Hallo,
meine Tochter ist nun 5,5 Monate. Seit 4 Wochen bekommt sie mittags Brei (sie isst so zw. 120-200g, je nach Appetit), gestern haben wir erstmals den Abendbrei eingeführt, der ihr sehr gut zu schmecken schien. Bei der Zubereitung bin ich mir nur nicht ganz sicher weil ich im Netz viel Gegensätzliches lese und meine Hebamme nicht fragen kann, weil sie gegen Breie ist und die Fingerfood Methode unterstützt. Ich koche die Breie übrigens selbst.
Frage 1: Muss denn Obst mit in den Brei? Es heißt, man soll diesen zufügen, um das Eisen besser durch das Vitamin C aufzunehmen. Aber soweit ich weiß hemmt Milch die Eisenzufuhr sowieso, wozu dann das Obst? Ich gebe ihr mittags als Nachtisch schon Obst, dann kommt ja noch irgendwann der Getreide-Obst-Brei hinzu. Ist das nicht zu viel, gewöhnen die Kleinen sich so nicht noch mehr an Süßes?
Frage 2: Welche Milch darf ich nun verwenden? Die KiA Helferin sagte mir fettarme H-Milch! Das hörte ich zum ersten Mal und kann das nicht ganz glauben. Außerdem hat H-Milch kaum noch Vitamine. Lieber frische Vollmilch? Ich habe heute sicherheitshalber mit PRE Milch angerührt. Sollte ich am Anfang die Milch mit Wasser verdünnen und wenn ja, über welchen Zeitraum, bis ich komplett auf Milch umsteigen kann?
Frage 3: Wieviel sollte mein Baby nun zusätzlich trinken und was? Habe außerdem heute gehört, dass man ab dem 6. Monat das Leitungswasser nicht mehr abkochen muss. Stimmt das?
Übrigens bin ich mir nicht sicher, ob meine Tochter genug Flüssigkeit aufnimmt, sie trinkt durchschnittlich ca. 10 Min beim Stillen, manchmal auch nur 7 Min, obwohl nachts eine Pause von 11 Std lag. Bis vorgestern sah der Essensplan so aus:
8.00 stillen
12.00 Brei m. Fleisch + Obst
16.00 stillen
17.30 Obst paar Löffel wenn Sie mag
20.30 stillen (gestern 19.30 Milchbrei und 1 Std später stillen)
Also nur so 4-5 Mahlzeiten täglich. Zusätzlich biete ich ihr Wasser und Tee an, aber sie trinkt kaum davon. Hoffe, das ist z. Zt. noch ok.
Vielen Dank schonmal im Voraus!
von
Amts Mum
am 31.03.2015, 10:26
Antwort auf:
Wieviel sollte mein Baby nun zusätzlich trinken und was?
Liebe „Amts Mum“,
gerne beantworte ich alle Ihre Fragen.
1.) Ein Milchbrei sollte aus Getreide und Milch bestehen. Alles Weitere ist nur zur geschmacklichen Abrundung gedacht, aber nicht notwendig. Sie können den Brei also so pur, wie er ist am Abend reichen. Oder auch ab und an wenn Sie mögen, ein paar Löffel püriertes Obst oder auch Gemüse unter einen puren Milchbrei mischen.
2.) Auf jeden Fall eine Vollmilch, ob Sie H-Milch oder pasteurisierte Frischmilch (3,5% / 3,8%) nehmen, das ist egal. Lassen Sie Ihren Geschmack entscheiden und Ihre persönliche Vorliebe. Wenn Sie Kuhmilch verwenden, empfehlen wir im ersten Jahr eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, kann dem Brei noch ein Teelöffel z.B. Rapsöl beigefügt werden.
Oder Sie nehmen eine Säuglingsnahrung, wie die Pre. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch (bezogen auf die Nährstoffe) und v.a. der Eiweißgehalt niedriger liegt.
3.) Noch muss Ihr Mädchen nicht viel trinken. Die Muttermilch, die sie noch erhält, deckt noch einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs. Hier können Sie sich ganz auf Ihr Mädchen verlassen, sie weiß, was sie braucht. Aber üben Sie ruhig weiter. Wird die Ernährung „fester“ und erhält Ihr Mädchen weniger Muttermilch, wird sie automatisch mehr Durst haben.
Solange sie vergnügt ist, die Windel gut nass ist und vor allem der Stuhl geformt ist, dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.
Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht mehr abgekocht werden. Es muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung.
Ihr Speiseplan sieht gut aus. Irgendwann sollte aus dem Obst am Nachmittag ein Getreide-Obst-Brei werden, denn Obst alleine ist keine vollständige Mahlzeit eher ein Nachtisch.
Natürlich ist es für mich und auch für Sie, sehr schwer abzuschätzen, wie viel sie noch an Muttermilch Ihre Kleine trinkt. Aber verlassen Sie sich da auf Ihre Kleine, sie nimmt sich auch hier, was sie braucht. Wenn Sie hungrig oder durstig wäre, würde Sie in der Nacht nicht so lange ohne Milch aushalten.
Ich hoffe, ich habe keine Frage übersehen, wenn doch melden Sie sich einfach noch einmal bei uns.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie fröhliche und entspannte Ostern,
viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 01.04.2015