Hallo,
mein Sohn, 8 Mon. bekommt seit er 5 1/2 Mon alt ist Beikost. Unser Problem ist, er hat seither die Menge nicht wirklich gesteigert. Unser Tag sieht so aus:
morgens: 5-6 Löffel Milchbrei, oder ein paar Bröckchen Brot mit dünn Marmelade oder Frischkäse und danach stillen
mittags: 60-80g Gemüse-Kart.-Fleisch-Brei
nachmittags: 50-100g Getreide-Obst-Brei
abends: 100-150g Milch-Getreidebrei
zur Nacht: 1 Stillmahlzeit
Laut den empfohlenen Rezepten müsste er in etwa das Doppelte essen. Er ist vom Gewicht her normal und tagsüber sehr aktiv und lebhaft. Aber er meldet sich auch nicht wenn er Hunger hat. Ich glaube er würde 5 Stunden ohne Essen auskommen. In der Nacht kommt er ca. alle 2 Stunden und will trinken. Da ich aber kaum noch Milch habe weint er nachts häufig. Meine Brustwarze wird auch langsam wund vom gierigen saugen. Manchmal kann ich ihn mit Wasser beruhigen. Da er keine PreNahrung und Brei in Trinkform annimmt hab ich in meiner Verzweiflung nun ein paar Schluck Kuhmilch mit Wasser verdünnt angeboten was er z.T gierig trank. Aber mehr wie 30 ml waren es nicht (ich weiß man sollte das eigentlich nicht vor dem ersten Geburtstag).
Meine Fragen wäre: ist das trotzdem genug und gibt es einen Trick wie man ihm nachts das Essen abgewöhnen kann und tags die Mengen steigern?
Wie kann ich ihm das herzhafte Mittagessen schmackhaft machen, denn das ist immer der größte Kampf?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort.
Viele Grüße,
Simone
von
Mone31
am 15.12.2014, 15:26
Antwort auf:
Wie kann ich tagsüber die Essensmenge steigern?
Liebe Simone,
es gibt Kinder, die mit kleinen Portionen zufrieden sind.
Geben Sie Ihrem Sohn zu jeder Mahlzeit die Möglichkeit so viel zu essen, wie er möchte, mehr ist von Ihrer Seite aus nicht nötig. Wenn Ihr Kleiner satt ist, ist er satt. Sie können ihn ja nicht zum Essen zwingen, sondern ihm nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Vielleicht ist er einfach kein „großen Esser“.
Die Portionsgröße und Angaben auf den Produkten sind natürlich nur Richtwerte. Es gibt auch Kinder die mit weniger zurechtkommen. Wenn Ihr Kleiner nachts aber alle 2 Stunden gestillt werden möchte, war es wohl tagsüber nicht genug Brei.
Zum Mittagsbrei: Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende (Mutter)Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Auch ein Milchbrei und der Getreide-Obst-Brei kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen, als der etwas fremde, herzhafte Geschmack des Menüs.
Es gibt Kinder, die man ans Mittagessen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Söhnchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen ihn das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm auch ein paar weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen.
Wie kann es gelingen die Breimenge zu steigern?
Die vielen nächtlichen Milch-Snacks (alle 2 Stunden) mindern den Appetit am Tag. Ihr Sohn trinkt sich im Moment auch nachts satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Wird die Milchmenge etwas weniger, steigt auch der Appetit auf den Brei. Sie werden sehen. An der Schraube würde ich drehen.
Wenn es Ihr Wunsch ist, nachts nicht mehr so häufig geweckt zu werden, also nicht mehr so häufig zu stillen und die Breimenge zu steigern, dann packen Sie Ihr Ziel beherzt und in kleinen Schritten an. Aber Sie müssen es wirklich selber wollen!
Und es wird nicht von einen auf den anderen Tag komplett passieren, nehmen Sie sich erst einmal eine Stillmahlzeit vor. Machen Sie, wenn sich Ihr Söhnchen nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie sie durch streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr kleiner Schatz hat Durst, bieten Sie Tee oder abgekochtes Wasser an.
Die ersten Tage wird Ihr Kind protestieren und es wird nötig sein, dass Sie ihm mehrmals zeigen, dass er nun alleine einschlafen lernen kann. Andere Rituale wie ein Schmusetuch, ein Schmusetier, ein von Mama getragenes T-Shirt können auch hilfreich sein.
Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, denn Ihr Spatz merkt jede Unsicherheit. Hat sich Ihr Sohn von der einen Stillmahlzeit verabschiedet, kann die nächste folgen.
Mit Ihrer Unterstützung wird der Kleine lernen nachts nach und nach mit weniger Milch aus zu kommen. Da brauchen Sie für ein paar Wochen viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Denken Sie an Ihr Ziel.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen eine fröhliche Weihnachtszeit
Annelie Last
von
Annelie Last
am 16.12.2014