Hallo Sylvia!
Ich bin ratlos, da ich nicht weiß, wie ich gerade mit meinem kleinen Sohnemann umgehen soll. Er ist extrem auf mich fixiert. Logo, ich bin 24 h bei ihm. Er will gerade das Gehen lernen, zieht sich überall auf usw. Ist schön zuzusehen. Er braucht enorm viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Sobald er sich langweilt fängt er zu bitzeln und weinen an. Wenn ich mal aufs WC gehe, muss ich ihn mitnehmen, da er sonst weint. Wenn er mich nicht sieht, weil ich kurz vor die Tür geh, weint er. Wenn ich irgendwas anderes tu, als mich mit ihm zu beschäftigen, geht das ein paar Minuten gut, solange er irgendwas spielt oder sich aufzieht oder sonst was, nur dann geht die Welt wieder unter. Wenn der Papa mal aufpaßt, dann ist das für den kleinen Mann weitgehend ok...ich muß halt nur ganz weg sein...das geht aber auch nur max. 3h gut.
Ich habe Angst, dass ich bei ihm irgendwas anrichte, wenn ich mal nicht reagiere, wenn er schreit. Zugegebenermaßen hab ich fast keine Kraft mehr, rund um die Uhr den Unterhalter zu spielenn u ich bin auch oft schon richtig grantig, was ich nicht will, da er ja nichts dafür kann. Er spürt es natürlich und ist nun noch mehr auf mich fixiert. Ich bin blöderweise schon erschöpft, da auch die Nächte entsprechend sind (er hängt fast nur an der Brust, die schon gut entzunden ist) und ich möchte nun einen Weg finden, der für uns beide paßt und der bei ihm keinen Schaden anrichtet und ich doch ein paar Minuten am Tag hab, wo er sich nicht an meine Hose klemmt.
So auch beim Mittagsschlaf. Er wirkt müde, ich lege ihn hin, gib ihm die Brust, er schläft fast ein und auf einmal fängt er plötzlich zum Herumturnen auf mir an und zieht sich überall hoch. Wenn ich dann gehe, weint er, als bräche ein Welt zusammen, was mir wieder das Herz bricht. Ich lege mich wieder dazu und irgendwann schläft er dann doch an der Brust wieder ein.
Ich habe einfach keine Ahnung, wie weit ich einfach gehen kann, ohne, dass er dann das Vertrauen verliert oder einen Knax hat.
Hast du bitte ein paar Ratschläge für mich?
Vielen DAnk für deine Hilfe im Voraus!
GlG
von
Wetti
am 08.01.2015, 14:08
Antwort auf:
geht die Welt unter bei einem 10 monatigen wenn Mama mal kurz weg ist?
Liebe Wetti,
Ihr Sohn zeigt ein ganz normales Verhalten. Er wird sicherlich noch mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate, nicht auf die Nähe seiner Mama verzichten wollen. Das eigene Kind mit auf die Toilette nehmen zu müssen, ist für die meisten Mütter täglicher Usus. Auch das alleinige Spielen darf er noch lernen. Es ist ganz in Ordnung, wenn er Sie dafür noch braucht.
Haben Sie Großeltern, Freunde oder Verwandte, die regelmäßig mal für ein Stündchen auf Ihren Sohn aufpassen können, so dass Sie eine kleine Pause bekommen? Nutzen Sie die kleinen Zeitfenster für sich. Auch wenn Ihr Sohn beispielsweise nicht mit der Oma spielen mag, wenn Sie dabei sind, dann ist ein Spaziergang im Kinderwagen, der von der Oma geschoben wird, sicherlich in Ordnung. Haben Sie niemanden in der Nähe, dann gehen Sie regelmäßig auf einen Spaziergang mit Ihrem Sohn hinaus. Er kann die Welt entdecken und Sie müssen nicht den Unterhalter spielen, sondern können sich an der frischen Luft erfreuen und die Seele baumeln lassen. Lassen Sie sich darauf ein und sehen es als kleine Auszeit für sich (auch, wenn Sie dabei den Kinderwagen schieben dürfen).
Kommt er mittags im Bettchen schlecht zur Ruhe, dann mag er vielleicht beim Spazieren im Kinderwagen schlafen? Haben Sie es schon ausprobiert?
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 09.01.2015
Antwort auf:
geht die Welt unter bei einem 10 monatigen wenn Mama mal kurz weg ist?
Liebe Sylvia!
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, ich gehe jeden Tag (sofern es das Wetter zulässt) mit meinem Kleinen mind. 1h spazieren. Überwiegend schläft er dabei ein. Es hat aber auch schon Zeiten gegeben, wo ich wieder umdrehen musste, da er auf einmal zu weinen begonnen hat.
Mein Kleiner ist grundsätzlich ein wirklich braves Baby und schreit kaum - außer eben, er wird nicht beschäftigt wird und ihm langweilig ist.
Mir geht es einfach darum, verliert er sein Vertrauen in mich und die Welt, wenn ich ihn einfach mal im Laufstall lasse (er dreht da gerne seine Runden, weil er sich super anhalten kann) wenn er zu bitzeln anfängt oder wenn ich einfach nicht sofort reagiere. Oft ist es so, wenn ich schnell den Müll raustrage oder sonst was erledige, wo er mich nicht sieht, dann fängt er so bitterlich zu weinen an.
Nein, ich habe leider keine FAmilie in der Nähe und darum bleibt eigentlich fast alles an mir hängen. Ab und an - wenn ich Termine habe - paßt eine Freundin kurz auf und das funktioniert auch wunderbar - darüber bin ich echt froh.
Aber nun weiß ich, dass er nicht ein "extrem an Mama gebundenes Baby" ist, sondern alles normal ist und das ist schon gut. Wir werden schon unseren Alltag schaffen, auch wenn ab und an mal paar Tränen fließen, weil Mama nicht gleich weg kann - das gehört doch dazu, oder?
Danke Sylvia für deine Unterstützung!!! Tut gut!
von
Wetti
am 12.01.2015, 14:38