Hallo,
mein Sohn wurde am 27.01.2014 geboren, wird also in 2 Wochen ein Jahr alt. Geplant war ihn 6 Monate voll zu stillen und im Anschluss langsam die Beikost einzuführen und so peu a peu abzustillen. Das hat leider so gar nicht funktioniert. Er hat ein paar Mal einige Löffel Brei gekostet und nach knapp 2 Wochen jegliche weitere feste Nahrung verweigert. Seitdem versuchen wir immer wieder ihm etwas festes schmackhaft zu machen. Angefangen von allen erdenklichen Breien, oder Obst, Gemüse, Brot und allem, was bei uns so auf den Tisch kam. Ohne Erfolg. Er öffnet den Mund erst gar nicht, und wenn doch mal etwas hinein kommt, verzieht er das Gesicht und würgt. Die Flasche akzeptiert er ebenso nicht
Seit einigen Tagen bekomme ich nun immer mal wieder einige Löffel Milchbrei oder Joghurt in ihn hinein. Heute sogar mal ein Ministück Banane, dafür hat er dann abends den Brei wieder komplett verweigert. Das sind für uns schon Riesenschritte, aber trotzdem habe ich noch das Gefühl, dass wir auf der Stelle treten und auch sein Kinderarzt hat Bedenken, dass der Zwerg Mangelerscheinungen bekommt (er ist z.B. sehr blass, was der Arzt zum Teil dem Eisenmangel zuschreibt). Von der allgemeinen Entwicklung her ist alles bestens, er ist nur etwas zu schwer mit 11590gr auf 77cm, da geht die Tendenz aber langsam in Richtung Idealgewicht.
Nun will, bzw muss, ich ab Februar wieder arbeiten und Mini in die Krippe. Mal ganz davon abgesehen, möchte ich auch meinen Körper irgendwann wieder für mich selbst haben, so sehr ich die Stillzeit auch genossen habe. Doch irgendwann ist es auch gut. Vielleicht haben Sie ja noch Ideen oder Tipps, wie ich den Abstillprozess besser in Gang bekommen kann. Ich kann mich mit dem Gedanken meinen Zwerg "aushungern" zu lassen einfach nicht anfreunden (dies hat der Kinderarzt vorgeschlagen). Zumal ich dabei auch nicht wüsste, wie ich Flüssigkeit in ihn rein bekommen soll.
Eine inzwischen leicht verzweifelte Tanja
von
Tenyes
am 12.01.2015, 21:03
Antwort auf:
Mein Sohn verweigert feste Nahrung.
Liebe Tanja,
wir Frauen scheinen alle offensichtlich ein überdimensionales Schuldbewusstsein in die Wiege gelegt zu bekommen und spätestens mit der Geburt eines Kindes fühlen wir uns für alles verantwortlich und selbstverständlich sind wir an allem schuld (gleich ob unsere Kinder zu dick oder zu dünn sind, ob sie quengelig sind oder ob die Frankfurter Börse eine Krise erlebt und alle Aktienkurse in den Keller rutschen).
Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen?
Kehr den Spieß einmal um und frage all diejenigen, die dich so freigiebig kritisieren, was für KONSTRUKTIVE Vorschläge sie denn anzubieten haben. Es ist immer leicht zu sagen „Du machst das falsch" und sich dann umzudrehen und keinerlei sinnvolle Vorschläge zu machen, wie denn in dieser Situation besser vorgegangen werden soll.
Grrr, in solchen Situationen packt mich die Wut: Du bist nicht schuld, weder an der Weltwirtschaftskrise noch daran, dass dein Kind nicht essen mag.
Wenn dein Sohn gut gedeiht und sich altersgemäß entwickelt, dann versucht doch einmal, das Thema „Essen" nicht mehr zum alles beherrschenden Thema zu machen. Es hat keinen Sinn, ein Kind zum Essen zwingen zu wollen und es hat auch keinen Sinn, wenn sich das ganze Familienleben nur noch darum dreht, wie dem Kind irgendwelche Nahrung „einzutrichtern" sei. Je angespannter die Situation wird, umso verkrampfter sind schließlich alle Beteiligten. Bei einem Kampf ums Essen gibt es fast immer nur Verlierer.
Sollte dein Sohn nicht gut gedeihen, dann lass einmal die Blutwerte kontrollieren. Unter Umständen liegt z.B. ein Eisen- oder Zinkmangel vor und das macht Kinder appetitlos.
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probier es einfach einmal aus.
Kopf hoch und lass dir nicht irgendwelche Schuldgefühle einreden. Auch dein Kind wird sicher essen lernen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.01.2015
Antwort auf:
Mein Sohn verweigert feste Nahrung.
Mach dich nicht verrückt - es wird klappen. Spätestens wenn er die anderen Krippenkinder essen sieht. So war das bei der Tochter einer Bekannten: ein Jahr voll gestillt, dann Krippenstart und mit einem Schlag wollte die Kleine selber essen, sprich ließ sich auch nicht mehr mit dem Löffel füttern.
Bitte setzt euch nicht unter Druck!!!
von
Vampirchen
am 13.01.2015, 12:13