Frage:
zuwenig bis gar keine Milch
Hallo!!
Ich weiß nimmer was ich noch machen soll. Unsere Kleine ist 8 Wochen alt und hatte einen nicht so tollen Start (viel krank usw) Sie hatte Gelbsucht (schlecht getrunken), und Magen-Darm (schlecht getrunken)
Füttere nun seit einiger Zeit zu, lege vorher aber immer noch beide Brüste an. Trotzdem holt sie sich aus der einen Brust nur 10g und aus der anderen 40-50g
An der Flasche kanns nicht liegen denn das was sie daraus trinkt ist kaum was.
Was kann mit der einen Brust sein dass da kaum was kommt.
LG Sandra
Mitglied inaktiv - 04.03.2008, 13:06
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Liebe Sandra,
auf jeden Fall brauchst du dringend persönliche Unterstützung vor Ort. Schau doch mal bitte unter Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich denke, eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC wäre genau das, was du brauchst. Deren Beratung ist zwar nicht immer kostenlos, falls sie keine Stillgruppe haben, aber es lohnt sich!
Ich gehe davon aus, dass du dein Baby vor und nach jedem Stillen wiegst. Nun, es lässt sich nicht unbedingt ganz genau wiegen, was ein Baby getrunken hat, so genau arbeitet kaum eine Waage.
An sich wäre es genug, wenn deine Kleine bei einer Mahlzeit 60ml trinkt. Und theoretisch wäre es auch durchaus möglich, dass du dein Baby mit nur einer Brust ernährst - viele Frauen machen das, und auch Zwillinge können ja voll gestillt werden. Es kann sein, dass in der einen Brust der Milchspendereflex nicht so leicht ausgelöst wird. Hast du mal versucht, die Brust vor dem Stillen ganz sanft zu massieren (immer in Richtung Brustwarze) und ein Kirschkernsäckchen oder einen feucht-warmen Waschlappen aufzulegen. Das kann den Milchfluss anregen...
Wichtig ist, wie oft deine Kleine trinkt. 10 bis 12 Mal in 24 Stunden sollten es auf jeden Fall sein, um sicherzustellen, dass sie genug Milch bekommt und deine Brust zur Milchbildung angeregt wird.
Nun müssten wir die Gewichtsentwicklung deiner Kleinen anschauen. Schreib doch mal bitte, was sie bei der Geburt wog, was ihr niedrigstes Gewicht war und wie viel sie jetzt wiegt. Wart ihr schon bei der U3? Wenn ja, was sagt der Arzt über deine Kleine?
Wieviel fütterst du zu, ganz konkret: Wie oft und wie viele ml jeweils trinkt sie dann?
Zuletzt noch die Frage: Bist du ganz gesund? Könnte deine Schilddrüse unter einer Unterfunktion leiden, oder habst du vor der Schwangerschaft unter Zysten im Eierstock gelitten?
Ich freue ich, wenn ich mehr von dir höre, weil ich dann besser empfehlen kann, was dir helfen könnte. Doch das Wichtigste wird tatsächlich sein, dass du persönliche Hilfe vor Ort findest.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.03.2008
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Hallo!!
Menno, habe gerade erst gesehen dass meine Antwort von gestern verschwunden oder nie angekommen ist. War auch etwas in Zeitnot, viell. habe ich deshalb einen Fehler gemacht??
Also nochmal die Kurzform:
Massieren/wärmen habe ich schon gemacht.
Geburtsgewicht 3280 g
Niedrigstes 2800
Jetzt so 4300g
Unterfunktion hatte ich mal, mußte aber nur Jod nehmen. Nehme jetzt noch Femibion, da ist ja Jod drin.
Gebe immer die Flasche nach dem Stillen so 50-60 g
Denke das ist genau das was an der anderen Brust fehlt?!
Milcheinschuss spüre ich in beiden Brüsten, wobei es in der "guten" Brust fast schmerzhaft ist so stark ist er.
LG Sandra
Mitglied inaktiv - 06.03.2008, 08:38
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Liebe Sandra,
schreib doch bitte noch die Daten dazu (Geburtsdatum, Datum des letzten Wäge-Ergebnisses). Dann kann ich's genau ausrechnen. Momentan schaut es so aus, dass sie relativ gut zunimmt (im Schnitt über 180 Gramm die Woche).
Hast du schon mit jemandem telefonieren können?
Ich denke, du kannst getrost das Zufüttern reduzieren, entweder gibst du nur noch jede 2. Flasche oder du reduzierst jede Flaschenmahlzeit auf 35-30 ml. Dann sehen wir, wie sich das Gewicht in den nächsten 7 Tagen weiter entwickelt. Wärst du bereit, das zu probieren?
Im Prinzip ist es unerheblich, ob eine Brust weniger produziert als die andere, denn ein Baby holt sich, was es braucht, zur Not aus der anderen Brust. Und es ist ganz "normal", dass nicht jede Brust gleich viel produziert.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.03.2008
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Hallo!!
Also sie ist am 8.1. geboren, hat laut doc (Freitag) 4600 g ich wiege immer vor dem Stillen. Meist sinds wie gesagt 60 g aus beiden brüsten insgesamt.
Allerdings wirds immer schwieriger sie schreit dauernd an der Brust. und sie trinkt nun mehr aus der Flasche. So um die 100 ml. Das war dann wohl das ENDE??!!
LG Sandra
Mitglied inaktiv - 09.03.2008, 18:07
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Liebe Sandra,
nein, es bedeutet nicht zwangsläufig das Ende Eurer Stillzeit - doch du wirst etwas unternehmen müssen, damit dein Kind sich nicht doch zur Flasche hin abstillt.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Es ist absolut ok, wenn sie pro Mahlzeit "nur" 60 ml trinkt. Manche Babys trinken mehr pro Mahlzeit, manche weniger, dafür aber häufiger. Wichtig ist, das Ergebnis: Wie viel nimmt sie zu, wenn du weniger zufütterst. Wenn ich mir die Gewichtsentwicklung so anschaue, dann ist sie sehr gut, so dass du es durchaus "wagen" könntest, die Menge, die du zufütterst zu reduzieren und dafür dein Baby häufiger anzulegen, so dass deine Milchbildung stärker angeregt wird.
Zusätzlich wäre es gut, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die dir gezielte Tipps zur Anlegetechnik und verschiedenen Stillpositionen geben kann und dir auch zeigen kann, worauf Du achten musst, wenn Du die Milchmenge steigern möchtest. Hast du mal nachgeschaut, ob jemand in deiner Nähe ist???
Gleichzeitig solltest du momentan ganz geduldig, um dein Kind zum Trinken an der Brust zu ermuntern. Aus der Flasche fließt die Milch sofort und ununterbrochen. Wenn die Kleine an der Brust trinkt, ist ein wenig Milch bereits vorhanden, doch die "Menge" fließt erst dann, wenn der Milchspendereflex ausgelöst wird, was von Frau zu Frau unterschiedlich lang dauert. Ist der Milchspendereflex verzögert oder bleibt er aus, saugt das Baby vielleicht einige Minuten gut und hört dann frustriert und unglücklich auf. Bzw. kräht drauflos, weil es sich erinnert, dass es doch noch etwas anderes gab, wo die Milch sofort da war...
Du kannst daran arbeiten, dass dein Baby wieder die Geduld für die Brust aufbringt, in dem du ihr das Trinken aus der Flasche etwas schwerer machst: Wähle einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch und halte die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Wenn du beim Füttern deine Tocher möglichst im 45 Grad Winkel hältst, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern!
Du kannst auch probieren, ob es besser klappt mit dem Stillen, wenn du erst kurz anpumpest, bevor du deine Tochter anlegst. Auch ein warmes Kirschkernsäckchen auf der Brust kann helfen, den Milchspendereflex schneller auszulösen; ganz wichtig ist, Stress zu reduzieren, denn kann mit ein Grund dafür sein, dass der Milchspendereflex schwer ausgelöst wird.
Helfen könnten auch die folgenden Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben:
• im Umhergehen stillen,
• in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
• im Halbdunkeln stillen,
• im Halbschlaf stillen,
• das Baby mit der Brust spielen lassen,
• unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
• alle künstlichen Sauger vermeiden,
• das Baby massieren,
• viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
• und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit!
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 10.03.2008
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Hallo, ich schon wieder. Also eine Beraterin vor Ort habe ich nicht gefunden. Meine Hebi sagte auch (sinngemäß) ich solls aufgeben. Der Milchspendereflex....wird der nacheinander ausgelöst? Also immer dann wenn das Baby an der jeweiligen Brust trinkt?? Weil ich der meinung bin ich spür ihn gleichzeitig. Bei mir tritt er sehr schnell ein. So 20 Sek.
Aber wenn ich rechts anlege dann verzieht sie sofort das gesicht. Die rechte BW sieht nach der heftigen Entz. am Anfang noch total entstellt aus. Ich hatte die ´Milchgänge geschwollen und entzündet. Zum Schluß waren sie....sorry...wie aufgeplatzt. Meine Hebi war auch ratlos. Sie hatte den Verdacht dass es am Kind liegt. Weil ich vom anlegen her alles richtig gemacht habe. Ich bevorzuge die Footballhaltung.
Ich weiß wirklich nicht wie ich die Milch aus der Flasche reduzieren soll. Sie kreischt wie am Spieß. Außerdem habe ich ja noch ein kind. Er ist 5
LG Sandra
Mitglied inaktiv - 11.03.2008, 17:41
Antwort auf:
zuwenig bis gar keine Milch
Liebe Sandra,
zunächst einmal: Stress dich nicht. Wenn es partout nicht geht und es dir zuviel wird, dann ist es auch ok, wenn dein Kind auch andere Milch erhält und du diese "Zwiemilchernährung" weiter führst. Alles hat seine Grenzen und auch wenn du nur teilweise stillst, so tust du deinem Kind schon viel gutes.
Du kannst natürlich auch probieren, nur an der "guten" Seite zu stillen. Wenn du da vermehrt anlegst, dann wird sich die Milchmenge auf dieser Seite erhöhen.Eine Brust kann durchaus reichen.
Es ist traurig, dass niemand in deiner Nähe ist, eine IBCLC (unter www.velb-stillen.de) hätte dir sicher gut helfen können. Als letzte Möglichkeit könnte ich mir vorstellen, dass du vielleicht mal zu einem Osteopathen gehst. Vielleicht "beißt" dein Kind ja beim Saugen mit den Kiefern, weil es verkrampfte Kiefermuskeln hat, das könnte sich durch eine osteopathische Behandlung bessern und dann könnte es auch mit dem Stillen besser klappen.
Leider kann ich ja hier so aus der Ferne nicht optimal für dich da sein. Denn ich kann euch nicht sehen und somit nicht erkennen, was die Ursache eurer Schwierigkeiten ist.
Trotzdem: Ich drück dir die Daumen...
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 12.03.2008