Mein Kind isst zu wenig

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Mein Kind isst zu wenig

Hallo Mein Sohn ist 2 Jahre und 8 Monate. Er war schon immer ein schlechter Esser. Jedes mal wenn ich gekocht habe riecht er daran und schmeisst es auf den Boden. Ich biete ihm verschiedene Gerichte an und er verweigert das Essen. Er will nur sein Shoppen und nichts mehr. Ich hab ihm mal den Shoppen weg genommen damit er nicht nur vom Milch satt wird. Er hat dann den ganzen tag nichts gegessen und ging mit knurrenden magen ins bett. Entweder milch oder gar nichts. Die ärzte können uns nicht weiter helfen und denken das kommt schon mit der Zeit. Er ist sehhr dünn und wiegt nur 13 kg. was soll ich tun?? man kann schon seine knochen sehen. Er ist so dünn.

von ilovejonas am 13.12.2016, 19:39



Antwort auf: Mein Kind isst zu wenig

Liebe „ilovejonas“, Sie können bezüglich der Gewichtszunahme nichts erzwingen. Dass Sie durch das ständige „Gewicht im Blick behalten“ sehr darauf geprägt sind, ist ebenfalls verständlich. Versuchen Sie sich weniger unter Druck zu setzen! Ihr Sohn ist zwar ein leichtes Kind, entwickelt sich aber gut. Auch Ihr Kinderarzt ist damit zufrieden, sonst hätte er bereits andere Maßnahmen ergriffen. Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch, es möge doch mehr zunehmen und endlich ordentlich essen. Versuchen Sie den Stress und den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sonst findet Ihr keine Freude am Essen. Aber ich will ganz offen sein, wenn Ihr Sohn mit 2 Jahren und 8 Monaten fast ausschließlich Milch trinkt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und macht den Speiseplan Ihres Jungen Kleinen zu „milchlastig“. Denn ihm reichen in seinem Alter etwa 330ml Milch und Milchhaltiges (wie Milchbrei, Müesli mit Milch, Joghurt, Käse auf dem Brot, Quark) aus. Abgesehen davon benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel und Nährstoffe, die die Milch nicht ausreichend liefert kann. Auch bringen andere Lebensmittel mehr Kalorien mit sich. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum. Auch ist das regelmäßige Kauen wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig. Ich kann Ihnen nur empfehlen die Milch Schritt für Schritt zu reduzieren. Ein erster Schritt wäre, die Milch konsequent nur noch aus einem Becher anzubieten. Dann sinkt auch automatisch die Trinkmenge. Ihr Kleiner gehört zu den größeren Kindern und kann aus einem Becher trinken. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Ihr Junge hatte eine lange Zeit sich an die Flasche zu gewöhnen. Da ist es „normal“, wenn eine Umstellung nicht gleich von heute auf morgen klappt. Das ist ein Prozess, bei dem Sie ihren Sohn begleiten können. Und wenn er durstig ist oder Hunger hat, wird er auch so seine Milch trinken. Nun zum Essen: Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Bieten Sie also ein richtiges Mittagessen, eine Vor- und Nachmittagsmahlzeit (Obst, Gemüse, Knabberartikeln usw.) und ein Abendessen. Zum Frühstück und Abendessen kann er eine kleine Milch aus der Tasse trinken - vielleicht zu einem Brot. Bedenken Sie auch Milch trinken ist "sehr bequem" und schmeckt schön süß, aus einem Becher trinken, kauen und schlucken ist anstrengender. Er muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe! Gehen Sie konsequent alle festen Mahlzeiten an. Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie ihn aus seinem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch! Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Söhnchen gar verhungern könnte oder abnehmen wird. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn kann kauen, sonst hätten die Ärzte schon Maßnahmen ergriffen. Er ist da viel zu schlau, er wird etwas nehmen, wenn er es braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Wenn er mal ein paar Tage hungrig ins Bett geht, ist das nicht „schlimm“. Sie haben es ja schon einmal probiert, ich kann Sie nur ermutigen es noch einmal anzugreifen. Auch am nächsten Morgen „verteidigen“ sie Ihren Standpunkt. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Ihr Kleiner hat sicher schon genau gemerkt, wie viel Aufmerksamkeit es ihm beschert, wenn er so wählerisch beim Essen ist. Kinder haben da ein ganz feines Gespür für. Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest geben. Stellen Sie sich darauf ein. Ihr Kleiner wird zunächst nicht verstehen, warum er an seinem bisherigen Ernährungsverhalten was ändern soll. Es wird nicht von heute auf morgen klappen. Hier heißt es durchzuhalten und sich nicht entmutigen zu lassen. Es wird anstrengend sein. Aber mit Geduld und Konsequenz werden Sie und Ihr Kleiner diesen Weg gemeinsam meistern. Wenn Sie hier eine Veränderung wünschen – und das ist v.a. entscheidend, dass Sie das wirklich wollen! – dann müssen Sie diesen Teufelskreis einmal durchbrechen. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Söhnchen es schaffen sich an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen. Vielleicht starten Sie vor Weihnachten nur mit dem konsequenten Trinken aus einem Becher und greifen das Essen lernen nach den Feiertagen an. Damit Sie beide auch das Weihnachtsfest genießen können. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn eine schöne Weihnachtszeit, Annelie Last

von Annelie Last am 14.12.2016



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