Guten Morgen,
meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt und bekommt seit ca 3 Monaten Beikost. Ansonsten stille ich.
Nun hat sie noch nie so richtig viel gegessen, vom Milchbrei beispielsweise habe ich immer nur einen viertel der vorgeschlagenen Menge gemacht und manchmal hat sie das aufgegessen. Obstbrei wenn es reines Obst ist auch mal ein ganzes Glas, gemischt mit Getreide ca ein halbes.
Gemüsebrei koche ich selber und davon hat sie in er ganzen Zeit vielleicht 4 oder 5 mal ein halbes Glas ca gegessen. Sonst deutlich weniger. Ich habe schon viel ausprobiert.... aber wenn dann isst sie eigentlich nur Süßkartoffel und Kürbis.
Nun war erst ich krank und mein Mann musste sich komplett um sie kümmern. In der Zeit wollte sie schon fast ausschließlich Muttermilch (wegen dem fehlendem Körperkontakt vielleicht??) und dann war auch sie krank und wollte dann natürlich auch keinen Brei.
Nun sind wir wieder gesund aber sie isst nur Obst oder Milchbrei. Bei Gemüse würgt sie entweder richtig oder fängt auch ganz doll an zu weinen. Gebe ich ihr dann Obst oder Milch wird sie ganz wild. Also Hunger hat sie schon.
Sie lutscht aber gerne an Brot, Käse und Fleischwurst rum. Sie hat noch keine Zähne und isst deswegen nicht viel davon. Ich hatte jetzt überlegt mal Gemüse als Finderfood anzubieten. Aber da wird dann wahrscheinlich nicht besonders viel im Bauch ankommen.
Ich habe natürlich Angst das ihr was fehlt oder das sie sich so sehr an den Geschmack von süßem gewöhnt.... oder ist sie das durch die Muttermilch ohnehin schon?
Gestern habe ich Kürbis mit Apfel Mango gemischt, aber nichtmal das hat sie gegessen.....
Haben Sie Tipps?
Lg
von
LooRelai
am 22.12.2014, 08:36
Antwort auf:
Kind verweigert Gemüse haben Sie ein paar Tipps?
Liebe „LooRelai“,
haben Sie Geduld mit Ihrem kleinen Schatz. Jedes Baby geht bei der Beikosteinführung sein eigenes Tempo. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost angefreundet haben. Aber es klappt immer!
Achten Sie mal auf die Milchmenge am Vormittag, damit der Bauch dann nicht so voll ist und der Appetit am Mittag größer ausfällt. Generell sollte genug Abstand zu den Mahlzeiten sein.
Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch schmeckt süßlich. Ihre Tochter scheint nun auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein. Das ist alles ganz "normal“. Viele Babys merken, hoppla, da gibt es was, das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte und der Milchbrei, das etwas herbere Mittagsmenü fällt da leicht hinten ab.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüsebrei bzw. jetzt gleich Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die Früchte oder Milchbreie.
Mag Ihre Kleine nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich das Obst oder die Milch, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass sie einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die Früchte.
Auch kurze Zeit später würde ich nicht gleich die Milch anbieten. Setzen Sie da mit dem Mittagsbrei fort. Probieren Sie es weiterhin aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Sie können das Gemüse auch mit etwas zusätzlichem Wasser weicher und angenehmer in der Konsistenz machen, damit es besser rutscht.
Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz auch durch spielerisches Erforschen angelehnt an das Baby-led-weaning-Konzept mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln.. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Tochter damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Fleischwurst würde ich noch nicht geben. Diese gehört in die Familienküche.
Haben Sie keine Sorge, Ihre Kleine ist nach wie vor sehr gut versorgt, solange sie gedeiht und wächst. Versuchen Sie bei der Milch etwas zurückzugehen, dann ist auch mehr Platz für die feste Kost.
Es liegt hier viel an Ihnen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.
Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen!
Schöne Festtage und alles Gute für 2015!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 22.12.2014