Bis wann ist eine Nachtmahlzeit ok

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Bis wann ist eine Nachtmahlzeit ok

Hallo Frau Plath, sie haben mir schonmal sehr geholfen bei meinen Beikostproblemen. Vielleicht erinnern Sie sich. Mittlerweile ist mein Sohn fast 9 Monate alt und bis auf den Abendbrei klappt das löffeln jetzt ganz gut. Abends geht es meist nicht ohne Geschrei. Mal isst er den Brei (1/2 -3/4 Portion), mal geht gar nichts. Da schreit er schon wenn er nur den Löffel sieht und dann geht gar nix. Dann bekommt er vorm Schlafengehen eine Flasche. Vorab mal mein Essensplan: 13 Uhr 190g GKF-Brei und etwas Obstmus als Nachtisch 16/16.30 Uhr 100g GO-Brei 18.45 Uhr Hipp Gute Nacht Brei oder alternativ 19.30 Uhr 200 ml Milchflasche Nachts: 200 ml Flasche zu unterschiedlichen Uhrzeiten Morgens: 200 ml Milchflasche zu unterschiedlichen Uhrzeiten; je nachdem wann es die nächtliche Flasche gab Vormittags: manchmal etwas Obstmus Nun zu meinen Fragen: Bis zu welchem Alter ist eine nächtliche Mahlzeit ok? Soll ich morgens eine Flasche geben, auch wenn es nachts eine gab oder soll ich einen Brei anbieten? Nachmittags geb ich ihm nur eine halbe Portion GO-Brei, da er ansonsten abends den Brei gar nicht nimmt. Wahrscheinlich hat er dann noch keinen Hunger. Ich wollte ihm abends auch schon einen Trinkbrei anbieten. Wäre das eine Alternative? Aber eigentlich sollte er ja irgendwann von der Flasche wegkommen. Wie lange wäre so ein Trinkbrei denn denkbar? Vielen Dank schon mal im Voraus! Viele Grüße Danny22

von Danny22 am 09.04.2014, 11:48



Antwort auf: Bis wann ist eine Nachtmahlzeit ok

Liebe Danny22, das freut mich riesig, wenn ich Ihnen schon einmal helfen konnte. Danke für diese Rückmeldung! Ich kann mich auch noch an Sie und Ihren Kleinen erinnern. Wie ich sehe, haben Sie beide tolle Fortschritte bei der Beikosteinführung gemacht. Und auch beim Abendbrei wird es noch klappen. Bestimmt! Es wäre möglich in diesem Alter nachts ohne Nahrung auszukommen. Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist jedoch immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Möchten Sie eine Veränderung, kann Ihr Junge mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen und seinen Hunger- uns Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das aber kein Thema. Die Flasche in der Früh würde ich auf jeden Fall beibehalten. Mein Tipp, schleichen Sie doch besser die nächtliche Milch aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag satt isst und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie als Mama, dass es weder Hunger noch Durst sind, wenn das Kind nachts wach wird. Im ersten Jahr ist eine Milch ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit gleichermaßen. Etwa ab dem 10. Monat kann das Frühstück aber gerne auch reichhaltiger werden. Ein Milchbrei, ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) oder ein Brot plus eine Tasse Milch sind dann geeignet. Einfach ganz nach dem Appetit und Vorlieben Ihres Sohnes gehen. Einen „Trinkbrei“ braucht Ihr Schatz eigentlich doch gar nicht. Er kann etwas Milchbrei löffeln und sich noch mit der Milch satt trinken. Etwas zum Löffeln sollte schon einmal das Abendziel sein. Bleiben Sie da geduldig am Ball. Eine Idee kommt mir noch. Die Mahlzeiten sind ab 13:00 Uhr doch recht geballt. Ist es möglich das Mittagessen früher anzubieten und so die Mahlzeiten weiter über den Tag zu streuen? Dann ist gegen Ende des Tage auch mehr Appetit da. Vielleicht gibt es da eine Möglichkeit einzuwirken. Es grüßt Sie und Ihren Kleinen auf jeden Fall herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 09.04.2014



Antwort auf: Bis wann ist eine Nachtmahlzeit ok

Hallo Frau Plath, vielen Dank für Ihre erneute Rückmeldung. Die nächtliche Flasche stört mich im Prinzip ja nicht. Ich habe nur Angst mein Kind zu überfüttern, da er eh schon rundlich ist. Ich könnte theoretisch das Mittagessen auch schon 1/2 bis 3/4 Stunde früher anbieten, jedoch weiß ich dann nicht, wann ich den Nachmittagsbrei anbieten soll, da mein Sohn zwischen 15 und 16 Uhr sein zweites Nickerchen hält. Ich denke es liegt vor allem an der Müdigkeit weshalb er abends seinen Brei nimmer löffeln mag. Er schläft tagsüber leider nur sehr wenig, meist nur zweimal 30-40 Minuten. Hab da schon so ziemlich alles probiert, aber er schläft einfach nicht länger. Nachts schläft er dafür aber etwa 12 Stunden mit einer kleinen Unterbrechung wegen des Hungers. Einen Trinkbrei möchte ich eigentlich auch nicht einführen, aber ich möchte ihn abends auch nicht quälen. Haben Sie noch eine Idee, wie ich den Essensplan noch anpassen könnte? Viele Grüße Danny22

von Danny22 am 09.04.2014, 21:11



Antwort auf: Bis wann ist eine Nachtmahlzeit ok

Liebe Danny22, Eltern können das Kind in seiner Entwicklung zu einem bestimmten Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen, bestimmend aber bleibt das Kind. Bedenken Sie bitte auch, dass der Schlafbedarf an sich eine feste Größe ist. Wenn Ihr Kind nachts viel schläft, schläft es tagsüber umso weniger und umgekehrt. Mit 6 bis 12 Monaten schlafen die meisten Kinder nachts etwa 11 Stunden und tagsüber 2-mal für 1-1,5 Stunden. Ihr Kleiner schläft sich lieber nachts gut aus. Nehmen Sie das wie es ist. Eine Idee zum Speisplan kommt mir noch. Lassen Sie den Obst-Getreide-Brei nachmittags mal weg, oder reichen nur ein paar Löffelchen Obst bei Bedarf. Schieben Sie den Obst-Getreide-Brei auf den Vormittag, das entzerrt den ganzen frühen Abend und vielleicht klappt es dann mit dem Milchbrei besser. Bei der Flasche nachts gehen Sie einfach ganz nach Ihrem Gefühl und wie es für sie Beide passt. Da wird sich bestimmt ein Weg finden. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 10.04.2014