Meine Maus ist 10 Wochen alt und trinkt irgendwie immer weniger statt mehr, habe ich das Gefühl. Und seit dem sie vor einer Woche richtig erkältet war (das nun aber weg ist) trinkt sie trotzdem immer weniger. Und nimmt auch „nur“ im Durchschnitt 110 g die Woche zu. Meine Brüste fühlen sich kleiner u weicher an und der Milcheinschuss kommt nur noch während dem Trinken.
Wenn ich ihr die Flasche gebe trinkt sie genauso wenig. Das heißt wenn ich eine Mahlzeit durch Fläschchen ersetzt habe, dann ca 50-70 ml u nach dem Stillen auch nur 20-30 ml. Ich füttere aber selten (alle paar Tage mal) zu, nur wenn ich das Gefühl habe sie ist nicht satt.
Was kann ich tun, dass sie mehr trinkt? Sie möchte die letzten Tage alle 2 Stunden trinken. Nur wenn wir mit dem Kinderwagen spazieren gehen, kann ich es auf 3 Stunden rauszögern. Wenn ich abends um 6 zugefüttert habe, hat sie anschließend mal 4-5 Stunden geschlafen. Sonst kommt sie wieder alle 2 Stunden.
Ich nehme Bockshornkleekapseln (6 Stück/Tag) und trinke Fencheltee. Mit der Handpumpe konnte ich zwar bei evtl Milchstau abpumpen, aber bei zu wenig Milch nicht damit anregen.
Ich habe das Gefühl ihr Magen gewöhnt sich mittlerweile an die geringe Milchmenge.
von
Kathy75
am 07.01.2019, 16:45
Antwort auf:
Warum trinkt sie so wenig?
Liebe Kathy75,
ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte.
Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat!
Du solltest also oft anlegen, denn dann wird Dein Baby auch zunehmen!
Ich kann Dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Dein kleines Menschlein.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Wird das Baby bei einem (tatsächlichen) Gewichtsstillstand häufiger angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet.
Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Allerdings solltest Du erst einmal abwarten und dein Kind auf deiner Waage beobachten.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.01.2019
Antwort auf:
Warum trinkt sie so wenig?
Aber sie trinkt leider insgesamt zu wenig, das war meine eigentliche Frage. Und nimmt auch nicht genug zu. Der Kinderarzt hat empfohlen zuzufüttern.
von
Kathy75
am 08.01.2019, 08:11
Antwort auf:
Warum trinkt sie so wenig?
Liebe Kathy75,
wenn das Baby zu wenig trinkt, wird die Flasche nicht helfen, dann würde ich eher vermehrt anlegen, da sich die Milchmenge dann automatisch steigert.
Wende Dich doch einmal an eine Kollegin vor Ort, die im direkten Kontakt viel gezielter helfen kann!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.01.2019
Antwort auf:
Warum trinkt sie so wenig?
Das Baby möchte aber nicht mehr trinken, denn wenn ich sie anlege ohne dass sie Hunger hat, dann verweigert sie.
von
Kathy75
am 09.01.2019, 07:12
Antwort auf:
Warum trinkt sie so wenig?
Liebe Kathy75,
nimmt sie denn die Flasche besser?
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.01.2019