Hallo,
unsere Tochter ist 26 Monate alt und weigert sich seit einiger Zeit, abends Brot zu essen. Tagsüber isst sie normal, in der Kita gibt es zum Frühstück und manchmal zur Vesper auch belegtes Brot, welches sie lt. Aussage der Erzieherinnen problemlos isst. Nur zu Hause wird gestreikt (Appettit hat sie, denn Banane oder manchmal auch warmes Essen werden gegessen). Wir haben aber keine Lust, extra wegen der Tochter abends warmes Essen zuzubereiten...
Wir haben schon verschiedenes probiert - Häppchen schneiden, Förmchen ausstechen, verschiedene Beläge mit Wurst oder Käse usw..., natürlich essen wir zeitgleich auch Brot, aber es hilft nichts. Wenn überhaupt, isst sie nur den Belag vom Brot und lässt den Rest stehen.
Man hört ja, dass es in dem Alter wichtig ist, dass Kinder das Verhalten am Essenstisch lernen. Also wie kriegen wir es hin, ihr "unser" abendliches Essverhalten beizubringen?
von
mh76berlin
am 12.02.2014, 11:49
Antwort auf:
Was können wir tun, um unserer Tochter unser abendliches Essverhalten beizubringen?
Liebe „mh76berlin“,
am besten ist es in diesen Fällen „gar nichts zu tun“.
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr rasch, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Machen Sie keine allzu große Sache daraus. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“
Sie als Eltern geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der die Kleine wählen kann. Die Portion auf dem Teller dabei eher klein halten. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Mädchen auch nichts Beliebteres. Alles ohne großen Kommentar. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau.
Mein bester Tipp für Sie, auch wenn es schwer fällt, ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!!
Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie Ihr Mädchen nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Sprechen Sie mal eine zeitlang nicht über diese „Brotlproblematik“.
Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Am besten ist es wenig zu meckern und sich die gute Laune nicht verderben zu lassen. So geht die Freude am Essen beiderseits nicht verloren.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 13.02.2014