Wie erfülle ich den hohen Kalorienbedarf

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie erfülle ich den hohen Kalorienbedarf

Hallo, meine Tochter, nun 10 Monate, hat sich vorletzte Woche ganz dramatisch abgestillt. Dramatisch weil ich denke, dass es durch das Zahnen der oberen und unteren Vorderzähne kam und ihr jegliches Saugen wehgetan hat. Aber das ist nur meine Vermutung. Bis dahin hatte ich sie fast vollständig noch gestillt, da sie jeden Brei verweigerte und wenn dann nur gegessen hat was sie selber essen konnte und das war nicht so viel ;-) Nun haben wir uns so langsam daran gewöhnt und nach einer Woche hungern, isst sie nun Brei bzw. ich komme eigentlich gar nicht mehr hinterher ihr Essen anzubieten. Ich denke die Kalorienzufuhr reicht leider nicht aus mit dem Brei, da sie weiter abnimmt (8.3kg auf ca. 74cm) und auch ständig wieder hunger hat. Leider verweigerte sie aber weiterhin jegliche Milch, egal ob aus Tasse oder Flasche, ob Muttermilch (abgepumpt) oder fertige und leider mag sie auch den abendliche Milchbrei nicht mehr. Hatte ihr versucht Abends vor dem schlafen gehen anzubieten und gleich früh nach dem Aufstehen. Aber keine Chance, sie isst dann lieber nochmal GemüseBrei. Ansonsten versuche ich den Calziumbedarf mit Yoghurt und Quark (früh) oder Käse abzudecken. Ist das ok? Ich befürchte nur das reicht nicht weil mehr als 200g werden es nicht. Gibt es eine Möglichkeit ihr das anders schmackhaft zu machen? Ich hoffe sie verbindet den Geschmack nicht mit Schmerz. Kann das sein? Was kann ich sonst anbieten damit sie mehr Kalorien bekommt? Vielen Dank für die Hilfe Dani

von YukiChi am 18.11.2015, 13:24



Antwort auf: Wie erfülle ich den hohen Kalorienbedarf

Liebe „YukiChi“, versuchen Sie vor allem Ruhe zu bewahren. Ich kann verstehen, dass dieses abrupte Abstillen für Sie schmerzlich ist und Sie selbst erst eine Weile brauchen um das zu akzeptieren. Sehen Sie aber auch den Lichtblick, Ihre Tochter hat es nun gelernt auch andere Lebensmittel zum Beißen und Kauen anzunehmen. Da Sie kaum hinterher kommen ihr was zum Essen anzubieten, kann ich mir kaum vorstellen, dass Ihre Kleine zu wenig bekommt. Dass in solchen Umbruchphasen das Gewicht mal in die eine oder andere Richtung schwanken kann, ist nicht untypisch. Bleiben Sie doch einfach frohgemut und vor allem ohne Zwang am Ball. Das wird sich alles noch in die richtigen Bahnen einspielen. Das braucht halt etwas Zeit. Bedenken Sie, das wo andere Babys 5-6 Monate Zeit für hatten, nämlich das Kennenlernen von Beikost, soll Ihre Kleine jetzt adhoc übernehmen. Haben Sie da Geduld. Ich finde, Ihr Liebling macht das ohnehin ganz wunderbar. Zum Thema Milch: Quark ist per se kein guter Kalziumlieferant, und er ist neben Käse und Joghurt in diesem Alter nicht gerade empfehlenswert – zu viel Eiweiß und zu viele Mineralstoffe, das kann die empfindlichen Nieren belasten. Jetzt hat sich Ihre Tochter zunächst einmal von selbst abgestillt. Geben Sie Ihr und auch Ihnen selbst ein paar Tage Zeit sich an diese neue Situation zu gewöhnen. Sie müssen jetzt nichts erzwingen und übereilen. Dass Kinder nach dem Stillen oftmals nur zögerlich an andere Milch/Milchprodukte zu gewöhnen sind, das kommt häufig vor. Mit Geduld und ganz ohne Zwang gelingt es in der Regel sehr gut diese Phase zu meistern. Ihre Kleine braucht noch 400-500 ml Milch am Tag, damit sie ausreichend mit Mich und Kalzium versorgt wird. Das teilt sich meist auf in morgens einen Milchschoppen (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). In dem Alter könnte aber auch morgen eine „feste“ Milchmahlzeit (Milchbrei, ein Baby-Müesli z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen oder ein Brot plus eine Tasse/Flasche Säuglingsmilch) stehen. Zunächst zum Milchbrei: Manchmal liegt es am Geschmack und der Konsistenz. Der Milchbrei ist wieder eine neue Erfahrung für Ihre Tochter. Jedes Baby hat natürlich seine Vorlieben. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) von Breien, früher oder später jedes Baby überzeugt. Eltern geben hier meistens zu früh auf. Dabei nicht jeden Tag wechseln, sondern mal bei einer Sorte bleiben, damit sich das Kind überhaupt an etwas gewöhnen und es akzeptieren kann. Sie können die Breie natürlich wie üblich mit Säften oder Früchten verfeinern. Ein weiterer Vorschlag wäre, den Abendbrei mal „deftig“ zuzubereiten. Geben Sie statt dem Obst einfach einige Löffelchen Gemüse dazu. Genauso könnten Sie unsere Milchbreie „Gute-Nacht ohne Zuckerzusatz“ im Gläschen anbieten. Einige sind dabei bereits mit Gemüse verfeinert. Vielleicht mag Ihr Schatz es zudem gerne, wenn der Brei eine griffige Konsistenz aufweist? Bröseln Sie dem Abendbrei noch etwas HiPP Babyzwieback oder auch Babykeks unter. Manchmal wiederum hilft es den Brei etwas flüssiger zu machen, damit er einfacher rutscht. Oder: Legen Sie auf einem Tellerchen mal ein paar Brotwürfelchen dazu, auf das Ihre Kleine selbst zugreifen kann: Brot plus eine Tasse Milch plus etwas Gemüse oder Obst. Sie können auch mal Milch in eine Schale geben und Brotwürfel dazugeben. Das liegt so zwischen Milchbrei und Brot plus Milch. Das kommt oft sehr gut an. Zum Milchtrinken: Hier könnte ich Ihnen unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ans Herz legen. Da Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich und kommt super an. Wichtig ist hierbei Ihre eigene Einstellung. Wenn Sie die Milch zaghaft und schon mit der Frage im Kopf, wird sie trinken oder nicht, anbieten, wird Ihre Kleine dieses Unsicherheit spüren. Reichen Sie die Milch mit einer Selbstverständlichkeit und mit einem positiven Haltung. Machen Sie gar kein großes Spektakel draus, wenn sie die Milch nicht trinkt. Bieten Sie die Milch am nächsten Tag wieder mit voller Überzeugung an. Wechseln Sie dabei nicht ständig die Sorten durch. Bleiben Sie bei ein-zwei Varianten. Nur so kann sich Ihre Tochter an einen Geschmack gewöhnen, wenn dieser immer und immer wieder kommt. Auch Obstmus hinzu kann die Milch geschmacklich aufpeppen. Einfach mal einige Tage geduldig so versuchen, aber ohne Zwang. Versuchen Sie das Thema Milchversorgung entspannter anzugehen. Das überträgt sich auch auf Ihr Mädchen und meist geht es dann gleich viel besser. Und wenn es alles nicht gleich so 100% klappen mag, dann lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Das ist ein Lernprozess. Ihre Kleine wird das mir Ihnen zusammen meistern. Das ist jetzt eine Übergangsphase und Ihr Mädchen wird sich an neue Milchmöglichkeiten bestimmt bald gewöhnen. Haben Sie da etwas Geduld, geben Sie ihr die nötige Zeit dazu. Ich drück Ihnen dafür die Daumen! Doris Plath

von Doris Plath am 18.11.2015