mein Baby wiegt zu wenig, was kann ich tun?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: mein Baby wiegt zu wenig, was kann ich tun?

Mein Sohn 10 Monate, wiegt 7930gramm. Ist aber 75cm gross. Er isst alles. Frühs bekommt er eine grosse Schüssel Brei Ca. 200gramm. Mittags sein Gläschen und nachtisch zum kaffee Milchbrötchen oder kuchen oder kekse... je nachdem was da ist. Und abends das was wir auch essen... brot oder warme Speisen. Er verweigert seine Milch seid dem er 5 Monate ist komplett. Aber trotzdessen das er alles ist und auch gut isst nimmt er nicht zu. Zumindest nur sehr wenig. Was kann ich tun?

von Fipsi am 15.04.2016, 08:35



Antwort auf: mein Baby wiegt zu wenig, was kann ich tun?

Liebe "Fipsi", am besten kann Ihr Kinderarzt die (Gewichts-)Entwicklung Ihres Sohnes beurteilen. Er ist der Fachmann dafür. Laut meiner Tabelle ist Ihr Sohn ein zierliches Kind, jedoch liegt er durchaus in der Norm bei Größe und Gewicht. Auch wenn seine Größe an der oberen und sein Gewicht an der unteren Norm liegt, deshalb sieht er so zierlich aus. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Um das Gedeihen aber richtig einschätzen zu können, müssen Alter, Gewicht und Größe in Zusammenhang gestellt und über einen Verlauf betrachtet werden. Am besten kann Ihr Kinderarzt das Gedeihen Ihres Sohnes beurteilen. Er kennt Ihren Kleinen und kann so die Entwicklung richtig einordnen. Bei den Untersuchungsterminen passiert das immer ganz automatisch. Solange Ihr Kinderarzt mit der Entwicklung Ihres Kleinen zufrieden ist, dürfen Sie das auch sein. Die letzte U-Untersuchung ist schon etwas her, sprechen Sie ruhig mit Ihrem Kinderarzt, wenn Sie unsicher sind. Ihr Speiseplan liest sich gut. Beim Essen ist nicht so sehr entscheidend wie viel, sondern was Ihr Kind isst. Eins fällt mir auf. Ihr Kleiner erhält zu wenig "Milchhaltiges". Bis zum ersten Geburtstag werden 400 bis 500 ml/g Milch und "Milchhaltiges" (Milchbrei, Müesli mit Milch, Joghurt, (Frisch)Käse usw.) pro Tag empfohlen. Ich denke bei dem Brei am Morgen handelt es sich um einen Milch-Getreide-Brei. Wie wäre es dann am Nachmittag mit einem Frucht&Joghurt Produkt? Es gibt Kinder (und natürlich auch Erwachsene), die sind einfach zierlich(er). Noch eine Anregung: Sie könnten das Mittagsmenü mit einem Löffelchen Öl anreichern. Generell darf Ihr Junge bei einem ausgewogenen Speiseplan bei jeder Mahlzeit so viel essen wie er mag, genau wie Sie es machen. Es gedeiht nun mal nicht jedes Kind nach Lehrbuch und gerade Gewicht und Größe gehen gerne schubweise voran. Da lässt sich auch nichts „erzwingen“. Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 15.04.2016



Antwort auf: mein Baby wiegt zu wenig, was kann ich tun?

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Bezüglich der Kinderärztin muss ich sagen das sie immer "Meckert" beim Gewicht. Ich weiss aber nicht mehr was ich tun soll. Und das mit der Milch macht mir auch Sorgen. Er verweigert seine babymilch Sowie normale kuhmilch egal in welchem Fettgrad. Ich habs sie ihm warm, kalt als kakao oder sonstiges gegeben. Er nimmt mir nichts ab. Ich gebe schon ergänzend Milchzucker koche Pudding usw. Anscheinend bleibt mein Baby ein zartes Mäuschen :-)

von Fipsi am 17.04.2016, 09:37



Antwort auf: mein Baby wiegt zu wenig, was kann ich tun?

Liebe "Fipsi", bitteschön. Wie gesagt Ihr Kleiner ist recht groß, darum wirkt er besonders zierlich, das muss nicht so bleiben, kann es aber. Machen Sie sich bitte keine Gedanken! Solange Ihr Kleiner sich viel bewegt, fröhlich ist, lacht, aktiv ist und putzmunter. Zeigt er Ihnen, dass es ihm gut geht. Und er darf dann gerne ein schlankes Kerlchen bleiben. Das mit dem Milchtrinken ist nicht weiter schlimm. Das können Sie mit anderen Milchprodukten ausgleichen, um die empfohlene Menge von 400 bis 500g zu erreichen. Aber probieren Sie es ruhig immer mal wieder ganz entspannt mit der Milch - aus dem Becher, wärmer, kälter, mit etwas Obstmus... Geben Sie doch abends noch etwas Milchbrei zur Familienkost - wie am Morgen. Und / Oder am Nachmittag auch mal einen Babyjoghurt zum Gebäck (die Milchmenge im Milchbrötchen ist meist sehr klein und nicht nennenswert). Auch ab und an ein Pudding ist möglich. Alle diese Maßnahmen können helfen, die Milchversorgung zu unterstützen. Aber von der Gabe von Milchzucker, rate ich Ihnen ab. Milchzucker ist in höheren Mengen ein sehr wirksames Abführmittel. Der Stuhlgang wird weicher, es werden aber auch wichtige Mineralstoffe mit ausgeschieden. Milchzucker sollte nur zur Regulierung der Verdauung in Verbindung mit viel Flüssigkeit verabreicht werden. Liebe „Fipsi“, haben Sie auf keinen Fall Angst, dass Sie was falsch machen oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, auch wenn Ihr Söhnchen eher zart ist. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen: ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Bieten Sie eine gute Auswahl an Lebensmitteln an, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Alles Gute, Annelie Last

von Annelie Last am 19.04.2016