Liebe Stillberaterinnen,
soeben hatte ich wieder einen kleinen Kampf und nachdem ich dann doch wieder die Brust gegeben hab, muss ich mir jetzt einen Rat bei euch holen!
Meine kleine Maus ist 4 Monate und 1 Woche alt. Sie war anfangs super ausgeglichen, hatte auch nicht wirklich mit Bauweh zu kaempfen.
Ich nehme an, dass sie mit den Zahnen begonnen hat, denn sie tropfte in den letzten 2-4 Wochen wie ein Wasserhahn.
Seit ein paar Tagen 'laeuft' es nicht mehr so schlimm (jetzt spielt sie eher mit der Spuke und macht Blaeschen).
Nun, seit 2 Wochen (geschaetzt) will sie staendig an die Brust!
Es ist immer das gleiche Spiel:
Sie hat Hunger. Ok, ich stille. Nach ein paar Minuten zerrt sie an der Brust und windet ihren Koerper.
Ich denke: ok, Baeuerchen. Manchmal kommt was, machmal nicht.
Natuerlich ist sie sauer, wenn ich sie abnehme fuer das Baeuerchen.
Wie auch immer, es kommt oder nicht (meistens NICHT), ich lege sie wieder an...
Und sie zerrt und zerrt und irgendwann reicht es mir. Da nehm ich sie ab.
Oder sie faengt an Bloedsinn zu machen und trinkt nicht weiter!
Eben hatten wir wieder den Fall, ich hatte vor 1h gestillt und danach war sie fit und munter.
Nun wurde sie muede, und steigert sich so unglaublich hinein, dass sie am Ende unglaublich schreit und sich nicht beruhigen laesst. Der Nuckel faellt natuerlich auch raus.
Ich habe sie zum ersten Mal laenger schreien lassen - natuerlich auf meinem Arm geworgen und gesungen und gekuesst und gekuschelt - aber es half NIX.
Ich konnte nicht laenger und dachte, ach mensch, die kleine Maus...und hab ich wieder die Brust gegeben...sie hat getrunken, war happy und ist eingeschlafen.
So, nun noch weitere Ausfuehrung...damit sich der Kreis schliesst.
Es hat damit angefangen, dass sie nachts seit 2-4 Woche einkackert. Nach dem naechtlichen Stillen (oder spaeter) raekelt sie sich und windet sich und pups geht was in die Windel. Jede Nacht! (die ersten Monate ueberhaupt nicht...da war morgens ihre 'toilettenzeit'...)
Am Anfang ist sie gleich eingeschlafen. Aber ich kann sie ja nicht so liegen lassen (somal zum Morgen dann alles hinten hochkommt, da die Windel vollgepullert ist)!
Also habe ich gewickelt.
Seit ein paar Tagen ist es akut, nun will sie nur noch an die Brust - alle 2h - weil sie nicht mehr einschlafen kann, raekelt sich und meckert. Und wenn ich ihr die Brust nicht gebe, geht die Sirene richtig an (so wie vorhin).
Waechst sie (sie hat zugenommen)?
Zahnt sie (vielleicht Zahnungsdurchfall nachts)?
Hat sie sich das mit dem Brust-Nuckeln einfach angewoehnt?
Es ist zum verzweifeln, die Naechte sind nicht mehr so schoen... ;-)
Ich freue mich ueber jeden Tipp!
(Ich bin aber keine, die die Kleine schreien laesset bis sie erschoepft einschlaeft, das mach ich auf keinen Fall)
Liebe Gruesse
Manee
von
Manee
am 20.09.2013, 12:31
Antwort auf:
Zahnungsdurchfall? Brustnuckeln alle 2h
Liebe Manee,
das Zerren und Winden kann mehrere Ursachen haben.
Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist.
Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Auch das zahnen kann Ursache sein.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Nun zum Schlafen.
Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 20.09.2013
Antwort auf:
Zahnungsdurchfall? Brustnuckeln alle 2h
jetzt ist mir noch bewusst geworden, dass sie auch seit dieser Zeit irgendwie immer einen roten Po hat und in den letzten Tagen sich auch ein bisschen heisser anfuehlt.
Der Stuhl nachts ist wenig, kommt mit nem Pups.
Sie war mit allem etwas frueher dran...schon mit 2,5 Monaten gedreht usw.
Doch Zahnen?
von
Manee
am 20.09.2013, 12:46