Hallo,
meine Tochter ist 21 Monate alt und stillt noch zum Einschlafen Mittags und Abenda sowie in der Nacht.
Gestern habe ich beim Stillen ein leichtes Ziehen in der Brust bemerkt, vorhin beim Einschlafstillen war es stärker, sodass ich die linke Brust nicht mehr geben konnte.
Die Brüste sind (wie immer) weich.
Durch Tasten habe ich festgestellt, dass das Ziehen von der Brustwarze aus strahlt. Ich kann direkt in der Brustwarze, wenn ich von oben drauf drücke einen Miniknubbel (kleiner als Stecknadelkopfgroß) Tasten, der ziemlich sicher der Grund für die Beschwerden ist. Man sieht nichts.
Können Sie mir sagen, was das sein kann, was ich machen kann?
Ich hatte schon einige Male einen Milchstau, aber da sind knubbelige Stellen ja deutlich größer und nicht in der Brustwarze. Milchbläschen hatte ich auch schon, aber die sind ja oben drauf und man sieht sie.
Ich bin etwas ratlos.
von
Moonmoth
am 29.06.2023, 20:37
Antwort auf:
Knubbel in Brustwarze
Liebe Moonmoth,
es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung:
Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti.
Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen.
Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird (über einen längeren Zeitraum). Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen.
Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt.
Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden.
Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen.
Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt wie bei dir, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen).
Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegengeachtet werden.
Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.06.2023