wie abstillen nach langzeitstillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: wie abstillen nach langzeitstillen?

Hallo, mein Sohn 2,5 Jahre, wird immer zum/vor dem einschlafen gestillt und mehrmals in der Nacht, wenn er aufwacht. Er ist schon immer ein schlechter Schläfer und "süchtig" nach der Brust. Er fordert sie auch vehement ein, wenn er sie nicht bekommt, kriegt er einen Anfall. Ich würde schon lange gerne abstillen, nicht weil ich mit dem Stillen ein Problem habe, sondern weil ich das Gefühl habe, dass es ihn vom Schlafen und von seiner Weiterentwicklung abhält. Ich weiss aber nicht, wie ich es angehen soll, da ich schon häufiger diverses probiert habe und nicht weiterkomme. Ich muss dazu sagen, dass ich aufgrund 2,5 jährigem Schlafmangel auch ein dünnes Fell habe und deshalb immer gerne den weg des geringsten Widerstands gehe. Ich kann es nicht ertragen, wenn er lange zickt oder schreit... Vielen Dank schon mal für eine Hilfestellung zum Thema.

von luexl am 07.05.2012, 14:35



Antwort auf: wie abstillen nach langzeitstillen?

Liebe luexl, um ruhigere Nächte zu haben, kannst du probieren, ob dein Kleiner es zunächst einmal schafft, eine "stillfreie Zeit" in der Nacht zu akzeptieren. So könntest du wenigstens ein paar Stunden am Stück schlafen und dich erholen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.05.2012



Antwort auf: wie abstillen nach langzeitstillen?

Hallo luexl, eine meine Freundin, die auch Hebamme ist, hat bei ihrer Tochter folgendes gemacht. Als die Kleine auch über 2 Jahre alt war, hat sie ihr Brust mit Pflaster zugeklebt und der Tochter gasagt, dass die Brust kaputt ist und es gibt keine Milch mehr. Es war kurz und deutschlich. Die Kleine hat wenige Tage nach der Brust verlangt und dann die Tatsache akzeptiert. Dazu muss ich sagen, dass meine Freundin auch Super-Unterstützung von ihrem Ehemann hatte, was nicht zu unterschätzen ist. Viel Erfolg.

von shanti-mami am 08.05.2012, 06:38



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