Frage: Stillen und OP

Hallo Biggi, ich hatte im letzten August einen Unfall bei dem ich mir das Handgelenk ziemlich schwer gebriochen hatte (bin gestolpert). Ich war in der 21. SSW. In diesem Juli/ August steht die Metallentfernung an und dazu muss ich 2 Tage stationär bleiben. Mein Sohn wird dann um die 7 Monate alt sein (ist Mitte Dez. geboren). Er ist mein 4. Kind und bisher das unproplematischste Stillkind was die Milchmenge meinerseits angeht. Dennoch habe ich Muffe vor den 2 Tagen KH. Mein letztes Kind habe ich 8 Monate VOLL gestillt ehe er Beikost überhaupt akzeptiert hat. Das war Anfang letzten Jahres. Pumpen bringt bei mir gar nichts da ich (kopfmäßig) da total blockiert bin. Was mache ich nur wenn mein Sohn zur OP immernoch so viel stillt (wovon ja auszugehen ist)? Ich werde ihn nicht mit in die Klinik nehmen können, pumpen hat noch nie geklappt warum also diesmal und ob er dann eine Flasche nimmt ist ja auch fraglich. Erfahrungsgemäß haben meine Stillkinder die Flasche nie genommen. Sollte ich dem Kleinen jetzt gelegentlich zwischendurch schonmal eine Flasche pre geben? Ich möchte das eigentlich nicht weil ich aus vollem Herzen, einfach gerne stille, aber ich weiß auch dass die nächsten Monate ratzfatz vorbei sind und dann stehe ich da und kann das Kind nicht hungern lassen. Zudem möchte ich natürlich ungern zwanghaft abstillen. Och menno, ich bin da so richtig in einer Zwickmühle. Eigentlich könnte man ja sagen ich verschiebe die OP. Das allerdings geht auch nicht weil ein unfallversicherungstechnisches Gutachten erstellt werden muss da ich stark eingeschränkt bin mit dem Hasndgelenk. das allerdings geht nur OHNe Metall. Was soll ich bloß machen? Was ist überhaupt möglich? Bin verzweifelt wenn ich daran denke. LG tippi4

von tippi4 am 28.01.2013, 22:47



Antwort auf: Stillen und OP

Liebe tippi4, es tut mir leid, dass Du dich einer solchen Operation gegenüber siehst. ABER: auch eine Operation muss kein Abstillgrund sein. Sprich mit den Ärzten darüber, dass Du stillst und dass Du auch nicht abstillen willst. Sie können dann Narkosemittel und Medikamente so wählen, dass ein weiterstillen möglich ist. Als nächstes bist Du auf die Kooperationsbereitschaft des Pflegepersonals und auf die Hilfe durch deinen Mann, deine Mutter, eine Freundin usw. angewiesen. Da es leider in Deutschland nur in wenigen Kliniken gemacht wird, dass das Baby in einer solchen Situation mit der Mutter mit aufgenommen wird (was das einfachste wäre, sprich diese Möglichkeit einfach einmal an, solange niemand danach fragt, so lange wird es auch in Deutschland nicht populär werden, dass dies eine Möglichkeit ist), brauchst Du jemanden, der zumindest tagsüber viel Zeit mit deinem kleinen Sohn bei dir im Krankenhaus verbringt. Dein Mann oder sonst jemand, müsste sich um die Versorgung deines Babys kümmern, so dass Du es lediglich stillen musst. Am Tag der OP wirst Du wahrscheinlich nicht so gut in der Lage sein, dein Kind zu stillen oder zumindest viel Unterstützung dabei benötigen. Diese Zeit kann dann mit abgepumpter Milch oder mit HA Nahrung überbrückt werden. Danach ist es aber möglich wenn Du eine Hilfe im Krankenhaus hast dass dein Baby zumindest tagsüber gestillt wird. Für die Nacht muss entweder eine Lösung gefunden werden, dass dein Baby bei dir im Krankenhaus bleiben kann oder aber, dass es nachts entweder abgepumpte Milch oder HA Nahrung bekommt. Wenn dein Sohn keine Flasche annimmt, dann kann er auch mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. Becher oder Softcup) ernährt werden. Das ist ohnehin empfehlenswert, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Wichtig ist, dass Du immer dann, wenn deine Brust voll wird und dein Baby nicht in der Nähe ist, abpumpst. Je nachdem wie lange die Operation dauert, kann es auch ratsam sein, dass während der Operation abgepumpt wird. Das kann eine Schwester machen. Sobald Du aus der Klink entlassen bist, dürfte es kein Problem sein, normal weiter zu stillen. Bleib hartnäckig mit deinem Wunsch weiterzustillen. Es ist möglich, es verlangt lediglich etwas Kooperationsbereitschaft von allen Beteiligten. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. und wünsche dir eine komplikationslose Operation und eine schnelle Genesung. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde dich einfach nochmals. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.01.2013



Antwort auf: Stillen und OP

Ich muss noch erwähnen, dass ich sehr schnell kaum noch Milch habe und sich die Mulchmenge auch immer nur sehr schwer steigern lässt wenn sie einmal zurückgegangen ist. 2 Tage ganz ohne Stillen KÖNNTEN das Ende sein...

von tippi4 am 28.01.2013, 22:49



Antwort auf: Stillen und OP

Erstmal vielen Dank für die Antwort. Irgendwie hat sie mir Mut gemacht :-) Ich werde das auf jeden Fall versuchen und sicher jemanden finden der die Tage mit dem Kleinen bei mir verbringt :-D Sollten noch Fragen auftauchen melde ich mich wieder. Vielen Dank nochmal. tippi4

von tippi4 am 29.01.2013, 14:20