Hallo!
Ich habe seit der Geburt meiner Tochter immer wieder neue Probleme beim stillen. Zu Beginn war das andocken extrem schwierig und nervenaufreibend. Das funktioniert mittlerweile richtig gut. Ich denke, das jetzige Problem hat damit angefangen, dass ich die rechte Seite öfter gegeben habe, da dort das Problem mit dem Andocken weniger ausgeprägt war.
Vor ca. eineinhalb Wochen fing es dann an, dass sich meine Kleine oft verschluckt an der rechten Brust. Außerdem hatte ich plötzlich viel zu viel Milch.
Im Anschluss hab ich ihr die linke Seite öfters gegeben, um einen Ausgleich zu schaffen. Doch auf einmal das selbe Problem an der linken Brust. Seitdem kämpfen wir bei jeder Mahlzeit mit dem extrem starken Milchspendereflex und der nicht endenden Milch.
Eine Mahlzeit dauert teilweise bis zu 4 Stunden mit Unterbrechungen (wickeln, spucken, beruhigen, neu anlegen usw.), da die Kleine nie an die Hintermilch kommt und seltener an der Brust einschläft. Ausstreichen tu ich immer vorher, hilft aber nur bedingt.
Pfefferminz- und Salbeitee bringen leider nichts. Blockstillen versuchen wir auch schon seit einer Weile, aber nichts hilft. Ich würde mir so sehr wünschen, dass es wieder entspannter wird. Mich stresst das alles wahnsinnig.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
von
NoraMama95
am 07.01.2016, 04:41
Antwort auf:
Was tun bei starkem Milchspendereflex und zu viel Milch?
Liebe NoraMama95,
beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Kleine nach dem
Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen
bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust
heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für
einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so
stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten,
dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem
Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten
mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem
bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.01.2016
Antwort auf:
Was tun bei starkem Milchspendereflex und zu viel Milch?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
All die Symptome, die sie oben beschrieben haben, treffen leider voll zu.
Und die Tipps und Tricks hab ich wirklich schon alle durch. Es fließt trotzdem viel zu schnell und zu kräftig, egal ob ich bergauf stille oder vorher ausstreiche, um den Durck zu verringern. Ich habe selten das Problem, dass meine Brust stark spannt, erst nach ca. 7-8 Stunden. Die meiste Zeit ist sie weich. Aber egal wie lange ich meine Kleine trinken lasse, es wird nicht besser. Oft trinkt sie 3-4 Stunden lang nur an einer Brust und sie ist nicht "leer".
Noch dazu hat sie jetzt einen Schub, wodurch sie leicht 4-5 Stunden mit Unterbrechungen (beruhigen, spucken, Bäuerchen, wickeln) trinken möchte. Dadurch wird das ganze noch viel schlimmer.
Ich achte jetzt auch drauf, dass wenn der Milchspendereflex einsetzt, ich die Kleine kurz abdocke, aber alle 3-4 Minuten ist echt anstrengend und hilft nur wenig.
Ich bin echt verzweifelt. Ich will doch unbedingt stillen, aber nicht so. Gibt es denn überhaupt Aussicht auf Besserung oder ist das Veranlagung oder ein Fehler meinerseits?!
Danke für Ihre Hilfe!
Freundliche Grüße
von
NoraMama95
am 09.01.2016, 15:57