Sollte ich eine Beikostpause machen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Sollte ich eine Beikostpause machen?

Hallo, meine Tochter ist jetzt fast 7,5 Monate alt. Sie bekommt morgens Premilch und zur Nacht die 1er. Seit ca. 10 Wochen bekommt sie Beikost. Habe mit dem Mittagsbrei Gemüse-Kartoffel-Fleisch gestartet (natürlich nach und nach, nicht alles auf einmal) und seit einer guten Woche habe ich den Getreide-Obstbrei am Nachmittag eingeführt. Was sie von Anfang an macht oder eben nicht: sie macht den Mund nicht richtig auf. Bei den ersten zwei Löffeln öffnet sie ihn noch so halbwegs, aber dann nicht mehr. Ab dann ist auch alles andere spannender als Mama mit dem Löffel und dem Brei. Andere Babys machen den Mund weit auf, so dass der Löffel bequem hineingeht. Sie lässt ihn sich aber eher hineinschieben, macht die Lippen auch weich, also kein zusammenpressen oder knatschen oder so, isst die Portion auch ohne viel hinaus zu schieben. In einer halben Stunde hab ich mittags dann so auch ca. 190g verfüttert. Aber sie saugt den Brei eher vom Löffel als dass sie ihn richtig isst. An sich ein Zeichen von fehlender Beikostreife, oder? Kann man ihr das irgendwie "beibringen" oder ist da abwarten angesagt? Ich dachte, machen wir es kontinuierlich ohne Stress, sie wird es schon lernen. Nun geht es aber schon fast drei Monate so. Es ist ja nicht so, dass sie den Brei ablehnt oder motzt oder spuckt oder ähnliches. Sie kaut schön und schluckt. Sie öffnet den Mund nur einfach nicht oder nicht richtig und ist so leicht ablenkbar beim füttern, auch in reizarmer Umgebung. Meine Frage: sollte ich vielleicht eine kleine Beikostpause einlegen? Wenn ja, wie lange ca.? Dann eine komplette Beikostabstinenz oder nur immer die paar Löffel füttern, für die sie den Mund halbwegs öffnet und ab dann nicht mehr und Milchportion hinterher? Oder einfach so weiter machen wie bisher und mich weiterhin in Geduld üben? Ich finde, dieses 'hineinschieben' hat so etwas von Zwangsfüttern. Da sie selbst ja nicht hinter dem Löffel 'her ist'. Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen und über eine Anregung, was ich vielleicht verändern könnte. Liebe Grüße

von judith16.61 am 03.05.2017, 22:18



Antwort auf: Sollte ich eine Beikostpause machen?

Liebe judith16.61. es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch würde ich einmal zur Logopädin gehen, die sich einmal ansehen kann, warum dein Baby den Mund nicht öffnet. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.05.2017