Guten Abend Herr Dr. Mallmann, ich hoffe sehr, Sie können mir einen Rat geben. Ich bin 32 Jahre alt und habe 2 Söhne (10 Jahre und 15 Monate alt). Beide Schwangerschaften verliefen ohne Komplikationen, ebenso die Geburten. Die erste Schwangerschaft liegt ja nun schon relativ lange zurück, aber vielleicht ist die Information, dass ich mein 1. Kind 6 Monate voll gestillt habe, doch wichtig. Das 2. Kind habe ich bis zum 10. Monat voll gestillt und seit dem immernoch nach Bedarf. In der Regel ist das nur noch nachts 1x der Fall. Meine Frage bezieht sich auf meine sehr unspezifische Symptomatik und mögliche Zusammenhänge zwischen dem Stillen und dem Ausbruch von Rheuma. Seit ca. 3 Jahren leide ich hin und wieder (2 bis 4 mal im Jahr) an starken Schmerzen in Gelenken,vorwiegend in der Schulter. Diese sind so stark, dass eine Bewegung nahezu unmöglich ist, nach 2 Tagen ist es meist vorbei. Bisher schob ich die Ursache auf Überlastung, Fehlhaltung etc. Mein persönliches Empfinden ist, dass die Schmerzen nach der letzten Schwangerschaft heftiger und etwas häufiger vorkommen. Seit einigen Wochen "wandert" der Schmerz und es sind andere Gelenke betroffen (Knie, Daumen, Hüfte, manchmal die Ferse), aber nie sind mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen. Mein Hausarzt hat daraufhin ein Blutbild angefordert und einen Rheumawert von 340 und einen positiven HLA-B27 Wert festgestellt und Rheuma UND Morbus Bechterew diagnostiziert. Eine Schock-Diagnose für mich. In meiner Verzweiflung habe ich sämtliche Seiten im Netz durchforstet, was mich zugegebenermaßen noch mehr verunsichert hat, aber mir auch ein kleines bisschen Hoffnung gegeben hat. Viele Patienten sind der Meinung, dass nur ein Blutbild zur Diagnose nicht aussagekräftig genug sei. Wie sehen Sie das? Der Arzt verschrieb diclofenac und prednisolon. Eine Überweisung zum Rheumatologen verwehrte er mir, mit der Bitte, die Therapie zu beginnen. Beide Medikamente sind nicht stillfreundlich. Ich stehe also nun vor der Wahl zwischen Stillen und meiner Gesundheit. Eine Entscheidung fällt mir sehr schwer, zumal ich überhaupt nicht weiß, woran ich bin. Eine rechtzeitige Therapie beeinflusst den Verlauf der Erkrankung ja erheblich. Aber habe ich wirklich Rheuma und dazu noch Morbus Bechterew? Typische Symptome für den Bechterew kann ich nicht feststellen. Kommen noch andere Ursachen in Frage? Bakterien im Körper oder Infektionen? Vor ca 3 Monaten lag ich wegen einer Pneumonie im Krankenhaus. Davor gab es lange Perioden verschiedener Infekte, die sich mit der Eingewöhnung in der Krippe erklären lassen. Zudem verspüre ich gerade ein leichtes Kratzen im Hals und meine Periode setzt wieder ein. Lassen sich die Symptome vielleicht auch mit dem Prozess der Hormonumstellung erklären? Ich lese auch immer wieder, dass es scheinbar Zusammenhänge zwischen dem Stillen und Rheuma gibt. Betrifft das auch so eine lange Stilldauer? Wie ist es da mit dem Verlauf. Was würden Sie mir empfehlen? Sie sehen, ich bin sehr verunsichert und hoffe Sie können mir ein wenig weiterhelfen. Vielen lieben Dank Pebbles
von .Pebbles. am 20.07.2017, 18:10