Liebe Birgit,
ganz herzlichen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort. Es beruhigt mich zu wissen, dass so alles richtig ist. Ich stille Sophia gern, insofern muss sie sich mit der Beikost nicht beeilen.
1) Dennoch wuesste ich gern, bis zu welchem Monat das Stillen als Haupternaehrung mit nur wenig ergaenzender Beikost ernaehrungstechnisch fuer ein Baby/ Kleinkind gut und ausreichend ist?
2) Mit Brei und Loeffel kommt Sophia gut zurecht, natuerlich greift sie nach dem Essen, ihr Vorschlag sie mit Fingerfood in den Essensprozess mit einzubeziehen ist deshalb sehr gut. Nur habe ich Angst, dass ihr was im Hals stecken bleibt, abgebrochene Stuecken von der gekochten Moehre z.B. Ist diese Angst unbegruendet?
Noch einmal herzlichen Dank fuer die sehr hilfreichen Antworten in diesem Forum.
Ela
von
Sofia4
am 02.02.2016, 10:03
Antwort auf:
Re: Baby nimmt mit ueber 7 Monaten kaum Beikost an - noch eine ergaenzende Frage
Hallo Ela
Den ersten Teil deiner Frage kannst du nochmal an Biggi Welter stellen. Sie ist die Expertin auf diesem Gebiet und kann dir hier bestimmt gut mit Zahlen und Fakten weiter helfen.
Was das mögliche Verschlucken von fester Kost betrifft - da gab es heute schon eine Frage dazu:
Natürlich sollte BLW vorsichtig und behutsam bzw achtsam geschehen.
Wichtig ist für für das Erkunden fester Nahrung, dass dein Baby auf jeden Fall 100% beikostreif ist und gut selbständig und aufrecht sitzen kann. Eine leicht nach vorne gebeugte Sitzhaltung (automatisch) ist hilfreich, um das Verschlucken weitestgehend zu vermeiden.
Als Eltern solltet ihr euer Baby immer gut beobachten und den Zeitpunkt für Fingerfood individuell in Abhängigkeit der Reife, der motorischen Entwicklung und der Neugier des Babys wählen. Manche Babys kommen schon früh und gut mit Fingerfood zurecht, fordern diese regelrecht ein. Und manche Babys brauchen etwas länger, bis Fingerfood gut funktioniert. Bei BLW-geeigneten (!) Speisen sei das versehentliche in Rachen rutschen kleiner Partikel, gemäß den Erklärungen der "Erfinderin" des BLW Gill Rapley, als nicht wirklich gefährlich einzustufen. Doch zu Vorsicht wird immer, auch beim Breiessen i.A. und später noch im Kleinkinderalter geraten. Sicherheit geht immer vor!
Ich empfehle dir hierzu ggf eine weiterführende Lektüre.
Das Verschlucken passiert, wenn die unzerkleinerte Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht, wird ein Hust- oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder hochzuwürgen, um anschliessend am besten von dir (Mama, Papa, andere) aus dem Mund geholt zu werden. Wenn das Hochwürgen nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen.
BLW sollte nur angewendet werden, wenn dein Baby deutlich reif dafür ist und Spaß dabei hat. Dein Baby muss selbständig das weiche Stückchen greifen und zum Mund befördern.
Wenn sich dein Baby häufiger verschluckt, bei manchen Babys kommt es häufiger vor als bei anderen, dann solltest du erst später wieder Versuche damit machen.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 03.02.2016