Frage: Zu früh zugefüttert?

Liebe Biggi, Hilfe, ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht. Eigentlich wollte ich meine Kleine (4 1/2 Monate alt) so richtig lange voll stillen, aber in der letzen Woche war sie plötzlich sehr quengelig, trank furchtbar unruhig und machte irgendwie den Eindruck, nicht mehr richtig satt zu werden. Dazu kommt, dass sie sehr aufmerksam das Familienessen verfolgt, ganz besonders beim großen Bruder (2). Ich habe dann vor 5 Tagen mit je 2 Löffelchen Möhrchen begonnen und am zweiten Tag hatte sie nachmittags dolle Bauchschmerzen und schrie zwei Stunden, absolut außergewöhnlich bei ihr. So richtig begeistert ist sie von der Beikost auch noch nicht, schiebt auch das meiste mit der Zunge wieder raus. Wir sind jetzt bei ca. 5 Löffelchen pro Tag und die Bauchschmerzen haben sich nicht wiederholt - aber insgesamt bin ich gar nicht glücklich. Ich war viel zu voreilig mit dem Zufüttern und würde am liebsten wieder aufhören ... Geht das? Oder muss ich jetzt unweigerlich immer weiter machen und in 3-4 Wochen den abendlichen Milchbrei hinzunehmen usw.? Bange Grüße, von Uli.

Mitglied inaktiv - 16.07.2001, 23:55



Antwort auf: Zu früh zugefüttert?

Liebe Uli, sicherlich kannst Du mit der Beikost wieder aufhören. Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist. Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Durch die zu frühe Einführung der Beikost werden das Verdauungssystem und die Nieren des Babys belastet und das Allergierisiko gesteigert. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Um festzustellen, ob deine Milchmenge ausreicht, kannst Du bei einem ausschließlich gestillten Kind die Windeln zählen. Hat dein Kind mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln und in den ersten Wochen täglich mindestens ein- bis zweimal Stuhlgang (nach den ersten sechs Wochen sind auch seltenere Darmentleerungen normal), kannst Du davon ausgehen, dass dein Kind genügend Muttermilch erhält. Diese Regel gilt aber nur, wenn dein Kind voll gestillt wird, also nicht noch zusätzlich Wasser oder Tee bekommt. Ein Baby sollte in den ersten Monaten durchschnittliche mindestens 110 g pro Woche zunehmen. (Gerechnet wird vom niedrigsten Gewicht ausgehend, nicht vom Geburtsgewicht). Weitere Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind sind eine gute Hautfarbe und Hautspannung, das Kind ist in seinen Wachphasen lebhaft und neugierig ist und entwickelt sich altersgemäß, es wächst in die Länge und sein Kopfumfang nimmt zu. Wenn diese Punkte alle erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass dein Kind genügend Milch bekommt. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.07.2001



Antwort auf: Zu früh zugefüttert?

Hallo, wenn Du das Gefuehl hast, dass es fuer die Beikost zu frueh war (und so hoert es sich ja an), dann hoer doch wieder auf! Du kannst doch mit dem Stillen weitermachen und es mit der Beikost spaeter nocheinmal probieren. Du musst nicht zwangslaeufig weiterfuettern, zumal es euch beiden ja keine Freude zu bereiten scheint. Gruss Jule

Mitglied inaktiv - 17.07.2001, 07:17



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