wieviel Flaschen nachts? Ausschleichen lassen

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: wieviel Flaschen nachts? Ausschleichen lassen

Hallo! Mein Sohn ist nun 7,5 Monate alt und ich frage mich, ob ich das mit den Milchflaschen nachts richtig mache. Es gibt Milchbrei zwischen 18- und 19 Uhr und dann die erste Flasche zwischen 22- und 23 Uhr, wenn ich ins Bett gehe. Dann bekommt er die nächste schon (!) zwischen 3 und 5 Uhr. Ich wollte jetzt darauf hinarbeiten, dass er eine zwischen 22-23 Uhr bekommt und die erste wieder gegen fünf, frühestens. Ist das dann schon abgewöhnen?? Sind zwei zuviel??? Denn ich würde es tatsächlich gerne ausschleichen lassen, weiß aber nicht wirklich, was er tatsächlich als ein propperer 10 Kilo- Männchen tatsächlich noch braucht, da er beide Flaschen immer ganz austrinkt. Vielen Dank im Voraus!!!!

von inga3809 am 11.06.2015, 09:24



Antwort auf: wieviel Flaschen nachts? Ausschleichen lassen

Liebe „inga3809“, Ihr Sohn gehört zu den schwereren und sicher auch größeren Babys, deshalb hat er auch einen entsprechend hohen Energiebedarf und darf gerne noch ein Nachtfläschchen bekommen. Nun wäre es interessant zu wissen, was Ihr Söhnchen schon an festen Mahlzeiten vom Löffel bekommt. Denn feste Nahrung macht nun nach und nach satter als das Trinken von Milch. Solange Ihr Sohn fast ausschließlich Milch bekommt, wird sich an der Milchmenge und dem häufigen auch nächtlichen Einfordern wenig ändern. Der Speiseplan Ihres Jungen könnte so aussehen: Morgens: Milch Vormittag (bei Bedarf): Milch (oder bald Getreide-Obst-Brei) Mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch-Brei oder ein vegetarisches Menü Nachmittag: Getreide-Obst-Brei Abend: Milch-Getreide-Brei Als Orientierungshilfe finden Sie auch auf unserer Homepage einen Ernährungsplan speziell erstellt für Kinder zwischen dem 7 und 10 Monat: http://www.hipp.de/index.php?id=2057. Bis zum ersten Geburtstag benötigt Ihr Kleiner täglich etwa 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges (wie Milch-Getreide-Brei). Schauen Sie sich die einzelnen Mahlzeiten, die Ihr Kleiner tagsüber bekommt genau an. Isst er sich richtig satt oder kann es an der einen oder anderen Stelle etwas mehr sein. Gehen Sie ggf. mit der Beikost voran. Ihr Sohn ist noch jung und darf auch noch ein Nachtfläschchen bekommen. Wenn er sich tagsüber aber richtig satt gegessen hat (feste Kost) und sein Milchbedarf von 400 bis 500 ml/g Milch gedeckt hat, wissen Sie auch, dass es nachts nicht der Hunger ist, der Ihren Kleinen weckt und Sie könnten es zunächst, wenn Sie ins Bett gehen oder zwischen 3 und 5 mit Wasser zum Durstlöschen probieren. Das nächtliche Aufwachen hängt nicht immer ursächlich nur mit der Ernährung zusammen, auch wenn das immer so angenommen wird. Damit ein Baby einmal nachts länger „durchhält“ ohne zu essen, muss es generell reif dafür sein. Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich dann selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Seien Sie bei Ihrem Jungen, zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Wenn Sie merken dass es kein Hunger ist, der Ihren Kleinen weckt, gelingt es Ihnen bestimmt ihn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Manchmal ist es Hunger, mal Durst oder eben einfach weil geträumt wurde. Auch bei bestimmten Entwicklungsschüben oder bei kommenden Zähnen schlafen die Kleinen schlechter ein und durch. Ihnen und Ihrer Familie einen schönen Tag, Annelie Last

von Annelie Last am 11.06.2015



Antwort auf: wieviel Flaschen nachts? Ausschleichen lassen

Hallo! Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!!! :-D Er bekommt außer morgens schon alle Mahlzeiten und haut locker so ein 190 g Gläschen weg. Morgens Flasche, miitags Gemüse mit Fleisch, nachmittags Obst-Getreide und abends Milch- Getreide (falls er dann zu müde ist, gibt es stattdessen eine Flasche, weil dann isst er nicht mehr). Dann noch eine Flasche halt um 23 Uhr und eine dann um fünf (erkorenes Ziel ;-)). Und dann noch eine vormittags... ist das jetzt zuviel????? Er trinkt leider wenig Wasser oder ungesüßten Tee, da muss ich wohl auf die gesüßte Variante zurückgreifen. Danke :-D

von inga3809 am 11.06.2015, 18:31



Antwort auf: wieviel Flaschen nachts? Ausschleichen lassen

Liebe „inga3809“, bitte! Super, dass Ihr Söhnchen schon so gut löffelt. Schauen Sie sich die drei Löffelmahlzeiten, die Ihr Kleiner bekommt genau an. Isst er sich richtig satt? Unsere Gläschen ab dem 8. Monat, die Ihr Kleiner ja schon bekommen könnte, sind schon 220g „schwer“. Ihr Kleiner kann also gerne mehr essen, wenn er mag auch 250g. Nach und nach könnten Sie auch vormittags statt der Milch etwas zum Löffeln anbieten. Das kann ein zweiter Getreide-Obst-Brei sein oder auch je nach Kaufähigkeit Ihres Kleinen Obstpüree und ein paar Reiswaffeln oder Hirsekringel. Als Alternative am Abend könnten Sie auch das HiPP Gute-Nacht-Fläschchen reichen, wenn Ihr Kleiner mal abends zu müde zum Löffeln ist. Durch seine besondere Getreidekomponente ist es schön sämig. Ist ihr Kleinen aber fit, ist immer der Milch-Getreide-Brei zum Löffeln die erste Wahl. Es ist ein guter Plan das Fläschchen immer mehr Richtung 5 bzw. 6 Uhr zu schieben, damit es kein Nachtfläschchen, sondern ein Morgenfläschchen ist, das Ihr Kleiner im gesamten ersten Lebensjahr als 1. Frühstück erhalten könnte. Wenn Ihnen das alles gelungen ist, würde ich mich ans Nachtfläschchen machen, denn dieses macht den Speiseplan Ihres Söhnchens noch etwas „milchlastig“. Wie gesagt ihm reichen 400-500 ml Milch (inklusive Milchbrei) am Tag aus, damit er ausreichend mit Mich und Calcium versorgt wird. Meist teil es sich auf in eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend und einem Fläschchen (200-250ml) in der Früh. Wenn Ihr Kleiner sich tagsüber satt gegessen hat, würde ich versuchen mit dem Abgewöhnen des Nachtfläschchens zu starten. Es hat keine große Eile. Noch ein paar Worte zum Trinken: Bieten Sie ruhig weiter Wasser und ungesüßten Tee an, sie müssen nicht auf gesüßte Getränke umstellen. Das Ihr Sohn bisher nur wenig trinkt ist einfach zu erklären, er hat einfach noch keinen Durst. Einmal für Sie zur Orientierung: Ein grober Richtwert für Babys im zweiten Lebenshalbjahr sind 400 ml Flüssigkeit am Tag. Die Milch aus dem Fläschchen mit eingerechnet. Ihr Kleiner bekommt mindestens drei Fläschchen am Tag, das heißt er deckt seinen Flüssigkeitsbedarf zu 100% noch immer über die Milch. Solange Ihr Sohn vergnügt ist, die Windel gut nass ist und vor allem der Stuhl geformt ist, ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Das Trinken ist einfach ein weiterer Lernprozess. Das muss Ihr Schatz wie das Essen fester Kost jetzt erst mal erlernen! Bieten Sie einfach weiter geduldig (vor allem nach den Breimahlzeiten) Wasser und Tee an, verlassen Sie sich auf Ihren Sohn, er nimmt sich, was er braucht, wenn er wirklich durstig ist. Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 12.06.2015