Ich verzweifel langsam unsere kleine ist heute 28 Tage alt. Nachdem innerhalb der zweiten Lebenswoche ihr Gewicht in bedenkliche Regionen abgerutscht ist, haben wir, auf an Raten unserer hebi, eine elektrische milchpumpe organisiert und bei gefüttert, zu erst mit den normalen Flaschen von nuk und dann aufgrund von zu hastigem trinken mit dem Kalmaresauger von meleda. Nachdem hanna dann glücklicherweise bis zur 3. Lebenswoche wieder in den 3000 Bereich gerutscht ist, sollte ich erneut probieren sie wieder anzulegen, da dies auch mein Wunsch war ging ich voller Tatendrang zur Sache.
Hanna schafft es jedoch nicht, richtig meine Brustwarzen zu packen, ich habe aber auch Schlupfnippel.
Bisher sauge ich mit Hilfe der milchpumpe, die Warze so an, dass es ihr leichter fällt diese zu packen, ohne geht es leider gar nicht (stillhilfen verweigert hanna). Wenn hanna an der Brust ist, ist es jedoch kein starkes trinken er ein nippen wie am Strohhalm eines Cocktails. Sie lässt sich auch über längeren Zeitraum anlegen, wird jedoch nicht gesättigt... Ich habe heute nacht von 3-6 durchgestillt musste jedoch trotzdem noch abgepumpte Milch bei füttern da sie vor lauter frustration und Hunger sich auch nicht mehr anlegen ließ...
Um 9 Uhr heute morgen kam nun die Hebamme, wir haben. Erneut probiert hanna anzulegen, aber sie hat sich fast 1,5 Stunden dermaßen in rage geschrien, dass kein anlegen möglich war... Laut Hebamme war der Hunger nicht groß genug... Jetzt schläft das Kind seit 11 mit ganz geringer Nahrungsaufnahme seit heute morgen um 6, es können keine 100ml sein...
Die Hebamme meinte auf telefonische Rückfrage ich soll warten, bis besagter Hunger kommt..
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es normal ist das Kind über Stunden ( laut Hebamme hungern zu lassen...
An still Positionen hab ich auch schon alles mögliche ausprobiert von dem Klassikern über liegen, sitzen des Kindes, bis in den vierfüßlerstand.
Kann es sein, dass trotz ausreichenden Milchfluss nicht richtig saugen kann?
Ich mach mir und auch Meiner Tochter seit 1,5 Wochen die Nerven platt und es geht nicht vorwärts...
Der Kinderarzt Termin ist leider erst nächste Woche aber laut Hebamme ist das lippenbandchen bei hanna auch nicht behindern.
Ich habe die Hebamme auch schon befragt ob das hinzuziehen eine stillberatung Sinnvoll wäre, dies lehnt sie jedoch ab.
Ich hoffe sie können, mir Ratschläge geben und ggf eine andere Vorgehensweise nennen.
Vielen Dank im voraus
von
Amailcalcio
am 04.01.2019, 14:35
Antwort auf:
Kann es sein, dass meine Tochter trotz unten genannten nicht richtig säugen kann
Liebe Amailcalcio,
Hohlwarzen sind nicht zwingend ein Stillhindernis. Diese Warzenform kann, muss aber nicht Probleme beim Anlegen verursachen. Das englische Wort für "Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt "Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa "Nipplefeeding" sondern "Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust.
Ein korrekt angelegtes Kind umfasst jedoch nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Wenn ein Kind ausschließlich die Brustwarze beim Saugen an der Brust fasst, dann führt das zu wunden Brustwarzen.
Das korrekte Saugen hat nicht zwangsläufig etwas mit genug Hunger zu tun, sondern vor allem mit der richtigen Technik!! Dein Baby hungern zu lassen ist fahrlässig!!! Du spürst da ganz richtig, dass DAS nicht der Weg sein kann.
Hat eure Hebamme mal kontrolliert, ob das Zungenbändchen der Kleinen nicht zu kurz ist? Denn das könnte ebenfalls ein Grund dafür sein, dass dein Baby nicht korrekt andockt!
Bei Anlegeproblemen sollte man KEINE Flasche geben. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich nämlich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar mehr und mehr ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Das scheint bei euch ebenfalls ein Thema zu sein.
Statt der Flasche kann mit einem Löffel gefüttert werden, auch wäre die Becherfütterung denkbar. ind kann mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert werden, z. B. einem Becher.
Baby und Eltern brauchen zwar ein paar Anläufe, bis man den Dreh raus hat, wie das Baby die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden!
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen.
Deshalb möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.01.2019
Antwort auf:
Kann es sein, dass meine Tochter trotz unten genannten nicht richtig säugen kann
Bitte überlege Dir wirklich, eine Stillberaterin hinzu zu ziehen oder geh zumindest in ein Stillcafe (bieten oft auch KH im Umfeld an). Und tu das bald. Was deine Hebamme davon hält ist erstmal völlig egal. Ich finde es sogar recht heftig, dass sie dir das bisher ausgeredet hat. Zumal du an der Antwort der Stillberater hier ja sehen kannst, dass sie dir schon zu einigen Dingen geraten hat, die fraglich sinnvoll sind... hör auf dein Bauchgefühl mit deinem Kind - ihr könnt das zusammen schaffen!
Viel Glück und liebe Grüße!
von
Nakarta
am 04.01.2019, 23:15