Der erste Brei - die Beikost

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Milchbrei und GOB

Thema: Milchbrei und GOB

Hallo zusammen, meine Tochter ist nun 5 1/2 Monate alt und bekommt seit zwei Wochen Mittags Gemüse-Kartoffel-Brei, welchen sie auch gerne isst. Im Moment zwischen 100 und 150g. Ist das zu schnell zu viel? Bald möchte ich abends einen weiteren Brei einführen. Bei Einführung des Mittagsbreis habe ich voll gestillt. Leider mussten wir aber in den ersten drei Lebensmonaten zufüttern, da wir einen schwierigen Start hatten. Jetzt meine Frage zum Milchbrei. Da ich sowieso sehr oft stille und meine Maus auch gut dabei ist, frage ich mich, ob das dann nicht ein wenig viel Milch und Kalorien wird? Als Still-Mama kann ich ja auch einen Brei ohne Milch machen und dann stillen. Wird dieser dann wie ein GOB zubereitet? In diesem ist ja relativ viel Obst, ganz anders im "normalen" Milchbrei. Wäre das dann nicht zu viel Obst wenn ich dann auch noch den dritten Brei GOB einführe. Oder wie kann ich so einen Abendbrei ohne Milch zubereiten? Dann mehrere Frage zu den Getreidearten. Ich wollte das Getreide in folgender Reihenfolge einführen: Reis, Hirse, Hafer, Dinkel und Weizen. Ich würde mit etwas Reis-Brei starten und die Menge dann steigern. Nach einer Woche würde ich dann das neue Getreide einführen wollen. Kann ich dann auch einfach beide Sorten mischen? Also z.B. 4 EL Reis und 1 EL Hirse und die Hirse Menge dann langsam steigern? Bei den nächsten Sorten dann analog. Ansonsten muss ich ja dann wieder nur ganz wenig Brei geben. Sorry dass es so lang geworden ist. LG und Danke, surikate

von surikate am 19.07.2014, 10:03



Antwort auf Beitrag von surikate

Hallo, wenn Du einen Milchbrei ohne artfremde Milch füttern möchtest, kannst Du einfach Getreidebrei nur mit Wasser anrühren und später stillen für den Milchanteil der Mahlzeit. Das entspricht dann einem vollwertigen Milchbrei. Die Zugabe von Obst oder Öl ist nicht erforderlich, da Muttermilch ausreichend Vitamine und Energie/Kalorien/Fett liefert. Ebenso möglich (wenn Du weniger stilen möchtest, jemand anders den Brei füttern soll wenn Du nicht da bist etc) ist den Brei mit Pre Milch zB die mit der ihr zugefüttert habt zuzubereiten: ca. 180 ml Pre Milch plus etwa 6 EL Getreidebrei (Getreidemenge bei allen Milchbreien immer nach Gefühl bis zur gewünschten Konsistenz). Auch hier braucht man kein Obst beizufügen, da die Pre Milch voll vitaminisiert ist. In beiden Fällen wäre also der GOB die einzige Obstmahlzeit plus 2 El rohes Obst als Nachtisch nach dem Gemüsebrei sobald dieser Hirse/Hafer/Mandelmus oder Fleisch/Fisch als Eisenquelle enthält (alternativ 2 EL Saft im Brei). Ab 6 Mon. kann, wenn man möchte, den Milchbrei auch mit bis zu 200 ml abgekochter Vollmilch anrühren - dieser sollte dann jeweils 2 EL rohes Obst oder Saft fürs Vitamin C enthalten (diese Menge ist sehr gering im Vergleich zum GOB aus 150 g rohem Obst oder mehr und fällt somit nicht sonderlich ins Gewicht): Halbmilchbrei (gut für die Einführungsphase o. bei 2 Kuhmilchbreien pro Tag) 100 ml abgekochte Vollmilch mit 3,5 % Fett 100 ml Wasser 3-5 EL Getreidebrei Hirse, Dinkel oder Hafer unterrühren 1 Teel. Öl zum Ausgleich des im Wasser fehlenden Fetts zugeben 2 EL rohes Obst oder 3 EL Apfel-/Orangensaft fürs Vitamin C zugeben Vollmilchbrei (max. eine volle Portion pro Tag) 200 ml abgekochte Vollmilch 3,5% 3-5 EL Getreidebrei unterrühren oder Getreideflocken mit aufkochen 2 EL rohes Obst wie zB geriebene Birne oder zerdrückte Banane beifügen Stillen kannst Du immer weiterhin nach Bedarf - egal ob schon Milch im Brei enthalten ist oder nicht. Mit gesunder Kost überfütterst Du Dein Kind nicht. Die Kleinen nehmen sich, was sie brauchen und haben ein natürliches Sättigungsgefühl. Du kannst Die Getreidesorten in der Reihenfolge Reis, Hirse, Dinkel und Hafer einführen, kannst das aber zB auch packungsweise tun, weil Du ja sonst recht viele Packungen gleichzeitig offen hast. Du musst auch nicht alle Sorten einführen, sondern kannst zB direkt mit Hirse oder Dinkel beginnen. Reis ist wenig nährstoffreich, aber leicht verdaulich und somit für empfindliche Kinder als Einstieg geeignet. Welches Getreide man wählt, kommt also auch aufs Kind und seine Verdauung/Vorlieben an. Auf Weizen/Grieß würde ich komplett verzichten, weil er nicht sonderlich viele Nährstoffe liefert, man Gluten auch über Dinkel und Hafer abdecken kann und die Kleinen über Brot/Backwaren später noch genug Weizen bekommen. Du kannst die Getreidesorten mischen, wenn Du magst. Mehrere verschiedene Zutaten machen der Verdauung allerdings mehr Arbeit als eine/zwei Zutat/en. Daher würde ich Mehrkornbreie, die zudem meist hauptsächlich aus wenig nährstoffreichem Weizen bestehen, ebenfalls meiden. Die Menge darf immer Dein Baby selbst bestimmen. Du kannst also zB in ein paar Wochen einfach etwas Getreidebrei Hirse oder Dinkel mit Wasser angerührt anbieten und wenn die Packungs aufgebraucht ist eine andere Getreidesorte als Variation anbieten. Auch möglich ist Getreide (1 EL Hirse oder Hafer pro 200 g Brei) vorab als Eisenquelle im Gemüse Kartoffel Brei einzuführen und erst danach mit dem zweiten Brei zu beginnen. Entscheide einfach nach Gefühl und mach es so, wie's für euch am besten passt LG

von lanti am 19.07.2014, 11:45



Antwort auf Beitrag von lanti

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit dem weniger Stillen ist ja das Problem. Meine Tochter schläft nur an der Brust ein und wird nachts teilweise stündlich wach, sodass ich sie sehr oft stille und sie dann auch viel trinkt. Habe das Gefühl, das auch wenn sie einen Abendbrei mit Milch ( ja, würde dann PRE nehmen) bekommt dann nicht weniger stillen würde, da sie ja nicht nur aus Hunger trinkt. Kann das sein, dass sie dann viel mehr zu sich nehmen würde? Nuckelt und trinkt eben teilweise sehr lange bis sie schläft. Hat seit dem schlechten schlafen auch ganz gut zugenommen. Möchte sie eben nicht überfüttern, da ich selbst zu Übergewicht neige. Sie trinkt auch tagsüber ziemlich oft, auch nach dem Mittagsbrei sehr schnell wieder. Noch eine Frage zu den Obstgläschen. Ich weiss dass diese nicht besonders gesund sind, aber kann ich zur Eingewöhnung nicht Gläschen geben? Will bald Mittags als Nachtisch und evtl in den Abendbrei jeweils zwei, drei Löffelchen geben. So mit sieben oder acht Monaten würde ich dann auch mal rohes Obst ausprobieren. Ist dieser Weg auch in Ordnung? Soll man eigentlich Öl in die GK und GKF Gläschen machen? Und ab wann ist zusätzlich Fleisch sinnvoll? Kann man in den GOB auch Mandelmus geben und ab wann? Fragen über Fragen... Vielen Dank, surikate

von surikate am 19.07.2014, 18:17



Antwort auf Beitrag von surikate

Du kannst es ja erstmal mit Getreidebrei angerührt mit Wasser probieren und schauen, wie das gemocht und vertragen wird. Dann kannst Du Dir immer noch überlegen, ob Du einen Pre Milchbrei testen möchtest oder nicht. Mit Stillen nach Bedarf überfütterst Du sie nicht. Dieses Nuckeln zur Beruhigung geht ja dann auch schon mal mit wenig trinken oder nur nuckeln einher. Babys trinken/essen eigentlich nicht mehr als sie Hunger haben bzw. brauchen. Und zunehmen tun sie im ersten Jahr ja sowieso rasant - das ist ganz normal - Babyspeck geht von selbst weg, wenn die Kleinen mobiler werden ;) Solange sich das Gewicht langfristig gesehen entlang der gleichen Perzentilkurve entwickelt (meist wachsen Babys in Schüben), was der Kinderarzt im Auge behält, ist alles ok! Gekochtes Obstmus (ungezuckert selbst gekocht und in Eiswürfelportionen eingefroren oder purer Apfel oder Birne ohne Zusätze aus dem Gläschen) sind zur Einführung von Obst vorübergehend und in kleinen Mengen durchaus in Ordnung. Als Vitamin C Quelle sind Obstgläschen nur geeignet, wenn sie zusätzlich Vitamin C enthalten. Und das ist dann im Gegensatz zu rohem Obst künstlich zugesetzt, da Vitamin C beim kochen verloren geht. Alternativ könntest Du auch 2 EL Apfeldirektsaft unter den Brei rühren bis 2 EL rohes Obst wie geriebene Birne oder ein Stückchen Banane gut vertragen werden, was meist mit 6-7 Mon. der Fall ist. Obst als Nachtisch oder Saft im Brei ist allerdings nur dann nötig, wenn der Gemüse Kartoffel Brei bereits Hirse, Hafer, weißes Mandelmus oder Fleisch/Fisch als Eisenquelle enthält. Denn das Vitamin C aus Obst/Saft dient dazu die Eisenaufnahme aus diesen Nahrungsmitteln zu unterstützten. Solange der Gemüsebrei keine der o.g. Eisenquellen enthält, ist auch kein Obstnachtisch sinnvoll. Beim Milchgetreidebrei kommt es wie schon beschrieben darauf an, ob es ein Kuhmilchbrei ist oder nicht. Wenn Du Getreidebrei mit Wasser oder Pre Milch anrührst ist kein Obst erforderlich, da die Milch genug Vitamin C liefert. Den Fruchtzucker kann man sich dann also sparen ;) Selbst gekochter Gemüse Kartoffel Brei sollte 1 EL Öl pro 200 g Brei enthalten. Bei Gläschen reicht ein Teel. Öl bzw. wenn schon ausdrücklich Öl enthalten ist ein halber Teel als Zugabe zum erwärmten Brei. Da Fleisch relativ schwer verdaulich ist, würde ich erstmal Hirse, Hafer (1EL Getreidebrei pro 200 g Brei) oder Mandelmus (1 Teel.) als Eisenquelle einführen. Wenn alles gut vertragen wird und man Fleisch einführen möchte, kann man das dann auch später tun, 3x wtl. anbieten und ansonsten bei den veg. Eisenquellen bleiben. Mandelmus ist als eisenreicher Fleischersatz im Gemüsebrei gut geeignet und sehr praktisch (nur einrühren, man braucht nur eine kleine Menge, es verändert im Gegensatz zu Fleisch kaum den Geschmack und auch nicht die Konsistenz). Im GOB ist es nicht erforderlich - diesen würde ich später einfach mit Hirse oder Hafer als Getreide zubereiten. Mandelmus würde ich hier oder im Milchbrei nur beifügen, wenn das Baby zu leicht ist und zusätzliche Kalorien braucht oder einen Eisenmangel hat.

von lanti am 19.07.2014, 19:38