Wie viele Mahlzeiten

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Wie viele Mahlzeiten

Hallo Ich beschreibe mal "kurz" unseren aktuellen Ernährungsstand :-) Meine Tochter ist genau 6 1/2 Monate alt und wir haben Ende Oktober mit der Beikost begonnen. Sie macht das super. Isst wirklich toll mit dem Löffel. Sie bekommt Mittagsbrei und auch Nachmittagsbrei. Haben schon einige Gemüsesorten getestet und sie fand alle gut (Kürbis zwei verschiedene, Zucchini, Brokkoli, Kartoffel, süßkartoffel) und Rind hat sie auch schon bekommen. Heute das erste Mal Lachs. Am Nachmittag bekommt sie Getreide-Obst-Brei (Hirse, Schmelzflocken oder Reisflocken mit Obst aus dem Gläschen). Beide Mahlzeiten sind immer gut 180 g die sie gut isst. Manchmal sogar mehr. Seit drei Tagen bekommt sie Abendbrei und gestern das erste Mal so viel, dass ich sie danach nicht mehr gestillt habe. Sie mag es allerdings gerne etwas süßer. Habe 150ml Vollmilch,15 g Schmelzflocken und 50 g Obstpüree genommen. Waren gut 200 g. Das heißt, ich stille sie jetzt nur noch 2× in der Nacht und einmal am Vormittag. Möchte nun auch gerne morgens das stillen durch feste Nahrung ersetzen. Nun meine Fragen: 1. Geht das abstillen zu schnell? 2. Sind die Portionen zu groß? Pro Portion sind es ja immer 180 g oder mehr. 3.was kann ich ihr morgens geben? 4.bekommt sie genug Flüssigkeit? Da sie leider nichts aus der Flasche trinkt ( egal was drin ist) und nur zaghaft etwas Wasser aus dem Schnapsglas trinkt. Das ist meine größte Sorge!! 5.wann kann ich anfangen sie nachts auch vom stillen abzugewöhnen? 6.ist es zu viel "Süßes" was sie bekommt, da ja in jedem Brei Obstpüree oder Apfelsaft ist. 7.reicht die Milch (150ml) abends im Brei aus, wenn ich komplett abgestillt habe? Entschuldigen sie die vielen Fragen aber es ist wirklich ein umfangreiches Thema diese "Beikost" ;-) Viele Grüße

von Schwester84 am 01.12.2016, 13:45



Antwort auf: Wie viele Mahlzeiten

Liebe „Schwester84“, Ihre Tochter scheint ja ein richtiger Löffelfan zu sein. Die Breimenge konnten Sie ja sehr schnell steigern. Gerne beantworte ich Ihre Frage. 1.) Ein bisschen vielleicht… Da Sie sehr schnell mit der Beikosteinführung waren, würde ich Ihnen jetzt empfehlen eine kleine Pause zu machen. Bleiben Sie bei den drei Breien und der Milch. Empfohlen wird, alle vier Wochen eine neue, weitere Mahlzeit einzuführen und so nach und nach eine weitere Stillmahlzeit durch einen Brei zu ersetzen. Ihr Mädchen gehört zu den frühen „Beikoststartern“, da sollten Sie sich jetzt etwas Zeit lassen. Auch braucht Ihre Kleine die nächsten Wochen und Monate noch ihre Milch. Zur Orientierung finden Sie auf unserer Homepage einen Ernährungsplan: http://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ 2.) Orientieren Sie sich gerne an unserer Gläschengröße. Eine Portionsgröße von 180g ist perfekt für ihr Alter. Gerne kann es auch (mal) mehr sein. Ihre Tochter darf sich zu den Mahlzeiten richtig satt essen. 3.) Milch bleibt bis zum ersten Geburtstag das ideale Frühstück, wenn Sie nicht so lange stillen wollen und können, müssten Sie die Milch durch eine Säuglingsmilchnahrung ersetzen. Die Milch in der Früh liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit gleichermaßen. Gegen Ende des Jahres (etwa ab dem 10. Monat) kann das „1. Frühstück“ gerne auch reichhaltiger werden, falls die Milch nicht mehr ausreicht. Ein weiterer Milchbrei, ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) oder ein Brot plus eine Tasse/Flasche Säuglingsmilch (wenn nicht gestillt wird) sind dann geeignet. 4.) Was das zusätzliche Trinken betrifft, wird das oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt sehen. Ist die Windel gut nass und der Stuhl weich und geformt, dann ist ein Kind ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht. Ihr Mädchen hat einfach (noch) keinen „großen“ Durst, durch die Muttermilch wird ihr Flüssigkeitshaushalt noch ausreichend gedeckt. Bieten Sie ihr weiter ein paar Schlückchen Wasser an, das ist schon genug, es müssen keine riesigen Mengen sein. Der Durst entwickelt sich erst noch. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wenn Ihre Tochter also durstig ist, wird er auch gerne was trinken. 5.) Das nächtliche Stillen ist sehr individuell zu sehen. Hier kommt es auch auf Ihren Eindruck und Ihr Bauchgefühl an. Haben Sie den Eindruck, es ist echter Hunger, dann nur zu. Auch kann es immer mal Phasen geben wie beim Zahnen, gewissen Entwicklungsschritten, Wachstum, Infekten…, in denen die Kleinen nachts wieder nach Milch verlangen. Das ist auch völlig in Ordnung so. Grundsätzlich ist so, dass wenn Ihre Kleine sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt ist, sie nachts keine Nahrung mehr benötigt. Dann können Sie das Stillen in der Nacht gerne weglassen und je nach Situation mal etwas Wasser anbieten, oder es lernen Ihre Kleine auch ohne Essen und Getränk wieder in den Schlaf zu bringen (streicheln, gutes zureden, Spieluhr….). 6.) Machen Sie sich keine Gedanken ½ Obstgläschen im Getreide-Obst-Brei, 50g Obst im Milchbrei und vielleicht bald etwas Obst als Nachtisch nach dem Menü, sind nicht zu viel. 7.) Sollte die Milch nachts wegfallen, dann braucht Ihr Mädchen zur ausreichenden Milchversorgung noch 400 bis 500ml bzw. g Milch und Milchbrei. Meist ist das die Milch in der Früh (200 bis 250ml) und ein Milch-Getreide-Brei am Abend (200 bis 250g). Ich hoffe, ich habe keine Ihrer Frage übersehen. Schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 02.12.2016