Mönchspfeffer zur Zyklusregulation in der Stillzeit

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Mönchspfeffer zur Zyklusregulation in der Stillzeit

Hallo, ich musste am 23.9. leider einen SS-Abbruch in der 12. SSW vornehmen lassen, da mein Baby eine sehr schwere Fehlbildung hatte (Anencephalus). Nachdem die Blutungen aufgehört hatten, habe ich am 29. Oktober wieder meine erste reguläre Monatsblutung bekommen. Dieser verlief völlig normal und endete nach ca. 5 Tagen. Ein paar Tage später haben dann leichte Schmierblutungen begonnen, die seitdem anhalten. Heute morgen war auch minimal frisches rotes Blut dabei. Ich schätze mein Zyklus ist einfach noch nicht wieder im Normalzustand, denn diese Zwischenblutungen kenne ich sonst nicht von mir. Mein hcG war übrigens Anfang November wieder bei 2,7. Würde Mönchspfeffer (Agnus Castus) helfen, dies wieder zu regulieren? Ich habe eine 24 Monate alte Tochter, die ich zum Einschlafen mittags und abends noch stille, also weniger zur wirklichen Nahrungsaufnahme, denn sie teilt ja völlig normal unsere Familienkost, sondern mehr als Ritual zum Runterkommen und als Brücke in den Schlaf. Würde es ihr schaden, wenn ich Mönchspfeffer einnehme? Dass dieser die Milchmenge reduzieren kann, weiß ich, aber das wäre ja nicht so tragisch, um die Menge geht es bei uns ja nicht. Falls Sie von Mönchspfeffer abraten, was wäre eine andere, stillfreundliche Alternative, im Sinne dass es meiner Tochter nicht schadet? Frauenmantelkrauttee? Ich möchte es übrigens nochmal mit einer weiteren Schwangerschaft versuchen. Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße Maria

von barnie70 am 18.11.2015, 12:57



Antwort auf: Mönchspfeffer zur Zyklusregulation in der Stillzeit

Liebe Maria, in der Homöopathie wird Agnus castus auch zur Milchsteigerung eingesetzt - im Gegensatz dazu ist das allopathische Mittel in der Stillzeit kontraindiziert, da der Mönchspfeffer die Milchmenge verringert. Allerdings funktioniert Homöopathie nicht nach dem Motto "Problem A, Mittel X", sondern es muss das für den jeweiligen Menschen passende Mittel herausgesucht werden und da lässt sich nicht pauschal zu einem Mittel raten. Sprechen Sie mit dem Arzt und sagen Sie ihm, dass es nicht mehr um die Milchmenge geht, evtl. können Sie das Mittel dann gut nehmen. Wir können und dürfen hier keine medizinische Beratung anbieten. Dein behandelnder Arzt jedoch kann und sollte eine für dich individuelle Anfrage an die Embryotox in Berlin schicken. Das kostet nichts und geht in der Regel sehr schnell. Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.11.2015