Der erste Brei - die Beikost

Forum Der erste Brei - die Beikost

Nochmal Essen knapp 3-Jährige... :-(

Thema: Nochmal Essen knapp 3-Jährige... :-(

Hallo, am 11.11.16 hab ich euch um Rat gefragt wegen meiner Tochter. Es verschlimmert sich immer mehr, ich bin völlig ratlos. Sie isst zu den Hauptmahlzeiten so gut wie gar nichts mehr, ich beziehe sie beim Kochen mit ein, mache ihr Liebelingsgerichte, frage sie was sie essen möchte. Sie nimmt nur 2-3 Gabeln. Letzens hab ich sogar vom McDoof was mitgenommen, nach 1/2 Chicken Nugget und ein paar Pommes war sie angeblicht satt Ich höre den ganzen Tag nur noch "Ich hab soooooo Hunger, mir knurrt schon der Magen" Ich verzweifel bald... Leider lässt meine Konsequenz jetzt auch schon zu wünschen übrig, gebe jetzt leider oft nach, weil ich denke, sie muss doch irgendwas essen... Sie fängt auch schon an, das Essen nicht mal anzurühren und gleich zu sagen "Mama, ich will ein/e Brot/Brezel" Wenn wir unterwegs sind (Freunde, Spielplatz, Turnen) ist mir das mittlerweile echt furchtbar peinlich, sie meckert und weint in einer Tour, dass sie ja soooo Hunger hat. Ich gebe ihr dann was oder kaufe ne Brezel, die Leute müssen ja denken, ich lasse mein Kind verhungern Ist das echt immer noch ne Phase? Wie lange dauert das noch? In 2 Wochen haben wir die U7a, soll ich mal den Kinderarzt drauf ansprechen? Ich bin echt völlig gefrustet, ich kann kochen was ich will, das Kind isst nix. Irgendwie ist das eine völlig verfahrene Situation aus der wir nicht rauskommen, scheint mir... Hmm... Vielleicht hat noch jemand einen Rat für mich? Oder ein Kopftätschler LG Steffi

Mitglied inaktiv - 24.11.2016, 12:39



Antwort auf diesen Beitrag

Also wenn ich es richtig verstehe will sie schon Essen aber nur nicht das was zu zubereitet? Kannst du es nicht aufheben? Also wenn sie nach 3 Gabeln satt ist es beiseite stellen und wenn sie dann Hunger äußert es ihr wieder geben? Dann kommst du nicht in den Konflikt ihr immer eine “Extrawurst“ zu bereiten? Ist aber nur so ne Idee... immer nur Brezeln geben würd ich nicht...

von FrauStorch am 24.11.2016, 22:17



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ja ich denke es ist eine Phase. Wie lange das noch dauert, kann natürlich niemand sagen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es mit der Geburt des Bruders zu tun hat. Dann geht es hier um Aufmerksamkeit. Durch fragen, was sie essen möchte, Lieblingsgerichte kochen, verzweifelt/peinlich berührt sein etc. wird dem Thema Essen natürlich viel Bedeutung beigemessen. Umso interessanter ist es für sie sich hier auffällig zu verhalten. Damit die Situation nicht noch verfahrener wird, muss man versuchen diesen Kreislauf zu durchbrechen... Du kannst die Sache gerne mal beim Kinderarzt ansprechen. Oft wird dann geraten außerhalb der Mahlzeiten konsequent nicht anzubieten und nur das zu geben, was auf den Tisch kommt. Das ist eine nervenaufreibende Variante, die Dir nur noch mehr Kraft abzieht wie ich persönlich finde. Zudem sollte es beim essen um Nahrungsaufnahme, Freude, Geselligkeit, Genuss etc. gehen - Essen ist kein Erziehungsfeld. Und übertriebene Konsequenz (wie oft empfohlen) ist auch lieblos und unfair gegenüber dem Kind und verdirbt die Essfreude. Denn wenn es darum geht, dass sie erst lernen muss Mama zu teilen und dass sie warten muss, während das Baby immer sofort versorgt wird und sie sich Aufmerksamkeit wünscht, dann ist das ja nachvollziehbar, ganz normal und auch völlig ok - vielleicht ist das ihre Art dieses Bedürfnis nach mehr Mama auszudrücken. Man könnte aber versuchen das in andere Kanäle zu lenken. Daher würde ich einerseits sie in diesem Wunsch sehen und verstehen und es mal ansprechen (vielleicht kann sie schon etwas dazu sagen) und ihr auf anderem Weg viel Aufmerksamkeit zukommen lassen und andererseits ums Thema Essen keinen Wirbel machen - sprich kochen, was Du kochen willst (natürlich ruhig auch ihre Lieblingsgerichte bzw. kindgerecht, aber ohne das zu thematisieren oder zu kommentieren). Ist denn nur das Mittagessen problematisch? Isst sie morgens noch Müsli, nachmittags Obst und abends Brot? Dann würde ich das Mittagessen auf den Tisch stellen, sie an den Tisch bitten, mir selbst etwas nehmen und das mit Genuss essen. Je nach dem wie sie reagiert fragen, ob sie auch etwas möchte. Wenn sie sagt sie möchte ein Brot - mach es ihr einfach - das schadet ihr nicht, macht satt und wird ihr mit der Zeit von selbst langweilig werden (wenn Du es mit der Zeit WIRKLICH gelassen siehst, nicht mehr kommentierst oder Dich deswegen sorgst). Was meinst Du? Wäre das eine Option für euch? LG

von lanti am 25.11.2016, 09:24



Antwort auf Beitrag von lanti

Danke für deine Antwort, lanti. Ich gebe ehrlich zu dass ich Probleme mit deiner genannten Option habe. Ich bin kein Freund von “zwischendurch essen“ oder “Extrawürsten“ und ich habe es bis jetzt auch immer so gehalten dass ich entscheide was auf den Tisch kommt und Kind nimmt sich so viel es mag. Wenn Sie mal was nicht mochte, hab ich ihr schon auch mal ein Butterbrot geschmiert oder sie hat dann bis zur nächsten Mahlzeit gewartet. Mich jetzt täglich in die Küche zu stellen und ihr dann ein Brot zu schmieren, da tue ich mich wahnsinnig schwer... Es ist übrigens nicht nur das Mittagessen problematisch... Morgens Müsli isst sie gar nicht mehr, Brot geht meist gut. Abends isst sie manchmal gar nichts oder nur wenige Bissen.

Mitglied inaktiv - 25.11.2016, 12:59



Antwort auf diesen Beitrag

...was Dich mehr belastet: - Entweder ist es Dir wichtig konsequent zu bleiben und weiterhin keine Extrawurst anzubieten (Butterbrot - mittags oder unterwegs etc.) und sie bleibt dann vermutlich auch bei ihrem Verhalten bis es irgendwann vorbei ist (solange machst Du Dir dann nen Kopf drum) - Oder ist Dir wichtiger, dass sie isst und ihr diesen Kreislauf vielleicht durchbrechen könnt. Du machst ein Brot und gut ist. Sie isst was und Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen und nimmst vielleicht für beide Seiten den Druck raus. Wenn Du so verzweifelt bist, wäre es mit persönlich einen Versuch wert. Wieviel Aufwand ist es schon ein Brot zu schmieren und wie schlimm wird das in fünf Jahren rückblickend sein?! Aber wenn das nichts ist, was Du einen guten Kompromiss und eine gangbare Lösung findest (deswegen frage ich ja danach), wird euch das auch nicht weiter bringen. Denn dann spürt sie weiterhin den Druck und dass es zum Thema gemacht wird... Das sind im Prinzip die Möglichkeiten - Du entscheidest, welche für euch am besten passt

von lanti am 25.11.2016, 13:30



Antwort auf Beitrag von lanti

Ja, du hast vermutlich schon Recht... Ich werde meine Meinung dazu überdenken. Danke für deinen Rat!

Mitglied inaktiv - 25.11.2016, 22:00



Antwort auf diesen Beitrag

Ich schließe mich weitesgehend Lanti an. Persönlich würde ich es wohl so machen, dass ich beim Kinderarzt erstmal alles Körperliche ausschließen würde. Nicht dass doch "etwas ist". Wenn da alles ok ist und das Problem einfach verfahren und psychischer Natur ist, bleibt einfach nur konsequent sein. Das würde für mich (in Absprache mit dem Kinderarzt natürlich) heißen: 4 Mahlzeiten am Tag: Frühstück, Mittag, Nachmittagssnack und Abend. Außerhalb nichts. Ein Tipp: Ich weiß ja nicht, wie üppig ihr esst oder wie viele Gänge. Aber stell doch zu den Mahlzeiten mehrere "Gänge" auf den Tisch, d.h. zu Mittag vielleicht mal geschnittenes Gemüse als "Antipasti", dann eine Nudelsuppe und zum Schluss Pfannkuchen mit Apfelmus (nur als Beispiel). Einfach das Essen ein bisschen "zelebrieren", und nicht den "Du musst" -Gedanken dahinter sehen, sondern den Genuss -Gedanken. Als Beilage kannst du ja auch einmal ein Körbchen mit Brot, Brötchen, Brezen dazu stellen, zum Frühstück natürlich, oder auch mal zum Abendessen. Es ist Fakt, dass in Italien und Frankreich, Länder in denen vor allem des Genusses und der Geselligkeit wegen ÜPPIG gegessen wird, die Kinder nicht so rummäkeln wie in Deutschland... Dort ist es auch üblich, dass man außerhalt dieser 4 Mahlzeiten einfach nichts ist. Somit haben die Kinder definitiv HUNGER, wenn sie sich an den Tisch setzen. Und wenn der erste Gang einfach Gemüse ist, dann werden viele (nicht alle wohl) Kinder davon aus Hunger halt mal essen. Zur Nachmittagsmahlzeit (in Italien "Merendina") kann man neben Obst auch ruhig die Lieblingssüßigkeit geben. Ich glaube, in Frankreich essen die Kinder da immer "Pain au chocolat" oder so ähnlich. Und dann ist es mit den Süßigkeiten auch wieder gut. Viel Erfolg!

von tini80 am 25.11.2016, 15:12