Fragen zur Beikost (Teil 2)

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Fragen zur Beikost (Teil 2)

Kann ich die Reste vom Fleisch Gläschen einfrieren? Ist die Ernährung so zu eintönig wenn er bisher nur die genannten Breie bekommen hat? Kann ich den Apfelsaft ebenfalls in Eiswürfelbehältern einfrieren und dann mit dem Brei auftauen und pro Portion ein Würfel dazu geben? Ist es ok wenn er den Mittagsbrei nicht immer zur selben Zeit bekommt? Ich versuche immer darauf zu achten, dass er möglichst gut gelaunt ist und es zeitlich in unseren Alltag passt. Daher bekommt er manchmal schon so um 12 / 13 Uhr den Mittagsbrei und manchmal erst um 15, 16 Uhr. Wie ist es mit dem Abendbrei? In allen Rezepten ist die Rede von Milch. Ich stille allerdings zwischen den Mahlzeiten und nachts noch recht häufig. Wann ist eine Mahlzeit komplett ersetzt? Seit ein paar Tagen habe ich nach dem Mittagsbrei nicht mehr gestillt und stattdessen Wasser angeboten. Ich habe allerdings etwas Angst, dass die Milchmenge zurückgeht und dann nicht mehr reicht. Stillen hat ja u.a. auch den Vorteil, dass man mehr Kalorien verbrennt. Sollte ich dann zwischendurch abpumpen um die Milchproduktion aufrecht zu halten. Die Milch ist ja auch fürs Baby sehr kostbar und ich könnte sie zB ebenfalls einfrieren. Ich bin mir unsicher welche Milch ich für den Abendbrei nehmen soll daher habe ich bisher noch keinen gemacht. Die fertigen Breie, die schon Milchpulver enthalten (Grießbrei usw.) haben meistens alle ziemlich viel Zucker drin, das finde ich nicht so toll.. Ach so und es liegen auch Allergien in der Familie vor, daher bin ich mit Milch gleich doppelt vorsichtig. Sorry, dass es jetzt so viele Fragen sind un der Text so lange geworden ist. Schon mal vielen Dank im Voraus! LG

von August_Mama_2013 am 04.07.2017, 11:15



Antwort auf: Fragen zur Beikost (Teil 2)

Liebe „August_Mama_2013“, und weiter geht es… 1.) Unsere Bio-Fleischzubereitungen sind genau für 2 Mahlzeiten gemacht. Eine Hälfte an einem Tag, der Rest kommt gut verschlossen in den Kühlschrank und wird am folgenden Tag aufgebraucht. Bei der Fischzubereitung ist ein Glas für eine Mahlzeit vorgesehen. Ein Einfrieren ist also gar nicht nötig. Grundsätzlich ist das Einfrieren zwar möglich, ich rate aus hygienischen Gründen jedoch eher davon ab. Bei einem einmal geöffneten Glas können Sauerstoff, Feuchtigkeit und Mikroorganismen ans Produkt gelangen. Besonders beim Auftauen können sich Bakterien schneller als sonst vermehren, und das ist ein großes Risiko. Außerdem würde durch das Einfrieren und spätere Auftauen die hohe Qualität der Breie leiden. Was das Einfrieren von Lebensmitteln betrifft, bin ich wie gesagt nicht die Fachfrau, da ist Birgit Neumann aus dem Nachbarforum „Kochen für Kinder“ eine gute Ansprechpartnerin. 2.) Bezüglich der Zutaten dürfen und sollen Sie wirklich aus dem Vollen schöpfen. Bieten Sie Ihrem Sohn mehr Vielfalt. Sicher freut sich Ihr Sohn über verschiedene Fleisch- und Fischarten, verschiedene Getreidesorten, verschiedene Gemüse- und Obstsorten, Nudeln, Reis, Couscous und Spätzle. Orientieren Sie sich doch an den Rezepturen unserer Gläschen http://www.hipp.de/beikost/produkte/menues/menues-mit-fleisch-ab-8-ab-10-monat/ . Klicken Sie erst auf Gläschen und dann auf „Zutaten, Nährwerte & mehr als PDF“, dann können sie die komplette Zutatenliste lesen. 3.) Idealerweise ersetzen die Breie nach und nach die Milchmahlzeiten. Drei Breie (Mittagessen, Getreide-Obst-Brei, Milch-Getreide-Brei) sollten Sie mit 9 Monaten schon reichen. Als Orientierungshilfe finden Sie auf unserer Homepage unter diesem Link http://www.hipp.de/index.php?id=180 einen Ernährungsplan. Noch ist Ihr Schatz jung, da darf es noch „ungeordneter“ zugehen und vor allem nach seinem Bedarf. Im Laufe des weiteren Beikostalters wird sich das mehr und mehr dem üblichen Familienrhythmus angleichen. 4.) Wichtig ist, dass Ihr Sohn täglich alle drei Breie erhält, wann diese gereicht werden, ist egal. Es kann wenn Ihr Kleiner damit zurecht kommt, auch täglich anders aussehen. Ein Mahlzeitenabstand von 3 bis 4 Stunden wäre super. Bestimmt finden Sie nach und nach ein günstiges Zeitfenster, das für Ihren Kleinen dauerhaft besonders angenehm ist. 5.) Bei einem Abendbrei oder Milchbrei (= Milch-Getreide-Brei) sind Milch und Getreide die beiden wichtigen Komponenten. Sie liefern wichtige Nährstoffe und das Getreide sorgt für eine angenehme Sättigung. Prinzipiell muss man bei den Abendbreien unterscheiden zwischen fertigen Milchbreien (Pulver-Milchbreie) - und Getreidebreien, die mit Milch (Kuhmilch (wir empfehlen eine Halbmilch), Säuglingsmilchnahrung oder Muttermilch) zubereitet werden können. Bei den Milchbreien als Pulver muss nur noch Wasser zugefügt werden. Die Milch (Milchpulver) ist bereits in „trockener“ Form enthalten. Dann gibt es reine Getreidebreie (wie HiPP Bio-Getreidebreie, grüne Packungen). Diese Getreideflocken werden zusammen mit Milch zum Milch-Getreide-Brei angerührt und nach Belieben mit Obst oder Gemüse abgeschmeckt. 6.) Ziel der Beikosteinführung ist ein ausgewogener, abwechslungsreicher Speiseplan in dem alle Lebensmittel Ihren Platz haben. Der Milchanteil der Ernährung und somit auch die Muttermilch sollte nach und nach zurückgehen. (Mutter)Milch bleibt weiterhin ein wertvolles Lebensmittel, nur die Menge sollte zurückgehen. Bis zum ersten Geburtstag benötigt Ihr Kleiner insgesamt nur noch 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Das könnte sich aufteilen in morgens ein bis zwei Stilleinheiten und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g) und/oder stillen. Schauen Sie nochmal unseren Ernährungsplan ( http://www.hipp.de/index.php?id=180 ) an. 7.) Gerne können Sie Muttermilch für die Zubereitung des Milchbreies abpumpen. Wenn Sie möchten, dass die Milchmenge zurückgeht und sich dem tatsächlichen Bedarf Ihres Jungen anpasst, sollten sie sie Milchproduktion darüber hinaus aber nicht durch das Pumpen extra anregen. Die Natur ist schlau, es dauert ein paar Tage, aber dann produziert Ihre Brust nur so viel wie tatsächlich benötigt wird. Keine Angst die Milch geht nicht ganz zurück, sondern passt sich einfach dem tatsächlichen Bedarf Ihres Kindes an. So soll es auch sein. Nach und nach sollten die Breie immer mehr Stillmahlzeit ersetzen, so fährt die Brust allmählich die Milchproduktion zurück, denn beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot und Ihre Milchmenge wird automatisch zurückgehen. Auch wenn Sie zwei bis drei Mahlzeiten in Folge nicht mehr stillen würden, funktioniert das. Die drei Breie sind nun wichtig, denn sie liefern wichtige Nährstoffe, die die Milch nicht mehr vollumfänglich liefern kann. 8.) Bieten Sie ruhig auch Speisen mit Kuhmilch an. Gerade weil in Ihrer Familie Allergien vorliegen. Es gibt seit einigen Jahren die allgemeingültige Empfehlung bei der Ernährung im ersten Lebensjahr keine Allerge mehr zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen, um das Immunsystem zu trainieren. „Weglassen“ hilft nicht bei der Allergievorbeugung. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat, diese Lebensmittel als harmlos zu tolerieren. Sie können also gerne auch mal eine Kuhmilch für den Milchbrei hernehmen oder eine Säuglingsmilch verwenden. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch. Wird Kuhmilch verwendet, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Milch-Getreide-Breien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Dem Brei kann dann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 05.07.2017



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