Sollte ich die Trinkmahlzeiten drosseln?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Sollte ich die Trinkmahlzeiten drosseln?

Hallo liebe Experten, mein Sohn kam mit 3kg auf die welt und wurde bis zum ende der 12.woche voll gestillt. Zum Zeitpunkt des kompletten abstillens wog er 8,3kg, also ungefähr in der 14.woche. Als ich noch gestillt habe, kam er aller 2 stunden zum trinken, außer nachts, da waren die abstände 4 stündlich. Nun trinkt mein sohn mit 21 Wochen immer noch aller 2 stunden tagsüber, wenn auch "nur" 120.150 ml. Nachts liegen drei -vier stunden dazwischen. Insgesamt kommt er auf 8-9 Mahlzeiten in 24 h und überschreitet die angegebene Löffelanzahl (4 x 7 Löffel ab 5.Monat) um einiges, auch wenn ich teilweise verdünne. er wiegt bereits 9 kg, Geburtsgewicht also verdreifacht. Nun ist die Frage, ob und wenn ja WIE ich das am besten in einen normalen trinkrhythmus verwandle?Wasser und tee trinkt er nicht pur. PS: Mein Sohn trinkt Pre Nahrung Vielen dank für Ihre Antwort im Voraus! Tina Ri

von Tina Ri am 07.10.2014, 12:33



Antwort auf: Sollte ich die Trinkmahlzeiten drosseln?

Liebe Tina Ri, schön, dass Sie uns um Rat fragen. Das Trinkverhalten (Rhythmus, Menge, etc.) und der Nahrungsbedarf ist bei den Kleinen so verschieden. Deshalb darf ein Baby wie beim Stillen (wo es kein Limit gibt) von der Anfangsnahrung (Pre und 1) ganz nach seinem individuellen Bedarf trinken. Ein gesundes Kind verfügt in diesem Alter über sehr gute Regelmechanismen zu Hunger und Sättigung. Üblicherweise trinken Babys in diesem Alter von Muttermilch oder von der Anfangsnahrung so oft und viel wie sie möchten. Babys wissen wie viel sie brauchen und wann sie satt sind. Füttern Sie Ihren Sohn einfach ganz nach seinem Hunger mit Milch. Im Moment mag er tagsüber lieber öfter dafür kleinere Einheiten, nachts hält er schon länger durch. Interessant wäre die konkrete Trinkmenge über 24 h. Es ist dabei ja ganz verständlich, dass Ihr Schatz einen höheren Bedarf hat als kleine, zierliche Kinder. Er hat mehr Körper, den er mit Energie versorgen muss. Es gibt eine Faustregel: im Durchschnitt trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge Milch, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht. Warum das Gewicht Ihres Jungen noch zur Stillzeit so stark angestiegen ist, bitte ich Sie mit dem Kinderarzt zu klären. Er kennt Ihren Sohn und kann die Entwicklung und den Verlauf am besten einordnen. Nicht jedes Kind entwickelt sich laut Lehrbuch. Es kann also alles ganz „normal“ sein. Bitte sprechen Sie die Gewichtsentwicklung auch noch mit Ihrem Kinderarzt ab. Eine verdünnte Milch möchte ich Ihnen nicht empfehlen. Auch kein Wasser oder Tee zum Überbrücken. Das kann oft ein Kreislauf in genau die gegengesetzte Richtung sein. Bedenken Sie, der Magen eines so jungen Säuglings ist noch sehr klein und mit Flüssigkeit schnell gefüllt. Bei der nächsten Milchmahlzeit bleibt dann wieder nur wenig Platz für die nahrhafte Milch. Das Baby hat wieder schneller Hunger... usw. Reichen Sie einfach Milch nach Bedarf. Versuchen Sie auch mehr und mehr zu erkennen, warum der Kleine aufwacht oder sich meldet. Hat das Baby wirklich Hunger oder ist die Windel voll, oder meldet es sich, weil es Nähe sucht und beruhigt werden will oder weil das Bäuchlein drückt? Vielleicht will er auch mal nur kurz beruhigt werden. Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe & Gute wünscht Doris Plath

von Doris Plath am 08.10.2014