Hallo,
mein Sohn ist 8 Monate alt und seit etwa 4 Wochen schläft er nur noch ein, wenn wir ihn in der Trage auf dem Rücken tragen. Vorher haben wir ihn in sein Bettchen gelegt, die Spieluhr angemacht, ihm eine gute Nacht gewünscht und er ist nach kurzer Zeit eingeschlafen. Wenn ich ihn jetzt in sein Bett legen möchte, dann weint er und stellt sich sofort ans Gitter. Ich habe schon alles Mögliche ausprobiert. Habe mich neben sein Bettchen gesetzt, eine Geschichte vorgelesen, ihm was vorgesungen, seinen Rücken gestreichelt usw. Aber er steigert sich immer weiter rein und weint bitterlich. Weinen lassen kommt für uns absolut nicht in Frage. Gehe ich raus, dann ruft er Papa, Mapa oder Mam.
Wenn ich ihn mit in unser Bett nehmen will, dann weint er zwar nicht gleich, aber er setzt sich sofort hin und will spielen oder sonstiges. Er ist zwar tot müde ( nachdem er schon 5-6 Stunden wach ist ), aber er schläft einfach nicht ein bzw. bleibt liegen. Und sobald er merkt, dass er fast einschläft, kämpft er dagegen an und will sich wieder hinsetzen. Das Ganze kann bis zu 2 Stunden gehen
Wie können wir das wieder ändern? Haben Sie einen Ratschlag für uns?
Ich möchte dazu sagen, dass er in den letzten 4 Wochen sehr viel Neues gelernt hat. Sitzen, krabbeln, hochziehen und seinen ersten Zahn hat er bekommen. Der Zweite ist im Durchbruch. Ist das evtl. die Ursache, dass er nicht mehr ohne unsere Körpernähe einschlafen kann?
In den letzten vier Tagen kam noch ein weiteres Schlafproblem dazu. Ich berichte mal von gestern.
7:00 Uhr aufgestanden
10:00 Uhr - 11:30 Uhr geschlafen ( danach durchgehend 6,5 Std. wach )
18:00 Uhr - 19:00 Uhr geschlafen ( danach wieder hell wach )
22:15 Uhr - 6:30 Uhr geschlafen
Den Tag davor hatte er noch ein Mittagsschläfchen und ich habe ihn um 19:00 Uhr schlafen getragen. Um 19:30 Uhr war er trotzdem wieder hellwach bis 22:00 Uhr.
Und egal, ob er um 18,19,20,21 oder 22 Uhr einschläft er ist trotzdem immer gegen 7 Uhr wach.
Ist das nicht zu wenig Schlaf für ein 8 Monate altes Baby? Wir wissen einfach nicht mehr weiter...
Ich würde mich freuen, wenn Sie einen Rat für sein Verhalten haben.
Lg
von
Mina1984
am 29.08.2015, 08:04
Antwort auf:
Einschlafen
Liebe Mina,
dass derzeit sehr sehr unruhige Schlafverhalten Ihres Sohnes hat sicher mit den vielen Entwicklungen zu tun, die sich momentan bei Ihrem kleinen Mann zeigen.
Da die vielen Neuerungen den kleinen sehr einnehmen, braucht er von "aussen", also durch Sie, eine gute Struktur.
Es wäre derzeit ratsam und dies sollte mind. die nächsten 10 Tage konsequent eingehalten werden, einen Rhythmus zu leben, der dem kleinen klar signalisiert: so geht das bei und und nicht anders :).
D.h. geben Sie einen Tagesablauf genau vor. Änderungen können sich nicht sofort, sondern erst nach und nach einstellen.
Fast alle " Ersteltern" werden auch von dem Phänomen berichten, dass die kleinen noch so spät ins Bett gegangen sein können oder der Mittagschlaf ausgefallen.... die Nacht wird dennoch turbulent.... obwohl das Kind dcoh "totmüde" sein müsste.
Das zeigt aber auch, dass ein etablierter Rhythmus sich nicht so schnell umstellen kann.
Wenn Ihr Sohn also nun immer regelrecht ins Bett geht, dann sollte er lernen, dass dies seine Schlafstätte ist, ausser Sie wählen das Familienbett als gemeinsames Nachtlager.
Wichtig ist: Ihr Sohn bekommt keine Aufmerksamkeit mehr, wenn er spielen will mit Ihnen bzw. muss es allein tun.
Das ist voll und ganz in seinem Bett! erlaubt. Der kleine wird irgendwann merken, dass er nicht rufen muss, um eine Änderung einzufordern, sondern er sich allein regulieren muss.
Auch wenn er sich hinsetzen will, o.k., dann ist das so.... Heben Sie ihn nicht aus dem Bett, sondern sprechen Sie ihm zu.
Wenn das Weinenlassen- Protestieren für Sie nicht in Frage kommt, dann ist das Trösten natürlich eine Geste, die der kleine als Aufforderung versteht, um seiner Lust zu spielen nachzugehen.
Insofern ist das " Weinenlassen" nicht unachtsam, wenn Sie als Eltern achtsam mit dem Protest umgehen. Ihr Sohn kann sich nicht anders zum Ausdruck bringen, aber Sie können auf das Weinen reagieren
Bleiben Sie bei ihm am Bett, streicheln ihn... oder gehen Sie in der Tat raus und in regelmässigen Abständen wieder ins Zimmer und reden SIe leise mit dem kleinen.
Aber- nehmen Sie ihn nicht aus dem Bett.
Das Familienbett, wie gesagt, kann den kleinen in einem anderen Rahmen begleiten. Das heisst für Sie i.d.R., die selbe Zubettgehzeit, wie für Ihren Sohn oder Sie verlassen das Bett wieder, wenn der kleine eingeschlafen ist....
Achten Sie wirklich gezielt auf KEINEN Powernap vor dem Abendschlaf.
Schauen Sie einmal, ob ein paar Ideen umsetzbar sind.
Ich denke, dass Ihr Sohn durch Ihre geduldige Begleitung und den strengenten Rhythmus bald wieder in einen guten Schlaf findet.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 30.08.2015