Frage: Retterspitz Zinksalbe

Hallo Expertenteam, hab derzeit mit Wunden Brustwarzen zu kämpfen. Mein Baby ist jetzt 6 Tage alt. Die Hebamme hat mir Retterspitz Zinksalbe empfohlen,diese müsse ich vor dem Stillen auch nicht abwaschen,da das für das Baby unbedenklich sei. Habe aber irgendwie kein Gutes Gefühl dabei,wenn mein Baby die Creme schluckt. Hab die Salbe bisher zweimal aufgetragen. Wie sehen sie das? Enthalten ist in der Creme:10g Zinkozid auf 100g,Cetylstearylalkohol,Paraffinöl,weiße Vaseline,Wollwachsalkohole. Danke für Ihre Einschätzung, Viele Grüße, Theresa

von Theresa2007 am 08.10.2019, 12:52



Antwort auf: Retterspitz Zinksalbe

Liebe Theresa, manche Frauen reagieren sehr empfindlich auf Zink, ich wäre auch vorsichtig. Wunde und/oder schmerzende Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht und auf Dauer hilft da auch keine Salbe oder Öl. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Du einmal versuchen würdest, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort auszumachen, die Dir dann genau zeigen kann, wie Du Dein Baby korrekt anlegen musst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Solange nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Hier noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren. Oder du schaust dir die Infoblätter von La Leche Liga Deutschland an, die du hier findest: http://lalecheliga.de/downloads Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.10.2019