Hallo!
Ich habe diese Frag auch Herrn Dr. Busse gestellt. Vielleicht haben sie auch ein paar Tipps, was ich machen könnte.
Ich habe mit 4 Monaten mit Brei angefangen. Das klappte richtig gut und die Kleine aß jeden Tag mehr, mit 5,5 Monaten 150g Fleisch-Gemüse-Brei am Mittag und mind. 100g Obstbrei am Nachmittag.
Dann gab's einen Einbruch. Zu der Zeit stillte ich auch ab.
Seit über sieben Wochen kämpfen wir nun fast um jeden Löffel. Wenn sie 100g isst, ist das schon sehr viel. Sie macht dann ihren Mund einfach nicht mehr auf. Manchmal scheint ihr das zu reichen. Oft schreit sie aber auch noch bis sie Milch bekommt. Hab auch schon versucht, sie mit Tee hinzuhalten, vergeblich.
Ich habe es schon versucht, ihr zuerst ein wenig Milch zu geben, um den ersten Hunger zu stillen. Auch verschiedene Breie oder Löffel. Kein Unterschied. Hab auch schon versucht, Milch mit dem Löffel zu füttern - geht auch nicht. Ihr Brei aus der Flasche zu geben, hab ich noch nicht probiert - möchte ich auch nur ungern.
An einen Milch-Getreide-Brei am Abend ist überhaupt nicht zu denken. Wenn sie müde ist, macht sie den Mund überhaupt nicht auf.
Zum Zubettgehen trinkt sie 200-300 ml 1er. Auch nachts nochmal mind. 1x 235ml. Tagsüber gibt's Pre.
Insgesamt kommt sie auf 650-1000ml Milch.
Fingerfood nimmt sie gut. Aber sie hat noch keine Zähne, so dass da kaum etwas im Magen landet.
Ich mache mit Sorgen darum, ob die Nährstoffe in der Milch noch ausreichen. Sind diese Sorgen begründet?
Was könnte ich denn tun, um ihr den Löffel schmackhaft zu machen?
MIt freundlichen Grüßen
"Johanna"
von
Johanna153
am 09.04.2015, 21:58
Antwort auf:
Was könnte ich denn tun, um ihr den Löffel schmackhaft zu machen?
Liebe Johanna,
schön, dass Sie auch bei uns dabei sind.
Ich kann Sie gleich beruhigen, Ihre Sorgen sind unbegründet. Ihr Mädchen ist nach wie vor gut versorgt!
Auch wenn der Start in die Beikost gut geklappt hat, kann es passieren, dass sich Rückschritte ergeben. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Das alle ist "normal".
Bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte oder andere Veränderungen können das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. In Ihrem Fall könnte das Abstillen eine Rolle gespielt haben.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihre Kleine ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Mit Tee hinhalten ist nicht notwendig.
Bleiben Sie wie bisher ohne Druck dabei, geben Sie aber auch nicht gleich bei der kleinsten Laune nach. Es darf ruhig mal ein Päuschen sein und muss nicht gleich mit Milch nachgefüttert werden.
Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr feste Nahrung und auch noch ein Fläschchen annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ruhig weiterhin das fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. . Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Auch wenn sie davon zunächst wenig isst, die Menge wird mit der Zeit mehr werden. Bestimmt.
Wichtig: setzten Sie sich mit an den gemeinsamen Esstisch. Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild Freude am Essen vor. Besetzen Sie das Essen positiv. Freude und gute Vorbilder sind die besten Appetitbringer.
Es grüßt Sie herzlichst zum Wochenende!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.04.2015