Hallo!
Ich habe folgendes Problem, mein Sohn ist erst 13 Wochen alt und das stillen klappt mittlerweile so gut wie gar nicht mehr.
Mit 8 Wochen hat er immer wieder angefangen zu schreien und zu weinen nach paar Minuten an der Brust. Hat sich weggestoßen. Meine Hebamme hat uns beobachtet und kam zu dem Zeitpunkt auf das selbe Ergebnis wie ich. Der kleine Mann will nur kuscheln und ist wohl schon satt. Dann aber ab der 10. Wochen schrie er noch mehr und wurde richtig wütend, rot und versteifte sich nach paar Minuten saugen an der Brust. Er hat immer wieder angesogen, die Brustwarze gezogen und dann losgelassen. Irgendwann ist er unter Tränen eingeschlafen oder hat einfach seine Augen geschlossen. Als hätte er resigniert und ich habe mit ihm geweint. Das stillen war/ist purer Stress für uns beide. Eine Freundin von mir (3-Fach Mama) hat das gesehen und war der Meinung, dass Leo noch Hunger hat und deshalb schreit. Nach langem überlegen gab ich ihm eine Flasche mit Pre-Nahrung. Und siehe da, er hat nach dem stillen noch 120ml getrunken und ist dann seelenruhig eingeschlafen. Am nächsten Tag bin ich zur Kinderärztin. Nachdem sie sich das angehört hat und eine Stillprobe gemacht hat (Leo hat hinterher nur 40g mehr gewogen) hat sie mir geraten mit Pre zuzufüttern. Damit wollte ich mich aber auch nicht zufrieden geben. Seitdem ist der Tag gefüllt mit alle 2-3 stunden stillen (wenn man das noch so nennen darf), dann doch zufüttern (weil Leo nach max. 5 Minuten die Brust verweigert sofern er sie überhaupt noch annimmt) und mehrmals täglich abpumpen, damit die Brust weiter angeregt wird. Zusätzlich habe ich von meiner Hebamme Lac defloratum D 12 bekommen. Dies hat kaum angeschlagen. Seit ca 10 Tagen schlucke ich bockhornkleekapseln
Und auch das mit mäßigem Erfolg.
Wenn ich dann doch mal die linke Brust prall ist (rechts tut sich eigentlich gar nichts mehr), dann stößt sich mein Sohn dennoch nach max. ca. 10 min ab und will die Flasche. Das ganze geht mir mittlerweile an die Substanz. Ihm scheint es absolut egal zu sein, ob er die Milch aus der Flasche bekommt und ob es nun Muttermilch oder Pre-Nahrung ist. Hauptsache er wird satt. Sicherlich ist es für mich die Hauptsache ein sattes und glückliches Baby zu haben, aber mich quält der Gedanke versagt zu haben.
kann ich noch irgendetwas tun um die Milchmenge anzukurbeln und meinen Sohn wieder an die Brust zu gewöhnen???
Über eine Antwort würde ich mich sehr!!!
von
Orchidee83
am 08.01.2013, 10:32
Antwort auf:
Mein Baby wird an der Brust nicht mehr satt
Liebe Orchidee83,
Ihr Sohn ist saugverwirrt und stillt sich allmählich zur Flasche hin ab, das Schnalzen deutet zusätzlich darauf hin, dass Ihr Baby nicht mehr korrekt saugt an der Brust.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung".
Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für den Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen.
Sie haben nun drei Möglichkeiten. Entweder Sie versuchen, Ihr Baby wieder an die Brust zu bekommen oder aber Sie pumpen Milch ab und geben diese mit der Flasche oder aber Sie stillen zur Flasche hin ab.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Baby an der Brust trinkt.
Falls Sie sich zum Abstillen entschließen, kann Ihnen eine Stillberaterin auch hierzu gezielte Tipps geben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 08.01.2013
Antwort auf:
Mein Baby wird an der Brust nicht mehr satt
Ach so ich habe vergessen zu erwähnen, dass er bis vor zwei Tagen Nachts problemlos an der Brust getrunken. Früher wurde er gegen 19:30 zum letzten Mal gestillt und hat bis ca. 2/3 Uhr geschlafen. Kam dann nochmal gegen 4/5 und 8 und schlief dann bis ca 9/10. jetzt Stille ich um 19:30 und danach bekommt er die Flasche und bis vor zwei Nächten hat er sich wie oben erwähnt gewohnt gemeldet. Jetzt ist er bereits eine Stunde nach dem stillen wieder wach und verlangt mehr. Die Brust scheint ihm nachts auch nicht mehr zu langen.
von
Orchidee83
am 08.01.2013, 10:46
Antwort auf:
Mein Baby wird an der Brust nicht mehr satt
Hab noch was vergessen....
Mein Sohn schnalzt seit Wochen an der Brust. Wir haben verschiedene Stellungen ausprobiert, aber es wird nicht besser. Kann das daher kommen, weil er sehr stark saugen muss an der Brust um ausreichend Milch zu bekommen? Dummerweise schluckt der dadurch sehr viel Luft, so dass ich ihn in der kurzen Zeit in der er an der Brust ist absetzten muss, damit er ein Bäuerchen macht, sonst schreit er auch gleich wieder, weil er nicht mehr schlucken kann. An der Flasche schluckt er kaum Luft.
Habe das Gefühl mich im Kreis zu drehen und weiß wirklich nicht mehr weiter.
von
Orchidee83
am 08.01.2013, 10:54