zweiter Brei

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: zweiter Brei

Guten Tag, unser Sohn (6,5 Monate) wird nach Bedarf und häufig gestillt (tagsüber etwa alle 2 bis 3h und nachts 2 Mal). Nach und nach möchten wir nun gerne schrittweise abstillen und die Beikost einführen. Vor einem Monat haben wir daher etwa 2h nach der letzten Stillmahlzeit mit dem Mittagsbrei begonnen. Mittlerweile isst er knapp 90 Gramm Mittagsbrei (etwa die Hälfte eines handelsüblichen Glässchens), dann ist er allerdings erstmal satt. Können/ sollten wir nun trotzdem den Abendbrei einführen, obwohl er nur etwa die Hälfte des Mittagsbreiglässchens schafft? Sollten wir, nachdem er mittags das halbe Glässchen gegessen hat, nach etwa 2h die andere Hälfte des Glässchens versuchen, zuzufüttern, sodass er insgesamt auf die Menge von 180 Gramm kommt? Über eine Antwort freue ich mich sehr. Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße

von sandramo am 16.06.2020, 18:28



Antwort auf: zweiter Brei

Liebe Sandramo, grundsätzlich ist es so, dass im gesamten ersten Lebensjahr (Mutter-)Milch die Grundlage der Ernährung eines Babys sein sollte (Empfehlung der WHO). Die Beikost wird ZUSÄTZLICH dazu eingeführt, ist also tatsächlich BEI-Kost, nicht ANSTATT-Kost. Das heißt, dass du im Grunde dein Baby völlig normal weiterstillst, aber zusätzlich Beikost ANBIETEST. Wie viel er davon nimmt ist seine Entscheidung, und die Portionsgrößen der Industrie bedeuten nicht, dass es auch die Menge wäre, die ein Baby wirklich braucht!! Wenn er mehrmals am Tag vom Gemüsebrei essen möchte, kann er das gern tun, da wäre nichts verkehrt dran. Aber es ist eben kein "muss"... Und enn du ihm nun den Abendbrei anbieten möchtest, dann ist das auch ok, solange er alles immer gut verträgt. Es wird jedoch nicht zwangsläufig dazu führen, dass er weniger stillen möchte (und sollte), denn Stillen ist viel mehr als eine reine Form der Ernährung. Und alles, was mit dem Stillen einhergeht, ist für die gesunde Entwicklung deines Sohnes genauso relevant wie die Milch an sich. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.06.2020