Liebes Team der Stillberatung,
ich stille meinen Sohn noch abends vor dem Schlafengehen und morgens. In der Nacht reicht es zu kuscheln. Ich habe zunehmends ein Problem mit der abendlichen Stillmahlzeit. Mein Sohn ist und war schon immer ein Klettermax, der nicht stillhalten kann und Energie ohne Ende hat. Mir fällt immer öfter auf, dass ich Matthias beim Stillen mit Kraft zu mir drücken muss, weil er sich mit den Füßen und Händen vor lauter Herumhampeln immer wegdrücken würde. Er nimmt beim Trinken auch seit einiger Zeit nur noch die Spitze der Brustwarze zwischen seine Lippen. Also alles andere als gut angelegt. Drücke ich ihn nicht zu mir. zieht der mit seinen Lippen die Brust lang und nuckelt weiter, was mir weh tut. Er zieht so lang, bis er die Brust verliert und dockt dann sofort wieder neu an. Daher drücke ich ihn dann doch lieber wieder zu mir...Das erfordert aber wirklich Kraft, meine Oberarmmuskeln brennen dabei. Anstatt der Wiegehaltung habe ich schon das Stillen im Sitzen probiert, aber das gefällt ihm irgendwie nicht. In der Früh, wenn er noch nicht richtig wach ist, trinkt er vorbildlich. Er freut sich abends auch richtig aufs Stillen, wenn ich den Pyjama aufmache. Außerdem hat er noch nie einen Schnuller oder die Flasche bekommen.
Muss ich das jetzt so akzeptieren? Habt ihr vielleicht Tipps, ob ich das abendliche Trinken wieder etwas verbessern kann?
Liebe Grüße,
Doris
von
Doris04
am 21.01.2020, 20:28
Antwort auf:
Kleinkind 14 Monate trinkt nicht mehr richtig
Liebe Doris,
ich würde ganz klare Regeln setzen.
Es ist eine Angewohnheit, die sich dein Kleiner jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn er hampeln oder an der Brust ziehen möchte, sagst du ganz deutlich NEIN und hältst ihn fest. Wird er selig weiter trinken? Keinesfalls, er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Sohn ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Es kann gut sein, dass Du zunächst eine Stillmahlzeit ganz abbrechen musst, aber Dein Kind kann lernen, dass es an der Brust nicht rumturnen darf und auch Deine Brustwarze nicht zum Langziehen ist.
Vielleicht kannst du ihm auch eine Alternative anbieten, ein weiches Schnuffeltuch etwa. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können, um zur Ruhe zu kommen.
Wenn du konsequent bleibst, sollte er in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es…
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.01.2020