Guten Abend,
ich habe seit heute extreme Schmerzen beim Stillen - ähnlich so wie beim Stillstart die ersten 4 bis 5 Wochen.
Doch dieser stechende Schmerz ist fast unerträglich-versuche trotzdem weiter zu stillen- aber beisse dabei momentan in die Windel um es auszuhalten. Jamie Lee habe ich voll gestillt 10 Monate lang,sie wollte von heut auf morgen nicht mehr ran.Sie ist jetzt 3 Jahre alt.
Jake wird nä.Woche 1 Jahr und bis vor 2 monate stillte ich auch ihn voll-wegen hochgradigem Allergierisiko. Nach der Colibiogenen Kur ist er liebend gern mit und toi toi toi...seine Haut sieht gut aus. Allerdings früh gegen halb 6- mittags zum butzeln und auch abends will er noch seine eine Seite Muttimilch. Hoffe ich muss jetzt nicht abbrechen.Er geniesst es und ich auch wie verrückt.
Brust hatte eine Körbchengröße von 90 E - relativ große Warzen-normale Warzenhöfe- an beiden Warzen jeweils 4 kleie weisse Erhebungen, wie kleine Pickelchen. Direkt am Nippelrand oberhalb der Nippel jeweils 2 Risse-leicht nässend und rot.
Diese schmerzen bei der kleinsten Berührung. Muss jetzt die rechte Brust erstmal abpumpen-die konnt ich ihm nicht geben tut bedeutend mehr weh.
Was ist der Unterschied zwischen Bisswunden,Mastitis und Soor.
Fieber? Hm- schwitze momentan verstärkt - übelste Wallungen....
Ach ja- vorhin beim Schlafi anziehen sehe ich auf Jake´s Zunge einen kleinen roten Punkt? Soor???
Habe Angocin Infekt N eingenommen um meine verstopfte Nase zu lösen-wirkt das eventuel auch auf die Brüste Antibiotisch?
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 07.08.2010, 00:01
Antwort auf:
Mastitis, Soor oder zerbissene Brustwarzen
Liebe jamieleeundjake,
erst einmal zum Unterschied: Wunde, Mastitis und Soor.
Soor ist eine Pilzinfektion, die die äußere Brust aber auch die Milchgänge befallen kann und die oft sehr schwer nachweisbar ist. Die Symptome für Soor sind sehr gut beschrieben im "Breastfeeding Answer Book":
o "starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
o plötzlich einsetzende Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode,
o juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einem Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
o offene Brustwarzen,
o stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
o schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
o Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia)."
Mastitis ist eine Entzündung der Brust, der oftmals ein Milchstau voraus geht.
Bei dir klingt es eher nach einer "Wunde", die verursacht sein könnte durch inkorrektes Anlegen, was bei älteren Säuglingen recht häufig auftritt. Darum solltest du eure Anlegetechnik anschauen. Liegt Jake noch Bauch an Bauch, oder muss er den Kopf drehen, wenn er stillt. DIes macht auch Druck auf die Brustwarze und könnte zu den Wunden führen. In der Regel wird es wirklich besser, wenn die Stillpositionen korrigiert werden!
Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Das Angiocin wirkt sich vermutlich nicht auf die Brust aus...
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.08.2010