zum Stillen ermutigen...???

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: zum Stillen ermutigen...???

Ich möchte eine Freundin zum Stillen ermutigen. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, hat nach Nierenproblemen und anderen Komplikationen ihr Baby in der 25. SSWoche entbunden (erstes Kind). Der Kleine ist vor 6 Tagen geboren mit 590 Gramm und 32 cm. Er kämpft und ist stabil. Vorgestern erst haben sie in der Klinik für eine Milchpumpe gesorgt, aber meine Freundin ist noch so unmotiviert und schlapp, das sie nur 3x am Tag und nachts gar nicht abpumpen will - einfach weil auch der Erfolg noch ausbleibt. Ich habe selbst 4 Kinder insgesamt 6 Jahre gestillt und befürchte, das es so nichts wird. Obwohl der Kleine die MM dringend bräuchte, allein schon als Schutz vor Infektionen. Gibt es einen Trick für Mütter in solch einer Situation? Kann ich irgendwas tun? Zunächst wollte sie ja stillen...der Vorsatz war da. Aber sie hat sich mit dem Thema ja noch gar nicht richtig auseinander setzen können....

Mitglied inaktiv - 18.02.2011, 08:36



Antwort auf: zum Stillen ermutigen...???

Liebe drei-mädel-mama, es ist nicht ganz einfach, denn deine Freundin hat sicher noch mit vielen anderen Sorgen zu kämpfen. Ich kenne das aus der eigenen Familie: z.B. das Gefühl versagt zu haben, weil man das Baby nicht voll austragen konnte, kann ganz schwer lasten... Lass ihr Zeit, mach ihr Mut, und erinnere sie daran - ohne dass du sie drängst, dass sie jeden Tag aufs Neue entscheiden kann. Auch wenn sie erst in 2 oder 3 Wochen stillen möchte, kann es noch klappen. Sei für sie da, aber sei nicht ihr "schlechtes Gewissen"... :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 18.02.2011



Antwort auf: zum Stillen ermutigen...???

Du hast sicher Recht. Ich habe 4 Kaiserschnitte gehabt und mich anschließend voll ins Stillen geworfen, weil ich mich auch für unzulänglich gehalten habe, als Versager, weil ich meine Kinder nicht normal entbinden konnte.... Ich will sie nicht drängen. Ich akzeptiere auch Mütter, die nicht stillen wollen. Ich denke nicht, das daran das Lebensglück eines Kindes hängt. Nur bei Frühchen wäre es ja schon wichtig, sicherlich wichtiger als bei einem ausgetragenen Kind. Du hast Recht, ich will nicht ihr Gewissen sein. Sie hat viel hinter sich. Schade ist, das sie so keine Unterstützung in der Klinik erfährt. Sie wurde aus Rücksicht für ihre Situation auf der normalen Gyn gelassen und nicht zu den Müttern mit Baby verlegt. Sonst wären sicher Hebammen da, die ihr das Stillen mehr ans Herz gelegt hätten und sie mehr unterstützt und ermutigt hätten. Nun ist es so, wie es ist.

Mitglied inaktiv - 19.02.2011, 07:57



Antwort auf: zum Stillen ermutigen...???

sie hat in dir eine wunderbare Freundin, und ich bin sicher, dass du ihr den Mut und die Zuversicht schenken kannst, sobald sie bereit dafür ist. Du kannst ja mal fragen, ob es in dem KKH eine IBCLC gibt, die deiner Freundin Hilfestellungen geben kann. Oder schau mal nach einer Stillberaterin in Eurer Nähe, und frage, ob sie Infomaterial übers Stillen von Frühchen zur Hand hat, die deine Freundin lesen könnte. Aber, wie gesagt, immer ganz "unverbindlich", so dass sie sich nicht noch unzulänglicher fühlt, wenn's nicht klappt oder sie sich nicht dazu überwinden kann! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.02.2011