Starkes Übergewicht bei 2,9 Jähriger kann das mit dem Entwicklungsstillstand zusammenhängen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Starkes Übergewicht bei 2,9 Jähriger kann das mit dem Entwicklungsstillstand zusammenhängen?

bei unsere jüngere Tochter wurde in der 39 SSW die Geburt eingeleitet, weil ein wochenlanger Entwicklungsstillstand festgestellt wurde. Sie kam mit 2.800 g auf die Welt (7 Perzentille). Seit damals hat sie monatlich ca 0,5 kg zugenommen. Dass sie nun mit 2,9 Jahren mit 94 cm 17,7 kg wiegt (99 Perzentille) Sie stopft alles mit der flachen Hand und Faust in sich hinein was sie bekommt. Isst extrem viel und ist nicht heikel. Sie hat ständig das Gefühl nicht genug zu bekommen und über zu bleiben, ist auf alles eifersüchtig, was ihre Schwester hat/sagt/macht. Unsere große Tochter isst nicht so schnell und so kommt es, dass die Kleine die doppelte bis dreifache Menge "frisst", als ihre Schwester. Nimmt man ihr Essen weg, oder limitiert ihre Portionen wird sie rabiat. Mein Mann und ich sind beide extrem schlank und sportlich, auch unsere erste Tochter. Die Große ist sehr fit, klug und 1,5 Jahre älter und der Kleinen in allen Belangen weit überlegen. Wir essen gemeinsam am Familientisch, sehr regelmäßig. Gesunde, frisch gekochte Mahlzeiten, mit wenig Fett, viel Gemüse und immer mehr Fleisch reduziert, nur Wasser, keine süßen Getränke. Es gibt nach dem Essen nur eine Kleinigkeit zu Naschen (3 Gummibären oder 2 kleine Schokoeier) und nach dem Mittagsschlaf, wieder eine Kleinigkeit. Ich gebe den Kinder keine Zwischenmahlzeiten mehr, weil das die Gesamtmenge an Essen bei der Kleinen nur noch erhöhen würde. Die Große schicke ich teilweise geheim ins Badezimmer, wenn sie zwischendurch Hunger bekommt. Bis vor Kurzem haben wir noch darauf gewartet, dass sich ihr Stopfen von alleine legt und sie endlich heikler wird, aber das passiert nicht. Nachdem wir jetzt begonnen haben stärker zu intervenieren, nimmt es immer ärgere Ausmaße an. Ständig sagt sie "Hunger hab ich" "essen will ich" Zum Beispiel heute: Beim Frühstück hat sie so viel gegessen, dass sie sich schon fast angespieben hat. Wir haben ihr dann den Rest weggenommen. Eine zeitlang hat sie täglich beim Frühstück gespieben, bis wir Milchmenge auf ca 70ml reduziert haben. Weil ihr Frühstück weggenommen wurde hat sie danach das Hundefutter heimlich gegessen. Nach dem Mittagessen hat sie "kotzen mag ich" gesagt. Beim Abendessen ist sie rabiat geworden, weil ihre Schwester auch einen teil der Suppe vom Mittagessen bekommen hat. Begleitend mit "Butter mag ich, Käse mag ich, Brot mag ich" und als ich dann bald mal alles ausser dem Gurkensalat weggeräumt hab, damit sie nicht weiter isst, hat sie mir "hunger hab ich, essen mag ich, Butter mag ich" nachgebrüllt. weil ihre Schwester noch Gurkensalat gegessen hat und sie nichts mehr hatte schrie sie "Gurken will ich" und als die Schwester dann noch etwas übrig gelassen hat schrie sie "alles/mehr will ich". Als sie dann im Bett war ist sie nochmal raus und hat gesagt "Brot will ich essen" dann hat sie gemeint sie muss lulu, hat sich Klopapier geholt und es gegessen. Es gestaltet sich, wie sie sehen also schwer, die Essensmenge mit der vorhandenen familiären Dynamik herunter zu setzten, weil jegliche Einschränkung zu noch mehr Verlangen nach Nahrung führt und die Gesamtsituation schlimmer, statt kontrollierter macht :( Ich bin schon am verzweifeln und würde gerne wissen, woher dieses Verhalten kommen kann. Kann es mit dem Entwicklungsstillstand zusammenhängen? Es wirkt auf uns so, als würde sie mit dem vielen Essen auch kompensieren. Hätten sie eine Idee was man in so einem Fall machen kann? Wir haben langsam die Befürchtung, dass sich ihre Fettleibigkeit und ihr Verhalten zu manifestieren beginnt, wenn dies nicht ohnehin schon der Fall ist. Was würden sie uns raten? Freundliche Grüße und vielen Dank

von hilaro am 11.08.2014, 17:47



Antwort auf: Starkes Übergewicht bei 2,9 Jähriger kann das mit dem Entwicklungsstillstand zusammenhängen?

Liebe „hilaro“, es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an uns wenden. Aus der Ferne ist diese Situation für mich jedoch sehr schwer einzuschätzen. Prinzipiell ist es eine Freude, wenn Kinder beim Essen begeistert mitmachen und nicht nur wählerisch auf dem Teller herum picken. Allerdings haben gerade Kinder auch ein gut ausgeprägtes Hunger- und Sättigungsempfinden. Ich kann Sie also verstehen, wenn Sie sich Gedanken zum Sättigungsverhalten Ihres kleinen Mädchen machen. War es bei Ihrer Kleinen denn schon immer so, auch im Säuglingsalter? Oder beobachten Sie dieses Verhalten seit einer bestimmten Zeit. Wenn ja, ist da was besonderes vorgefallen? Veränderte Familiensituation…? Was passiert, wenn Sie Ihre Tochter wirklich mal essen lassen wie sie will. Haben Sie das schon ausprobiert? Wie weit würde sie gehen? Das wäre ein interessanter Aspekt. Eventuell muss sie einfach nur selbst ein paar Mal diese Erfahrung machen dürfen. Vielleicht hat Ihre jüngere Tochter es mittlerweile auch so verinnerlicht, dass immer die Eltern sagen, wann beim Essen Schluss ist. So dass sie da gar nicht mehr auf ihre eigenen Zeichen hört, sondern wartet bis andere das Essen für sie beenden. Und es dann wieder schneller Hunger bekommt. Ich bin Expertin für Ernährung und verlasse hier schon meine Kompetenzen. Wie schätzt denn der Kinderarzt das Gedeihen Ihrer Kleinen ein? Sicher überwacht Ihr Kinderarzt die Entwicklung und das Gedeihen Ihres Mädchens. Er kennt Ihre Jüngste am besten und kann die Entwicklung und deren Verlauf am besten beurteilen. Bei den Untersuchungsterminen passiert das immer ganz automatisch. Bitte suchen Sie das Gespräch mit einem Arzt. Wichtig ist, dass ein Arzt untersucht und abklärt, dass keine Stoffwechselkrankheiten vorliegen. Es gibt viele Faktoren/Schaltstellen, die am Hunger- und Sättigungsgefühl beteiligt sind. Und Frau Sylvia Ubbens aus dem Nachbarforum „Erziehung“ kann Ihnen bestimmt noch fachkundig zum Thema „Futterneid“ weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen allen alles Liebe & Gute Doris Plath

von Doris Plath am 12.08.2014



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