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Wie finde ich raus welches das "richtige" Kindergaten Konzept ist?

Thema: Wie finde ich raus welches das "richtige" Kindergaten Konzept ist?

Hallo Ihr Lieben! Mein Sohne geht seit September letzten Jahres in einen Kindergarten. Er ist letzten Monat 4 Jahre alt geworden aber von seiner Entwicklung her vielleicht so 3. Jetzt ist er aber in einer Gruppe von 4 bis 6 Jährigen und natürlich mit riesen Abstand der kleinste. Das hatte mir von Anfang an Sorgen bereitet aber die Leiterin sagte uns das wäre gut für ihn so würde er größere Sprünge machen. Bevor er in den Kiga braucht er nur Kinder hören und wollte sofort hin. Heute intressiert es ihn auch noch aber er geht nicht mehr einfach drauf zu sonder ist eher zurückhaltend. Und das passt sonst gar nicht zu meinem Kind. Essen war schon immer ein „Problem“ da eher immer eher viele kleinere Mahlzeiten gegessen hat als eine große. Jetzt geht das natürlich nicht mehr und dann zu einer vorgeschriebenen Zeit. Dann hat er 15min Zeit und essen ist vorbei. Wir haben schon vor 2 Jahren zu Hause eine Zeitlang versucht immer genau zur selben Zeit zu essen und es hat nicht geklappt. Und ehe er noch ganz eine Abneigung gegen das Essen entwickelt … Auch wenn das viele wohl als Falsch ansehen geben ich meinem Kind was zu essen wenn er das möchte. Ich bin ja froh wenn er überhaupt was isst. Vor kurzem hatten wir im Rahmen einer Untersuchung ein Gespräch mit Kinderarzt und Sozialpädagogen und die waren beide der Ansicht das vielleicht ein Kiga mit „offenem Konzept“ eher zu uns passen würde. Da gibt es z.b. Mittag von 11 bis 12 Uhr und in der Zeit kann das Kind entscheiden wann und was es essen möchte. Natürlichen sollen die dann auch darauf achten das es in dem Zeitraum auch wirklich was isst. Ich hatte mit einigen Bekannten darüber gesprochen aber die sagten mir nur mal wieder das wir das alles zu Ernst nehmen. Und beim kindergarten eben mal hier und da Abstriche machen müssen. Aber wenn ich mein Kind frage ob wir in Kiga gehen wollen und er immer wieder Nein sagt und mit jammern anfängt dann geht es hier um das wohl meines Kindes. Am Anfang ist er rein gestürmt und hat nicht mal Tschüss gesagt. Jetzt will er nicht das ich gehen und schaut mich ganz traurig an. Da bin ich nun mal der Meinung das er dort nicht glücklich ist. Ich weis gerade nicht wie es weiter gehen soll. Und wollte euch um Rat fragen ob ihr Erfahrungen mit offenen Kindergärten habt. Ob es das richtige für Frühchen Kinder ist? Liebe Grüße Lina

von lina1102 am 06.01.2016, 13:13



Antwort auf Beitrag von lina1102

Hi Lina, also ich arbeite in einem Kinderhaus mit offenen Konzept und kann dir sagen da es da auch große Unterschiede gibt (Größe der Einrichtung / Anzahl der Kinder im Haus, Betreuungsschlüssel bzgl. der Einstufung der zu betreuenden Kinder usw.) Ich arbeite in einem relativ großen Haus mit ca. 80 Kindern. Das Leben dort vordert natürlich bestimmte Kompetenzen vom Kind ab und kann mitunter auch sehr anstrengend sein. Als "positiv" ist natürlich zu unterstreichen, das die Kinder in ihrer Entscheidungsfähigkeit, Flexibilität und Autonomie stark gefördert werden und das natürlich durchaus gefragte Kompetenzen hinsichtlich der späteren Einschulung sind. Allerdings muss ich dazu sagen, das dieses (wie alle anderen auch) Konzept nicht für jedes Kind optimal ist, denn nicht jedes Kind ist gleich, bringt die gleichen Vorraussetzungen mit und bedarf individueller Richtlinien. So sind bspw. manche Kinder im Waldkinder besser aufgehoben als in einem Regelkindergarten und manche besser im offenen oder teiloffenen Konzept als in einem geschlossenem., Ähnlich wie bei den Schulformen, sodass eine Montessorischule für manche Kinder genau das Richtige ist und für manche die starre Regelschule gut tut. Ob man das nun vom ""Frühchen" sein abhängig machen kann, möchte ich jetzt bezweifeln, obwohl ich die Ansicht der Kigaleitung nicht gänzlich verstehe. Ich sehe da durchaus die Gefahr einer möglichen Überforderung u./o. Isolierung des Kindes bzgl. der eklatanten Entwicklungsunterschiedlichkeit. Gerade in den ersten Lebensjahren kann 1 Jahr altersunterschied sehr große Barrieren im Zusammenspiel der Kinder ausmachen/schaffen. Ein mögliches Außenvor-Sein halte ich durchaus als denkbar. Natürlich würde ein Ausharren, diese Barrieren (falls vorhanden) früher oder später aufheben, aber die Frage ist, ob du das für dein Kind möchtest. Bei uns im offenen Konzept ist es oft viel lauter und turbulenter als in einem Regelkindergarten. Die Kinder dürfen sich im gesamten Haus frei bewegen und die Räumlichkeiten frei wählen. Unser Haus beherbergt Kinder zwischen 1-6 Jahre, gewährleistet jedoch Rückzugröumlichkeiten für die ganz kleinen und auch für Kinder die den Bedarf verspüren. Das mit dem Essen (1 Std) ist zumindest heute bei uns in den meisten Kindergärten unabhängig vom offenen Konzept gleich - gleitende Brotzeit. Aber das widerrum bedeutet nicht, das die Kinder immerwieder aufs Neue zum Essen kommen können/dürfen, denn sonst wäre es nicht machbar allen Kindern in der Gleitzeit ca 2 - 2 1/2 Std einen Platz am Brotzeittisch zu gewährleisten. Die Umsetzung gestaltet sich vielmehr so, das die Kinder sich während dieser Zeitspanne frei entscheiden können, wann sie Essen wollen - dann jedoch sollte auch zu Ende gegessen werden (also Brotzeit anschließend wegpacken und nicht erneut kommen). Obst und Gemüse steht jedoch zumindest bei uns den ganzen Tag (wird auch stehts aufgefüllt) für die Kinder bereit und sie dürfen sich durchaus jederzeit bedienen. Mein Rat wäre also für dich: Lass dir einen Termin zum Hospitieren geben, ehe du dich dafür oder dagegen entscheidest, zum Hineinschnuppern. Aus dem Bauch raus, würde ich persönlich (auf die Gefahr hin mich zu irren, kenne dich und dein Kind ja nicht) ich vielmehr zu einem Regelkindergarten mit möglichst kleineren Gruppen - jedoch zumindest mit Kindern ab 3 Jahren oder jünger..- mit geschütztem/geschlossenem oder teiloffenen Konzept tendieren. Aber alles natürlich ohne gewähr ;) Liebe Grüße EB

von EarlyBird am 06.01.2016, 14:39



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huhu ich bin da auch sehr eigen und auch kein Fan von solchenfesten Gruppen und Festen Einteilungen, mag eher kleinere freie Konzepte ABER nicht jedes Kind ist gleich,was unsere Kinder klasse fanden muss Deiner nicht toll finden. Hat es denn einen I-Status dass gggf einer achten könnte wegen des Essens etc Ist es denn nur das Essen ? Das Problem mit der Zeit wirst Du leider i der Schule wieder haben, da wird er irgendwie reinwachsen müssen, versucht es eben daheim aufzufangen, dass er nicht ganz so "verhungert" dagmar

von Ellert am 06.01.2016, 21:54



Antwort auf Beitrag von lina1102

Hallo, das eure Kinder in der Gruppe 4-6 habe alt sind heißt ja nicht, dass sie auch als auf dem Entwicklungsstand sind, daher kann ich schon verstehen, dass er nicht in eine Krippengruppe eingeteilt wurde, dort wäre er auch sicher unterfordert. Meistens sind nun mal die Krippengruppen nur halb so groß wie die Elementargruppen. Das folgt oft daraus, dass sich mit zunehmenden Alter der Kinder auch der Betreuungsschlüssel ändert und dementsprechend weniger Geld für eine gewisse Gruppengröße zur Verfügung steht. Das eine Gruppe in der Regel mit mindestens 2 Kräften belegt sein sollte dürfte selbst erklärend sein. Bedeutet natürlich, dass ein Kind das 4 Jahre zu Hause aufgewachsen ist und andere Kinder nur im Zusammenhang mit Mama und Spielplatz oder einer Turngruppe kennt, erstmal eine riesengroße Umstellung durchmacht. Von 0 auf mindestens 20 Kinder, von einer Bezugsperson auf 1/10. Dessen muss man sich bewusst sein und diese Umstellung dauert natürlich. Ich mag zwar nicht verallgemeinern aber aus Erfahrung und Statistiken kann man schon das sagen, dass Frühchen Reize öfter nicht so gut filtern können und dadurch in unbekannten Situationen schnell überfordert sein können. Da sind natürlich kleine Gruppen mit wenig Kindern die sanftere Alternative. Zumal dort auch individueller agiert werden kann. Das wäre für jedes Kind wünschenswert gibt es aber leider in der Realität in Deutschland noch recht wenig. Gibt es bei euch diese Möglichkeit nicht ,dann müsst ihr euch wohl die Zeit nehmen sich an das Kitakonzept so wie es ist zu gewöhnen. Gute Konzepte sind wandelbar und werden regelmäßig durch das Team optimiert. Sprich einfach mal offen die Erzieher an, formuliere deine Ängste und Gedanken. Kinder merken auch sehr schnell wie sie von Mama noch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen. Wenn Mama also ein schlechtes Gewissen bekommt weil sie mich hier lässt dann kann das 1. Ängste auslösen und die Kita als etwas Gruseliges darstellen 2. Einen Vorteil einbringen, da Mama dann ggf. nach der Pfeife des Kindes tanzt. Wir haben einige Kinder die sagen, dass sie nicht in die Kita möchten uns wenn sie da sind und die Eltern weg, dann spielen sie glücklich und sind fröhlich. Liebe Grüße

von Miramar07 am 07.01.2016, 16:14



Antwort auf Beitrag von lina1102

Ich danke euch sehr für eure Antworten. ( @ Ellert ) Meinst du mit I-Status , Integrationseinstufung? Wir sind vorgemerkt für einen Integrationsplatz aber bisher ist er so noch nicht eingestuft. In zwischen weis ich auch nicht ob das noch nötig ist weil er eigentlich nur Logopädie braucht u dafür muss ja er nicht so eingestuft sein. Mit der größte Punkt der mich stört ist das Essen ja. Manchmal bringe ich was mit oder aufm Heimweg gehe ich dann was holen wenn er gar nichts gegessen hat. Die Leiterin meinte dadurch das er ja weis das er bei mir dann was bekommt würde er deswegen nicht mir essen. Tja dazu habe ich dann nichts mehr gesagt umd das für mich Abgehakt mit der Frau darüber zu reden. Denn es hat so zu Laufen wie sie sich das vorstellt also brauch ich gar nicht auf eine andere Lösung hoffen. In unserem Kindergarten gibt es ja aber auch eine kleine Gruppe von 2 bis 3 Jährige. Aber ihrer Ansicht nach gehört er in die große Gruppe. Ich ringe mit mir hin uns her und grüble was das richtige ist. Ich würde mir wünschen das es einen Kiga gibt in dem es eben eine längere Zeitspanne gibt, so 1 Std ist ja ok. In der das Kind entscheiden kann wann es ist und was es essen möchte. Er mag z.B. keine Soße . Bekommt er also dann sein Teller mit Kartoffeln, Gemüse, Schnitzel und Soße drauf ist es im Grunde schon vorbei ohne das er überhaupt gekostet hat. Immerhin hat seine Erzieherin das jetzt schon verstanden. Aber die wechseln ja auch oft und die andere hat es dann wieder vergessen. Der nächste Punkt ich hab nun oft gelesen in offenen Kiga gibt es Ruhe und Schlafräume wo das Kind also entscheiden kann ob es schlafen möchte oder nicht. Wenn es diese beiden Punkte dem Wählen beim Essen und Schlafen auch in Kigas mit Einzel Gruppen gäbe dann wäre der meine erste Wahl. Das mit den Probetagen finde ich gut. Das wusste ich gar nicht das das geht. Das werden wir aufjedenfall wahrnehmen wenn es möglich ist. Danke euch LG Lina

von lina1102 am 07.01.2016, 17:00



Antwort auf Beitrag von lina1102

huhu bei meinen Großen gabs weder Schlafen noch Mittagessen, dam usste man sie überMittag holen. Bei Ellert gabs beides, ich habe geich erklärt dass er nicht mehr schläft und ich dies auch nicht öchte, Neele genauso, denn die waren dann am Abend bs 24 h wach und kamen frühs nicht raus. beim Mittagessen würde ich erwarten Kindernnicht den Teller vollzumachen sondern zu fragen was das KInd möchte , wenn ein Kind keine Sosse will, warum soll es dann welche essen ? Ich ess auchn icht was ich will da würde ich ganz konsequent sein und das auch einfordern dagmar

von Ellert am 07.01.2016, 21:05



Antwort auf Beitrag von lina1102

huhu bei meinen Großen gabs weder Schlafen noch Mittagessen, dam usste man sie überMittag holen. Bei Ellert gabs beides, ich habe geich erklärt dass er nicht mehr schläft und ich dies auch nicht öchte, Neele genauso, denn die waren dann am Abend bs 24 h wach und kamen frühs nicht raus. beim Mittagessen würde ich erwarten Kindernnicht den Teller vollzumachen sondern zu fragen was das KInd möchte , wenn ein Kind keine Sosse will, warum soll es dann welche essen ? Ich ess auchn icht was ich will da würde ich ganz konsequent sein und das auch einfordern dagmar

von Ellert am 07.01.2016, 21:05



Antwort auf Beitrag von lina1102

Im Kindergarten sind erstmal alle Kinder ganz anders, als man sie bisher gekannt hat. Zum offenen Konzept kann ich dir nur von unserer Erfahrung berichten: Meine Tochter, 27+0, war im offenen Konzept komplett ueberfordert und hat daraufhin ein Jahr lang nicht mehr gesprochen. Ich hab mir lang einreden lassen, dass das halt eine Weile braucht und ein Wechsel eine Belastung waere, und sie ist auch nicht ungern hingegangen, aber war halt dort nur bei ihrer Betreuerin. Aber dann hab ich sie nach 2 Semestern umgemeldet, und was soll ich sagen, aus dem verwelkten Knosperl ist eine Seerose geworden! Offen ist anstrengend. Es ist sehr viel an sehr vielen Orten los, es ist ein staendiges Kommen und Gehen, man muss sehr vieles selbst entscheiden, dazu muss man selbstbewusst genug sein und man muss genug verstehen. SChau es dir erstmal unter diesen Gesichtspunkten an, und entscheide dann, ob es sinnvoll und passend ist. Eine kleine Gruppe bei einer Tagesmutter waere vielleicht besser. Wenn ich das damals so realisiert haette, dann waere das auf jeden FAll der bessere Weg fuer meine Tochter gewesen. lg niki

von niccolleen am 08.01.2016, 13:26