Wie viele Bananen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie viele Bananen?

Hallo, mein Sohn ist 14 Monate alt. Er ist unser 2. Kind. Er ist ein sehr mäkeliger Esser. Trinkt am Tag 2 x 170 ml 1er Milch, eine halbe Scheibe Brot oder Breze zum Frühstück, Mittag will er hauptsächlich Nudeln, die ich mit einem halben Glas Menü pimpe, dass er wenigstens etwas Gemüse hat. Das was ich koche mag er überhaupt nicht. Mittags isst er eine Banane. Hab schon jegliches Obst versucht, aber er will nur Banane. Jetzt wurde mir gesagt, dass es zuviel ist, wenn ich ihm jeden Tag eine Banane gebe, da sie zu viel Kalium enthält und deshalb das Herz schädigen kann. Stimmt das! Sonst isst er ja gar kein Obst, weder Stücke noch püriert. Abends isst er nochmal etwas Brot mit Butter. Er will keine Wurst keinen Käse, keine Gurke, nichts. Mach mir langsam sorgen, ob er ausreichend versorgt ist. Früher hat er 2 x 250 ml milch getrunke, nach einem Infekt sind die 170 ml schon Kampf und oft bleiben noch 50 ml übrig. Haben Sie noch Tipps für mich?

von Kaete am 10.02.2014, 13:32



Antwort auf: Wie viele Bananen?

Liebe „Kaete“, zunächst einmal, mit Milch ist Ihr Kleiner bestens versorgt. In diesem Alter reichen 300 ml inklusive der anderen Milchprodukte wie Milchbrei, Joghurt, Käse.... Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Mein Tipp: Leben Sie Ihrem Jungen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kleiner am Essen interessieren. Ich weiß aus Erfahrung, es wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Sohn eben mit so wenig zufrieden. Lassen Sie sich da nicht entmutigen. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Bananen sind ein wertvolles und beliebtes Obst. Keine Frage. Sie sind weich und süß. Das kommt gut an. Abgesehen davon, dass sie verstopfen können, sind sie auch sehr energiehaltig, Leistungssportler nutzen Bananen wie Energieriegel! Eine halbe Banane am Tag reicht deshalb aus. Oder halt nur jeden zweiten Tag eine ganze Banane geben, das kommt auch auf die Größe der Banane an. „Herzschädigend“ sind sie aber nicht. Alles ist „nur“ Gewöhnung. Verschiedene Früchte der Saison wird Ihr Sohn bestimmt noch gerne mögen. Mein Tipp: Immer wieder mal weiche, reife Stückchen Frucht anbieten. Oder Sie dünsten die Obststücke vorher etwas. Legen Sie Stückchen auf ein extra Tellerchen, auf das Ihr Junge selbst zugreifen kann. Sie können auch mal kleine Fruchtspieße machen oder lustige Gesichter mit dem Obst legen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und greifen selbst davon mit Genuss zu. Dann wird Ihr Sohn das früher oder später übernehmen. Zum Untermischen oder zwischendurch können Sie zudem mal unsere Früchtegläschen oder -becher verwenden. Und sicher kommt bei Ihrem Kleinen unser Früchte-Spaß im praktischen Quetschbeutel an. Lassen Sie sich da nicht entmutigen. Ihr Junge wird noch mehr und mehr die Abwechslung beim Essen schätzen lernen. Die Kleinen sind hier oft sehr „stur“. Einfach zwanglos eine Vielfalt anbieten und selbst ein Vorbild sein. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 10.02.2014