Guten Morgen
Sie haben mir hier schon einige Male geholfen, als es um das Thema Beikost ging. Nun wird meine Tochter am Sonntag schon 1 und mit dem fließenden Übergang zur Familienkost habe ich schon bekonnen. Lasse sie von vielen Dingen probieren.
Der jetzige Speiseplan sieht so aus...
8.00 Uhr: ca. 150-180g Milchbrei und eine Scheibe Vollkorntoast mit Frischkäse/Leberwurst...und vielleicht etwas Käse auf die Hand
Zwischenmahlzeit: gelegentlich eine Fruchtschnitte oder etwas zu knabbern wie zb Hirsekringel. Diese Mahlzeit ist aber sehr unregelmäßig.
11.45Uhr: 250g Mittagsbrei Gemüse/ Kartoffeln/ Fleisch oder Fisch danach noch Obstpüree zum Nachtisch
15.15 Uhr: Obst, hauptsächlich Birne/Orange oder Kiwi aber da ist sie leider sehr wählerisch und mag einen Tag Birne und den andern überhaupt nicht und etwas zum knabbern.
18.30 Uhr: 150-180g Milchbrei und mindestens eine Scheibe Brot. Wieder etwas Käse zum probieren und evtl noch etwas Obst.
Sie hat schon immer gut und viel gegessen, war bei der U6 aber genau Mittig mit 10,1 kg. Habe ja immer Sorge sie zu überfüttern. Ist der jetzige Speiseplan in Ordnung?
Nun meine Fragen...
1. Wie kann ich die Milchbreie komplett ersetzen? Kann ich ihr dann locker auch 2 Scheiben Brot geben, wenn sie jetzt so schon eine isst und dazu noch den Brei. Und wie bekommt sie dann ihre Milch, denn sie mag keine Milch trinken und Naturjoghurt isst sie leider auch nicht.
2. Wie ersetze ich 250g Mittagsbrei. Wiege ich die gekochten Sachen von der Familienkost auch noch ab?
3. Der Zucker in den Fruchtschnitten ist ja nur aus dem darin enthaltenen Obst aber ist Zucker nicht gleich Zucker? Und sind dadurch eher ungesund? Denn sie enthalten ja knapp 50% Zucker.
4. Wir fahren demnächst innerhalb Deutschlands in den Urlaub. Da wird es morgens und abends ein Buffet geben. Das heißt, auch meine Tochter wird in diesem Fall nur abends warm essen können. Haben sie eine Idee für mich, was ich ihr dann mittags geben kann?
5. Und meine größte Sorge...kann ich noch etwas verkehrt machen mit irgendwelchen Lebensmittel und kann ich sie überfüttern?
6. Fällt mir gerade noch ein...darf ich Honig zum süßen nehmen, wenn er dann noch heiß gemacht wird, wie zb in Keksen?
Vielen Dank für ihre Antworten und ihre Zeit!
Viele Grüße
von
Schwester84
am 11.05.2017, 08:40
Antwort auf:
Familienkost
Liebe „Schwester84“,
wie die Zeit vergeht, Ihr Töchterchen wird ein Kleinkind.
Ihr Speiseplan sieht sehr gut aus. Ihre Kleine wird ausgewogen ernährt. Diesen Plan können Sie gerne so beibehalten.
1.) Bleiben Sie erstmal beim Milchbrei, er macht gut satt und ist ein super Milchlieferant. Nach und nach und bitte ganz ohne Eile können Sie dann die Brotmenge erhöhen und es parallel weiter mit der Milch aus der Tasse probieren. Auch Käse kann später zur Bedarfsdeckung beitragen.
2.) Gerne können Sie Ihr Mädchen auch mittags Schritt für Schritt an die Familienkost heranführen. Kombinieren Sie was vom eigenen Essen zu ihrem Mittagsbrei. Natürlich sollte das Essen für Ihr Mädchen noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Penibel abwiegen müssen sie nichts, aber das Verhältnis zwischen Gemüse, Fleisch, Fisch und Sättigungsbeilage (Kartoffel, Reis, Nudeln) sollte in etwa passen.
3.) Der HiPP Früchte-Freund ist ein Früchte-Riegel speziell für Kinder ab 1 Jahr – ohne Zuckerzusatz, sie enthalten ausschließlich Zucker aus den Früchten.
Natürlich ersetzt ein HiPP Früchteriegel kein gesundes Essen und sollte im Speiseplan nicht dominieren. Für zwischendurch darf ein Riegel aber in Abwechslung mit frischem Obst und kindgerechten Knabberprodukten ruhig regelmäßig auf dem Ernährungsplan stehen sollten. Früchte-Riegel sollten selbstverständlich frisches Obst nicht ersetzen oder verdrängen.
4.) Kennen Sie die Schalenmenüs von HIPP ( http://www.hipp.de/kinder/produkte/menues/ )? Die schmecken auch kalt und wären eine Alternative für Mittags. Natürlich können sie Ihr auch mittags einen Milchbrei reichen oder ein Brot oder einen Getreide-Obst-Brei oder… Sie werden das richtige finden!
5.) Sie können wirklich auf ihr Sättigungs- und Hungergefühl vertrauen. Reichen Sie Ihrer Kleinen so viel sie eben möchte. Sie können sie nicht überfüttern.
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist auch bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Ansonsten, gehen Sie einfach nach Reife und Interesse Ihres kleinen Lieblings voran.
6.) Honig ist nach Sonntag kein Thema mehr, nur im Säuglingsalter - also während des ersten Lebensjahres - sollte kein Honig gegeben werden.
Nun wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein besonders schönes Geburtstagsfest,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 12.05.2017
Antwort auf:
Familienkost
Vielen Dank für ihre ausführliche Antwort!!!
Nun habe ich noch eine Frage. Kann ich die Milch nun unverdünnt in den Milchbrei geben, also abends 150ml? Habe es sonst immer noch mit Wasser verdünnt.
Viele Grüße
von
Schwester84
am 12.05.2017, 20:15
Antwort auf:
Familienkost
Liebe „Schwester84“,
bitteschön.
Sicher liegt ein schönes Familienfest hinter Ihnen.
Das können Sie gerne tun. Die Verwendung eines Halbmilchbreies wird vor allem im 1. Lebensjahr empfohlen.
Da Ihre Kleine aber zweimal am Tag einen solchen Milchbrei bekommt und Kuhmilch einfach sehr viel Eiweiß liefert, können Sie auch gerne bei der Halbmilch bleiben.
Im zweiten Lebensjahr werden nur noch etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Müesli, Joghurt, Käse…) empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen über den Tag verteilt.
Der Milchbrei am Abend und Morgen deckt somit schon 100% des Tagesbedarf an Milch und jede weitere Käsescheibe, Löffel Sahne im Mittagsessen, Happs Joghurt usw. machen die Ernährung zu „milchlastig“.
Zum Übergang vom Baby zum Kleinkind darf es natürlich noch mehr Milch sein, aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 16.05.2017