Baby will nach Krankheit nicht am Tisch essen

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Baby will nach Krankheit nicht am Tisch essen

Hallo, mein Sohn 8,5 Monate hat gerade seine erste Kinderkrankheit durch (Mandelentzündung). Diese wurde mit einem Antibiotikum behandelt und die Symptome sind laut Kinderarzt abgeklungen. Dass er während der Krankheit aufgrund von Schmerzen wenig essen wollte, kann ich nachvollziehen. Nun ist es so, dass er seit knapp einer Woche nicht mehr in den Hochstuhl möchte. Gut, dachten wir, nehmen wir ihn zum Essen auf den Schoß. Aber gleiches Szenario: er streckt sich durch, weint, will sich hinstellen. Essen ist so nicht möglich. Leider ist er so ein Leichtgewicht (7,4kg nach Krankheit auf 71cm - Geburtsgewicht voll ausgetragen 2700g), sodass ich mir natürlich jetzt große Sorgen um seine Gewichtsentwicklung mache, wenn er schon das "Essenssetting" so verweigert. Ich stille seit der Erkrankung nahezu voll. Ein guter Esser (Trinker) war er allerdings nie. Durch die Beikost habe ich allerdings immer noch die Möglichkeit gesehen, ein paar Kalorien unterzumogeln. Vor der Erkrankung gab es Brei sowie Fingerfood und "babygerechtes" vom Familientisch. Eine komplette Mahlzeit hatten wir zwar noch nicht ersetzt, aber das sehe ich ganz gelassen. Mir geht es jetzt vorrangig darum, wie ich unser Essenssetting wieder retten kann. Wenn ich beispielsweise beim Baby-Rumtragen eine Banane esse, beißt er auch mal rein. Am Tisch wäre das nicht denkbar. Wir üben auch keinen Zwang und keinen Druck auf ihn aus (wobei ich natürlich zugeben muss, dass ich innerlich angespannt bin). Kann es sein, dass er das Essen am Tisch noch mit den Schmerzen beim Schlucken verbindet? Über Ideen und Tipps würde ich mich wirklich sehr freuen :)

von Guppyshead am 30.11.2016, 09:38



Antwort auf: Baby will nach Krankheit nicht am Tisch essen

Liebe „Guppyshead“, oh je, der Arme, da hats Ihren Kleinen ganz schön gebeutelt. Solche kleinen Rückschritte beim Essen können immer wieder mal vor kommen. Lassen Sie sich davon keinesfalls entmutigen. Bei oder auch noch nach Krankheiten ist es ganz klar, dass sich das auf den Appetit auswirkt. Das kennen wir Erwachsene doch auch. Bei einem Infekt, womöglich ist noch der Rachen betroffen und man bekommt schlecht Luft, steht es mit dem Hunger nicht so gut. Gerade bei einer Mandelentzündung ist das Schlucken sehr schmerzhaft und die Kleinen vermeiden wie es von der Natur ja sehr schlau eingerichtet ist, erst mal alles was weh tut ist und wollen kaum was Festes essen. Es kann bei Ihrem Kleinen zudem gut sein, dass er Essen sehr mit dem Essen am Tisch assoziiert. Meist dauert es eine gewisse Zeit bis sich alles wieder normalisiert hat und das Kind merkt, jetzt tut nichts mehr weh, es ist wie früher. Bitte geben Sie Ihrem Sohn diese Zeit, drängen Sie ihn zu nichts. Auch wenn Sie es gerne hätten, dass es jetzt schnell wieder vorwärts geht. Kinder sind so schlau, sie wissen wann sie etwas und wie viel sie brauchen. Haben Sie da Vertrauen in Ihren Sohn. Auch wenn es gerade wieder anstrengender ist, geben Sie ihm durch das Stillen Geborgenheit und Vertrauen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf oder dreht er den Kopf weg, respektieren Sie diese Zeichen. Bieten Sie Ihrem Jungen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihm mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Vieles hängt dabei auch von Ihrer eigenen Einstellung ab. All Ihre Stimmungen und Anspannungen übertragen sich auf Ihren Sohn. Gehen Sie freudvoll und mit Elan ans Füttern, dann wird diese Phase bald überstanden sein. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, es muss doch bald wieder klappen. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Löffeln und Essen oft wieder besser. Alles Liebe & Gute! Doris Plath

von Doris Plath am 30.11.2016



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