Bereits vor wenigen Wochen hatte mein Kleiner eine Phase, in der er nicht mehr gut getrunken hat. Das hat sich glücklicherweise nach wenigen Tagen wieder eingependelt. Jetzt habe ich das Problem aber schon wieder! Gestern Abend hat er die Brust komplett verweigert und auch heute hat er noch nicht getrunken! Er beginnt sogar zu weinen, wenn ich ihn anlegen will Er ist heute 8 Monate alt. Dazu muss vielleicht gesagt werden, dass er seit einer Woche Husten und Schnupfen hat (bekommt aber Luft beim Trinken und hat kein Fieber) und ich bin seit ein paar Tagen auch sehr stark erkältet! Habe vermehrt Tee getrunken. Kann es sein, dass er deshalb meine Milch nicht mag? Ist es wieder ein Stillstreik oder will er vielleicht wirklich keine Milch mehr??? Habe heute auch festgestellt, dass meine Milch stark zurückgeht Muss ich nun bald auf Flasche umsteigen oder soll ich es weiterhin versuchen???
LG!!!
Mitglied inaktiv - 06.02.2009, 15:08
Antwort auf:
schon wieder Stillstreik oder doch abstillen???
Liebe Susu75,
ein acht Monate altes Kind stillt sich nicht selbst ab, es streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt.
Ich denke, dass der Schnupfen den Streik ausgelöst hat und Sie sollten wieder die gleichen Tipps versuchen, wie beim ersten Mal.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei einem Schnupfen und verstopfter Nase hilft es vielfach, wenn Sie das Baby in einer aufrechteren Haltung stillen (dann ist der Druck auf die Ohren geringer) und vor dem Stillen etwas Muttermilch als Nasentropfen verwenden, damit die Nase frei wird (möglicherweise löst sich der Schleim durch die Muttermilchtropfen so dass ev. Ein Nasensauger wirkungsvoll eingesetzt werden kann). Außerdem ist es sinnvoll auf eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum zu achten.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
• im Umhergehen stillen,
• in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
• im Halbdunkeln stillen,
• im Halbschlaf stillen,
• das Baby mit der Brust spielen lassen,
• unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
• alle künstlichen Sauger vermeiden,
• das Baby massieren,
• viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
• und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.02.2009