Hallo, mein Sohn ist 8 Wochen alt, wurde überwiegend gestillt mit 1-2 Flaschen (à 100-135 ml) Pre Nahrung am Tag zusätzlich, (zufüttern hatten wir wegen Gelbsucht angefangen und wegen Schmerzen beim Stillen als Entlastung beibehalten). Seit drei Tagen stille ich nun voll, endlich klappt das.
Der Kleine hatte in den ersten Wochen mit Reflux zu kämpfen, mit einigenden regelrechten Anfällen nachts wo er sich verschluckt hat. Ich gebe Schüsslersalze und seitdem scheint es besser zu sein, leicht hochgelagert ist er auch im Bett.
Allerdings hat er vor zweieinhalb Wochen mit Spucken angefangen, alle Konsistenzen..., die Ärzte meinen er hat neben der normalen Entwicklung des Darms und den damit verbundenen Beschwerden einen Infekt, der von selber weggeht. Nimmt ganz gut zu und hat kein Fieber und immer Pipi in der Windel und ist auch ganz munter und schreit nicht übermäßig.
Vor 11 Tagen wurde gegen Rotaviren geimpft, erst übergab er sich noch ein paar Tage aber das ist seit ein paar Tagen weniger, nur noch ca 3x am Tag und nicht viel. Ihm ist jedoch immer noch übel, würgt und steckt sich die Finger in den Mund und windet sich seit 4 Tagen die ganze Nacht und auch am Tag kommt er im Liegen nicht gut zur Ruhe, schläft immer nur wenige Minuten dann windet er sich wieder, krümmt sich meist nach links, jammert und würgt. Das geht vom Magen und Darm aus und ist anders als beim Reflux. Es gehen auch stark stinkende Gase ab. Nachdem er anfangs mehrmals täglich Verdauung hatte hat er nun seit 4 Tagen nicht mehr gemacht, laut Arzt nicht schlimm. Er drückt, aber es kommt nichts, stimulieren, Baden, massieren etc. bringt auch nichts. Beim Ultraschall wurde nur festgestellt dass viel Gas im Dünndarm ist aber ansonsten vom Magen und Darm alles ok, es hieß er hätte halt diesen Infekt und 3-Monats-Koliken.
Während dem Stillen ist seine Übelkeit besser, da entspannt er sich und pupst und ist danach meist dann auch zumindest für einige Minuten entspannt und schläft.
Normalerweise kam er alle 2-3 Stunden tags und 3-4 Stunden nachts, kann ich jetzt öfter stillen um ihm Erholung zu verschaffen oder ist das kontraproduktiv weil er dann zu viel im Magen hat? Ist es ratsam Fencheltee zu geben damit der Magen zur Ruhe kommt?
von
Adory
am 10.08.2021, 09:06
Antwort auf:
Stillen bei Übelkeit des Babys
Liebe Adory,
es reicht, wenn Du den Fencheltee trinkst, die Wirkung kommt über Deine Milch.
Sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen.
Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für die Bauchschmerzen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass Du einmal nach einer Stillberaterin in Deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob Dein Sohn möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Du kannst zusätzlich probieren, Deinem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in Deiner Nähe einen Babymassagekurs, wo Du Dir Tipps zum Massieren holen kannst.
Ich weiß von einer Beraterin, die die Kurse digital macht :-).
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.08.2021
Antwort auf:
Stillen bei Übelkeit des Babys
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Jedoch finde ich sie beantwortet nicht genau meine Frage, zumindest nicht alle. Mein Sohn leidet ja nicht wirklich an Blähungen sondern an Übelkeit, meine Frage dazu war ob ich mehr stillen kann oder ihn das überfüttert und die Problematik verschlimmert. Dass seine Pupse so stinken hat doch nichts damit zu tun ob er beim Stillen Luft schluckt, oder?
von
Adory
am 10.08.2021, 10:35
Antwort auf:
Stillen bei Übelkeit des Babys
Liebe Adory,
das Spucken kann schon vom Luftschlucken kommen, das Baby fühlt sich unwohl und will den Druck loswerden.
Zuviel stillen kannst Du nicht, Du kannst anlegen, sooft Dein Baby das möchte. Trotzdem sollte die Anlegetechnik überprüft werden.
So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht und welche Konsistenz er hat. Auch duftet der Stuhl eines Stillkindes keineswegs immer nach Rosen ;-).
Was sein könnte ist, dass Dein Baby auf etwas reagiert, was Du gegessen hast.
Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Kuhmilch steht ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt
wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche.
Oft liegt es wirklich an einem starken Milchspendereflex oder einer falschen Anlegetechnik, wenn Babys Bauchschmerzen haben.
Bitte melde Dich wieder, wenn Du noch Fragen hast!
Herzlichen Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.08.2021
Antwort auf:
Stillen bei Übelkeit des Babys
Ok, vielen Dank!
von
Adory
am 10.08.2021, 11:05