Guten Tag,
Ich habe vor 5 Tagen mein 2.kind bekommen. Da es bei meinem ersten mit dem Stillen leider nicht geklappt hat, mach ich mir dieses Mal Gedanken was ich besser machen kann.
Ich habe bereits früh angelegt und meine Tochter hat von Anfang an sehr gut gesaugt und auch sehr ausdauernd trotzdem hat sie bereits nach 24h 7 und nach 48h 10% abgenommen. Man merkte auch dass sie müder wird. Ab dem 3. Tag wird sie nun zu gefüttert und nimmt sehr gut zu. Ich lege sie auch ca alle 2-3 Stunden an, sobald sie sich meldet. Sie saugt weiterhin gut jedoch nicht mehr so ausdaunerd wie am Anfang. Das Abpumpen habe ich zeitgleich mit dem Zu füttern begonnen. Zu Hause habe ich eine Medela Symphony und Pumpe abgesehen von nachts 2 stündlich ab, nachts wenn die kleine wach wird also alle 3 bis 4 Stunden. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl dass die Milch wirklich mehr wird. Auf einer Seite kann ich ca 3 ml abpumpen, auf der anderen noch weniger. In den letzten 2 Tagen gab es eine leichte Steigerung und es kommt immer Milch beim pumpen.
Kann ich damit rechnen dass es noch mehr wird oder ist es eher unwahrscheinlich? Kann ich noch zusätzlich etwas machen?
Isr es besser direkt nach dem Stillen zu pumpen oder zeitversetzt?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
Barbara0607
am 11.07.2022, 15:10
Antwort auf:
Milchbildung, pumpen, stillen, zu füttern
Liebe Barbara0607,
bitte holen Sie sich Hilfe vor Ort, denn Ihr Baby muss lernen, wie es effektiv an der Brust trinken kann.
Die Trinktechniken von Brust und Flasche unterscheiden sich grundlegend und wenn ein Baby an der Brust so trinkt, wie an der Flasche, bekommt es kaum Milch.
Es kann also gut sein, dass Ihr Baby nur saugt, aber nicht gut trinkt.
Es wäre gut, wenn Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden könnten (viele Kolleginnen bieten auch Videoberatung an im Moment), die das Saugverhalten Ihres Babys beurteilen kann und Ihnen zeigen kann, wie Ihr Baby wieder effektiv trinken kann.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Der erste Schritt wäre jetzt, eine alternative Fütterungsmethode zu wählen, damit das Baby lernen kann, an der Brust gut zu trinken.
Sie könnten zunächst mit einem Löffel füttern oder der Soft Cup, auch die Becherfütterung würde sich anbieten, schauen Sie mal bei youtube, dort finden sich gute Anleitungen dazu. Die Becherfütterung ist meist schnell erlernt.
Bis es besser klappt, sollten Sie auf alle Fälle weiterhin abpumpen.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf die Babys (vor einem Foto der Babys oder neben ihnen abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden.
Mit kompetenter Unterstützung schaffen Sie das, bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Seite!
Herzlichen Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.07.2022