Liebe Frau Simon,
unsere 6 Wochen alte Tochter hatte des öfteren abendliche Schreiattacken. Bisher dachten wir immer sie müsse den Tag/die Geburt o.ä. verarbeiten. Sie zu halten hilft in der Regel sehr gut- das ist nicht das Problem.
Letztens fiel mir dann auf, dass die Schreiattacken immer an den Abenden kamen, wenn ich die Kleine gebadet hatte (immer so Baden gegen 17-18 Uhr, Schreiattacken dann so ab 20 Uhr). Gestern habe ich sie dann ganz bewußt einmal früher gebadet- gegen 15 Uhr. Und erneut hatte sie ihre Schreiattacke gegen 17 Uhr!
Während dem Baden ist die Kleine etwas angespannt, schaut mit großen Augen und ihre Haut ist auch marmoriert. Trotzdem scheint sie das Baden auch zu genießen. Alles drumherum machen wir wie von der Hebamme gelernt: 37°C Wassertemperatur, langsam ins Wasser, Füßchen zuerst. Nie länger als 10 Minuten. Gestern habe ich sie nur ca. 5 Minuten im Waschbecken mit einem Waschlappen gewaschen/gebadet, davor in einer ovalen Babybadewanne (ich dachte, vielleicht sei es die Weite, die sie erschreckt). Beim Trockenreiben und Anziehen ist sie auch ganz zufrieden bzw. neutral.
Ich habe nun beschlossen sie vorerst nicht mehr zu baden, da sie wirklich ca. 1 Stunde lang herzzerreißend schreit und dabei schon ganz heiser wird. Was raten Sie? Ab welchem Alter sollten wir das Baden noch einmal probieren?
Vielen, vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!
Herzliche Grüße,
MeikeMann
von
MeikeMann
am 20.02.2015, 08:20
Antwort auf:
Baby hat Schreiattacken mehrere Stunden nach Baden was raten Sie?
Liebe MeikeMum,
das Schreien und das Erlebnis des Badens kann sehrwohl noch eine nachwirkende Bedeutung der Geburt haben. Ich vermute, dass Ihr Kind sein Geburtserlebnis verarbeitet. Würde Ihr Baby das Baden als solches nicht mögen, so würde es schon unmittelbar beim Baden weinen.
D.h., durch das Bad ist eine Empfindung ausgelöst, die Ihr Baby dann mit seinem Weinen zum Ausdruck bringt.
Wie ist Ihr Kind geboren?
Falls Sie eine traumatische Geburt hatten, so sprechen Sie Ihre Hebamme auf das Babyheilbad an. U.U. kann Ihre Hebamme mit Ihnen und Ihrem Baby ganz gezielt die Ablösung von dem Geburtserlebnis begleiten.
Falls keine sichtlich traumatischen Bedingungen vorherrschten bzw. Sie das Weinen für Ihr Kind umgehen möchten, dann können Sie auf das Baden in der Babywanne verzichten.
Alternativ versuchen Sie gemeinsam zu Baden. Sie oder Ihr Mann mit dem Baby im Arm. Vielleicht kann es Ihrem Kind helfen, wenn es während des Badens enge Grenzen spürt und dabei noch Mama oder Papa dicht bei sich.
Andernfalls waschen Sie Ihr Kind. Eine bestimmte Altersgrenze gibt es nicht, um das Baden erneut zu probieren. Versuchen Sie es einfach immer wieder.
Evt. haben Sie einmal Gelegenheit einen Badeeimer zu testen. Auch hier ist der Sinn, dass die Kinder sehr begrenzt baden und damit Sicherheit verspüren.
Ich hoffe, Sie haben eine Idee gewonnen und Ihr Baby lässt sich überzeugen :).
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 22.02.2015
Antwort auf:
Baby hat Schreiattacken mehrere Stunden nach Baden was raten Sie?
Liebe Katrin,
vielen Dank für die ausführliche und hilfreiche Antwort :) Die Geburt wurde eingeleitet und war für mich etwas schwierig, weil ich zwei stunden auf eine pda wartete, die aber nicht kam, da sich die hebamme einfach gar nicht darum kümmerte und mich ohne pda entbinden wollte... Ich hatte dadurch eine Panikattacke kurz bevor die Presswehen einsetzten. Könnte das ein Auslöser für das Verhalten meines Kindes sein?
Liebe Grüße,
MeikeMann
von
MeikeMann
am 22.02.2015, 17:36
