Hallo Dr. Busse,
Ich bin jetzt fast in der 30.Ssw, die Geburt rückt also immer näher. Und meine Angst steigt und steigt, ich habe wirklich vor allem Angst, erst dass mir oder dem Baby was passiert bei der Geburt, jetzt vor dem plötzlichen Kindstod.
Dummerweise habe ich gelesen, dass das Rauchen des Vaters schädlich für das Baby ist, bzw. allgemein das Rauchen; das wusste ich aber schon vorher.
Nun ist mein Problem einfach, dass meine Eltern starke Raucher sind und der Vater vom Baby auch.
Ich selbst rauche überhaupt nicht.
Jedoch leben wir bei meinen Eltern. Wir bewohnen im Haus die obere Etage, in der es rauchfrei zugeht.
Aber wie bereits geschrieben, rauchen meine Eltern und der Vater des Kindes.
Das macht mich alles ganz fertig.
Ich weiß wahrscheinlich übertreibe ich; es gibt schließlich mehr Kinder bei denen die Verwandtschaft raucht und die leben auch noch.
Aber optimal ist das alles natürlich nicht.
Aber ich kann ja niemanden dazu zwingen mit dem Rauchen aufzuhören.
Nun frage ich mich was ich noch tun kann, also meine Eltern bzw. mein Verlobter rauchen unten im der Waschküche bei geöffneter Tür bzw. Im Winter, wenn das Baby da ist ganz draußen.
Aber ich mache mir Sorgen, wenn sie das Baby auf dem Arm haben, der raucht hängt ja überall, an den Klamotten und in den Haaren.
Wiederrum kann ich mein Baby ja nicht vor allen Schadstoffen Schutz bieten.
Ich würde mich natürlich an die ganzen Ratschläge um den plötzlichen Kindstod zu verhindern halten, das Baby wird gestillt, schläft bei uns im Stubenwagen im Schlafsack, die Temperatur oben ist im Winter sowieso nie höher als 20 Grad, kein Nestchen, keine Spielzeuge im Stubenwagen.
Aber das Risiko des Rauchens bleibt natürlich.
Nun frage ich mich, ob es vielleicht noch was gibt was ich tun kann?
Sollten die Raucher sich vielleicht ein Handtuch überhängen, wenn sie das Baby auf dem Arm haben?
Oder reicht es schon aus, wenn man draußen raucht?
Ich kann ja niemanden dazu zwingen mit dem Rauchen aufzuhören, der Ansporn muss ja von den Raucher selbst kommen.
Aber immerhin möchte der Kindsvater versuchen aufzuhören.
Vielleicht können Sie mir trotzdem noch einen Rat geben.
Entschuldigungen Sie, dass es so ein langer Text wurde.
Liebe Grüße
Lisann
von
lillimausi77
am 01.10.2014, 09:49
Antwort auf:
nochmal rauchen
Liebe L.,
dass man sich als werdende Eltern Gedanken und auch Sorgen macht, ist normal. Das sollte aber sicher nicht die Freude auf das neue Leben als Familie völlig beherrschen und verdunkeln und auch später, wenn Ihr Kind auf der Welt ist, sollten Sie in der Lage sein, die Dinge richtig einzuordnen und nicht vor lauter Ängsten die wunderbaren Tage mit Kind nicht genießen können. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Hausarzt und holen sich fachliche Hilfe!!
Und was das reale Problem angeht, ich bin sicher, dass der werdende Papa und auch die Großeltern bereit sein werden, das Zusammenleben mit ihrem Enkel so unproblematisch wie möglich zu gestalten.
Alles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 02.10.2014
Antwort auf:
nochmal rauchen
Hallo, ich als Mutter und Ex-Raucherin kann Dich absolut verstehen.
Und Du übertreibst nicht sondern machst Dir ganz normale Gedanken, wie das Leben mit Baby sein wird. Wenn man noch nie eines auf dem Arm hatte, geschweige denn selbst eins auf die Welt gebracht, kann man sich das alles gar nicht vorstellen. Klar hast Du Ängste etc. - das ist völlig normal.
Du schreibst ganz richtig: Zwingen kannst Du niemanden. Aber Du kannst bitten. Und das würde ich auch. Bitten, den Zigarettenkonsum einzuschränken. Sich die Hände zu waschen, wenn das Baby noch ganz klein ist. Denn diese Belastung MUSS in der Tat nicht sein!
Mir persönlich kommt immer alles hoch, wenn ich mir vorstelle, dass ein Vater sein Neugeborenes kuschelt und kurz vorher noch draußen schön eine geschmökert hat. Das ist auch Kopfsache, denn real gibt es noch Tausende anderer Belastungen aus der Umwelt. Aber man riechts ja selbst, da ist es einem bewusster.
Aufhören versuchen würde ich nicht durchgehen lassen. Ich würde schon jetzt bitten, das Rauchen zu verringern - im Interesse des Kindes. Versuchen, versuchen. Wenn das Kind erst mal da ist wird es eine stressige Zeit werden. Da soll er mal "versuchen", aufzuhören. Es gibt keinen deutlicheren und schöneren Anlass, aufzuhören, als ein kleines neues Leben. Oder wollen sie erst ans Aufhören denken, wenn sie mit einer Raucherlunge am Rande des Erstickens kämpfen? Ist doch Unfug. Lieber jetzt - schöne Chance, auch das eigene Leben erheblich zu erleichtern!
von
m0nika
am 01.10.2014, 10:09