19 Monate und plötzlich wieder abends Milch?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: 19 Monate und plötzlich wieder abends Milch?

Hallo liebes Expertenteam, ich weiss nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber vielleicht kennen Sie das "Problem" aus eigener Erfahrung. Unser Sohn ist 19 Monate alt, er isst vom Familientisch mit, seit er ein Jahr alt ist. Seit drei Wochen ist folgende Situation: Wir essen zu abend gegen 18:30, danach noch ein bisschen kuscheln und toben, waschen, Zähne putzen. Und gegen 19:30 liegt er im Bett. Sobald er im Bett ist, ruft er ganz verzweifelt "Milch haben". Es ist, wie ein echter Hilfeschrei, ganz verzweifelt. Auch morgens sind seine ersten Worte "Milch haben". Letzte Nacht wurde er 2:30 munter und rief nach Milch (haben ihm keine gegeben - da gab es richtig Zoff seinerseits). Er trinkt Milch nur aus der Flasche. Wasser immer aus dem Becher, aber bei Milch lässt er nicht mit sich reden. Morgens trinkt er Milch am Tisch aus der Flasche, dazu ein Brötchen oder Müsli. Tagsüber will er keine Milch. Was kann das sein? Braucht er wirklich so viel Milch noch in diesem Alter??? Er kann doch nicht sein, dass er Hunger hat, oder??? Ist alles sehr verwirrend.... Vielen Dank im Voraus.

von gaensebliemchen am 13.08.2014, 15:30



Antwort auf: 19 Monate und plötzlich wieder abends Milch?

Liebe „gaensebliemchen“, diese Situation kommt häufiger vor als Sie glauben. Sie sind damit ganz sicher nicht allein. Klar, es ist sehr gut möglich in diesem Alter nachts ohne Nahrung auszukommen. Auch zum Einschlafen ist eine Flasche nicht notwendig. Wenn es jedoch mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Gut möglich, dass Ihr Schatz gerade in so einem Schub steckt. Geben Sie ihm ruhig die Milch. Die Milch ist etwas was die Kleinen von Beginn an kennen und in bestimmten Phasen einfach Sicherheit gibt. Damit es keine Dauereinrichtung wird, schleichen Sie die nächtliche Milch einfach dann wieder aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen. Milch spielt zwar im zweiten Jahr nicht mehr diese große Rolle, aber sie nimmt noch einen wertvollen Platz in der Ernährung ein. Sie liefert hochwertiges Eiweiß, wichtige Vitamine und Mineralstoffe - vor allem Kalzium. Die Empfehlung für dieses Alter liegt bei etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Das ist ausreichend. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Jetzt für einen Zeitraum kann die Milch schon noch mehr sein. Es sollte einfach die Richtung sein, in die es einmal gehen soll. Noch ein Rat zum Fläschchen. „Reden“ hilft hier nicht. Dafür ist Ihr Sohn noch zu jung um rational mit dem Thema Fläschchen oder nicht umzugehen. Wenn Ihnen etwas wichtig ist, müssen Sie „handeln“. Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ist Ihnen und Ihrem Junge das Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen, dass es einmal Getränke und Milch nur noch aus der Tasse gibt. Die Flasche ist natürlich über so lange Zeit ein lieb gewonnenes Ritual. Wenn Sie konsequent sein möchten, habe ich folgende Tipps für Sie: Räumen Sie die Flaschen weg, noch besser, verschenken Sie diese oder entsorgen Sie die Flaschen. So sind definitiv keine Flaschen mehr im Haushalt und Sie kommen nicht in Versuchung. Vielleicht können Sie das ja zusammen spielerisch mit Ihrem Jungen durchführen. Ähnlich der Schnullerfee zum Beispiel. Oder Sie sagen Ihrem Kleinen, die Flaschen brauchst Du jetzt nicht mehr, Du bist ein großes Kind, wir schenken die Flaschen einem kleinen Baby (von einer Freundin…). Das braucht die Flaschen jetzt. Und geben die Flaschen dann weg. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Kleiner weiß wie er Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei oder mehr, anstrengende Wochen dauern, und Ihr Junge wird lauthals rebellieren. Aber er wird mit Ihrer Hilfe lernen, auch Milch aus einer Tasse zu bekommen. Bei Wasser klappt es ja auch. Es müssen noch keine riesen Mengen sein. Alles Schritt für Schritt. Ich wünsche Ihnen und dem Kleinen alles Gute! Doris Plath

von Doris Plath am 13.08.2014



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