehört, dass man den Saft nicht über die Flasche geben darf , nur verstehe ich nicht warum, da der Nährwert ja der selbe ist wie wenn der Saft im Brei drin ist.
von
Jani0312
am 27.09.2016, 20:26
Antwort auf:
Saft im Mittagsbrei als Getränk
Hallo Jani0312
die Sache mit dem Saft kann man durchaus, etwas differenzierter betrachten.
Eisen aus tierischer Herkunft, aus Fleisch, wird vom Körper eigentlich sehr gut verwertet. Der Saftzusatz in einem klassischen GKF-Brei ist darum eigentlich nicht wirklich essentiell. Dazu kommt, dass bei einem frischen, selbstgekochten Brei, bei Verwendung markfrischer Zutaten, immer noch Restmengen an Vit C im Brei erhalten bleiben. Sogar nach dem Tiefkühlen und Wiedererwärmen. Darum sollten die Breie auch nicht viel länger als 2 bis maximal 3 Monate aufbewahrt werden.
Anders ist das beim vegetarischen Brei, der mit Getreideflocken zubereitet wird. Hier hilft das Vit C im Besonderen das Eisen für den Körper verfügbar zu machen. Die Menge an Vit C sollte entsprechend hoch sein. Handelsübliche Säfte erreichen kaum nennenswerte Mengen.
Wenn du stillst, wird das Eisen außerdem durch einen bestimmten Transporter, dem sog. Laktoferrin, gut verwertet.
Als Stillmama brauchst du dem GKF-Brei darum eigentlich keinen Vit C-haltigen Saft extra dazu mischen.
Anders ist das bei mit Flaschenmilch ernährten Babys. Da Milch zusätzlich die optimale Resorption von Eisen (es wird gebunden) hemmt und das Nahrungseisen dem Körper darum evtl nicht mehr optimal zur Verfügung steht, sollte die Milchmahlzeit den Brei allmählich komplett ersetzen und eine folgende Milchmahlzeit mit einem größeren zeitlichen Abstand folgen.
Ob der Vit C-haltige Saft in de Brei gemischt wird oder anschließend getrunken wird, ist unerheblich. Das Vit C zur Verbesserung der Eisenaufnahme in den Körper, sollte nur sehr zeitnah zur Mahlzeit erfolgen.
Nachteil des Trinkens von Saft im Anschluss an die Mahlzeit wird wegen der Zahngesundheit von manchen Experten als eher weniger optimal gesehen. Auch kann sein, dass ein Baby den Saft nicht trinken möchte.
Die Empfehlung lautet darum, dass man alles zusammen in den Brei mischt - so wandert alles kompakt in den Magen.
Du könntest als Nachtisch statt Saft bspw auch einen frisch und ganz fein geriebenen Apfel, Birne füttern. Hier ist ebenfalls Vit C enthalten.
Und wenn dein Baby frisch gepressten (Bio-) Orangensaft verträgt (evtl wunder Po), dann wäre auch das eine Möglichkeit. Man empfiehlt diesen jedoch eigentlich erst ab dem 8. Lm.
Mein Rat:
wähle jetzt entweder einen Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller mit Vit C Zusatz. Oder reibe einen Apfel/Birne (milde Sorten) und füttere 1 -2 TL als Nachtisch (zur Info: rohes Obst, saure Sorten bzw eine hoher Vit C-Zusatz in Saft kann bei noch jungen oder sehr empfindlichen Babys ggf einen wunden Po verursachen).
Oder lass alles weg, wenn du die Beikost (GKF-Breie) so natürlich wie möglich gestalten möchtest. Kaufe marktfrische Lebensmittel, verarbeite sie schnellstmöglich und schonend und stille weiterhin nach Bedarf.
Experimentiere bspw bei fleischfreien Breien ab etwa dem 7. -8. Lm mit einem Nachtisch aus feingeriebenem frischen Apfel/Birne.
Grüße
Birgit S.
von
Birgit Neumann
am 28.09.2016